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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Unterwegs auf dem Felsenweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Durchs Felsenland rund um Ottenhöfen. Ottenhöfen ist bei Wanderern vor allem durch den Karls­ruher Grat bekannt. Auch als Mühlendorf hat sich der Ferienort am Ende der Achertalbahn einen Namen gemacht. Weniger bekannt ist der Felsenweg - was hier aber auch heißt: mindestens genauso sehenswert!

Beschreibung

Der offizielle Einstieg in den Rundwanderweg beginnt direkt neben dem Gasthaus Schwarzwaldstube bei einer Übersichtstafel mit dem Wegverlauf. Gleich daneben ist der Felsenweg auch ab dem Wegweiser zum Bahnhof Ottenhöfen-West ausgewiesen.

Grundsätzlich kann der Felsenweg in beide Richtungen begangen werden. Wir halten uns jedoch an die Empfehlung der Touristinfo und wandern den Weg im Uhrzeigersinn ab. Damit laufen wir in südlicher Richtung zum nahen Wegweiser »Höf«, halten uns bei der Weggabelung rechts und verlassen Ottenhöfen auf der Simmersbachstraße. Neben den Wegweisern vom »Felsenweg« helfen auch die Markierungen blaue Raute und »F« bei der Orientierung.

Zum aussichtsreichen Sesselfelsen

Bis hinauf zum Wegweiser »Simmersbach« begleiten uns die Wanderer des Ottenhöfener Mühlenwegs. Während diese beim Wegweiser rechts zur Bühler Mühle abbiegen, bleiben wir allerdings auf dem Weg mit der blauen Raute und kommen so gut 300 Meter weiter zu einer lockeren Gruppe Fachwerkhäuser.

Wo sich mehrere Gebäude schräg gegenüberstehen, verlassen wir die Straße und folgen der blauen Raute erst über einen Waldweg und bald auf einem Zickzackpfad hinauf zum Sesselfelsen.

Der mit einem Kreuz versehene Felsen besteht aus Porphyr und bietet eine herrliche Aussicht über Ottenhöfen und Seebach mit den Seitentälern des oberen Achertals. Wenn das Wetter mitspielt, sind auch die nördlichen Höhenzüge des Schwarzwalds mit der Hornisgrinde und dem Schliffkopf gut zu erkennen.

Der Begriff »Sesselfelsen« sollte jedoch nicht allzu wörtlich verstanden werden. So hat unser Test ergeben: das schroffe Gestein ist alles andere als eine bequeme Sitzgelegenheit! Das erklärt dann auch, warum auf dem Felsen eine Rastbank aufgestellt wurde ...

Breitfelsen und Rappenschrofen

Nach dieser ersten Pause kehren wir zurück zum Wanderweg und erreichen eine Augenblick später den Wegweiser »Beim Sesselfelsen«. Leider sind die offiziellen Karten im Bereich des Felsens verbesserungswürdig, vor Ort ist der Weg dann aber doch gut zu finden. Über einen Holzabfuhrweg gelangen wir zum Spitzfelsen.

Direkt bei dem aussichtslosen Felsen beschreibt der breite Waldweg eine Rechtskurve. Dies ist der Punkt, wo wir rechts auf einen steilen, teils leicht ausgesetzten Pfad wechseln und hoch auf den lang gezogenen Breitfelsen steigen. Auch er besteht aus Porphyr. Vor Ort informiert ein Schild, dass diese Gesteine ca. 260 Millionen Jahre alt sind. Damit sind sie zu der Zeit entstanden, als die ersten Saurier ihre Herrschaft über das Festland antraten.

Auf dem Breitfelsen öffnet sich die Sicht auf mehrere Bauernhöfe im Simmersbachtal sowie zum Rappenschrofen, den wir als Nächstes ansteuern. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf den Renchtalsteig, der ebenfalls an dem durch Verwitterungsspuren gekennzeichneten Felsen vorbeiführt.

Pfennigfelsen und Katzenschrofen

Wenige Schritte nach dem Rappenschrofen erreichen wir beim Wegweiser »Beim Rappenschrofen« den südlichsten Punkt der Runde. Hier biegen wir rechts ab und folgen der gelben Raute nordwärts über den bewaldeten Ringelbacher Kopf und den Buchwaldkopf.

Nach rund 40 Minuten bzw. gut einem Kilometer ab dem Umkehrpunkt kreuzt der Felsenweg einen breiten Forstweg, um nach weiteren gut 200 Metern auf den nächsten Forstweg zu treffen. Hier biegen wir links ab und passieren auf den nächsten Metern den unterhalb vom Wanderweg liegenden Pfennigfelsen.

Nochmals einen Kilometer weiter ist dann der Katzenschrofen erreicht, der aus einer Ansammlung mächtiger Granitblöcke besteht. Von hier genießen wir trotz der umgebenden Bewaldung einen imposanten Blick über den Steinbruch oberhalb von Ottenhöfen und auf die Westseite des Eichhaldenfirsts. Wer bereits auf dem Karlsruher Grat unterwegs war, wird den Berg kennen. Schön finden wir, dass der Felsenweg direkt über den Katzenschrofen hinweg führt.

Palmfelsen, Stierfelsen und Bürstenstein

Ein kurzes Stück oberhalb der Granitblöcke zweigt der Felsenweg beim Wegweiser »Kohlgrube« zum Palmfelsen ab. Durch seine Ausrichtung nach Westen hin bietet sich von diesem Granitfelsen eine weite Sicht über Ringelbach und die Ortenau-Bühler-Vorberge bis zur Offenburger Rheinebene.

Mit diesen schönen Eindrücken im Kopf folgen wir dem Felsenweg weiter über Blaubronn und den Stierfelsen zum Bürstenstein. Von der Felskanzel des Bürstensteins reicht der Blick über die Weinberge von Waldulm und die Rheinebene bis hinüber zu den Vogesen. Bei guten Bedingungen (die wir selbst leider nicht hatten) soll sogar der Münsterturm von Straßburg zu erkennen sein! So wundert es uns nicht, dass neben dem Felsen mehrere Bänke zu einer Rast einladen.

Anschließend führt uns der Felsenweg über »Bobenholz« und »Sommereck« zurück zum Ausgangspunkt in Ottenhöfen-West, wo diese interessante und abwechslungsreiche Tour endet.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche und gut machbare Runde auf Wegen und teils felsigen Pfaden; Trittsicherheit und Kondition am Berg von Vorteil

Beste Jahreszeit

Ganzjahrestour (außer bei Schnee)

Ausgangspunkt

Bahnhof Ottenhöfen-West (287m)

Endpunkt

Bahnhof Ottenhöfen-West (287 m)

Route

Bhf. Ottenhöfen-West - Sesselfelsen 45Min. - Katzenschrofen 1.15-1.30Std. - Stierfelsen 1-1.15Std. - Bhf. Ottenhöfen-West 1Std.; insgesamt 4-4.30Std.

Höchster Punkt

Nördlich vom Buchwaldkopf (ca.700 m)

Mühlendorf Ottenhöfen

Der Luftkurort Ottenhöfen war schon zu Kaisers Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel. Zu den bekanntesten Gästen zählten Kaiser WilhelmII. und der Schriftsteller Mark Twain. Erst in jüngerer Zeit hat sich die malerisch im oberen Achertal gelegene Gemeinde einen Namen als Mühlendorf gemacht. Ein gut ausgeschilderter Rundweg ist so angelegt, dass er an neun erhaltenen bzw. restaurierten Mühlen vorbeiführt. Dabei genießt man auf dem Weg schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge des Nordschwarzwalds sowie ins Tal nach Ottenhöfen.

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