Wandern Schwarzwald: Umkämpfter Schönberg
Blick auf Freiburg und in das Hexental. Bettlerpfad Etappe 1 Die Wanderung beginnt in Merzhausen und folgt dem Bettlerpfads durch das liebliche Hexental. Von Wittnau aus erkunden wir die strategische Bedeutung des Schönbergs. Die Ruine Schneeburg und das Jesuitenschloss liegen am Weg.
Zur Kreuzung in Au
Von der Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte starten wir auf der Dorfstraße in Richtung Westen auf dem Bettlerpfad. Der Wegweiser steht rechts der Apotheke. An einer Kreuzung bleiben wir geradeaus und befinden uns nun in der Weberstraße aufwärts. An einer Gabelung vor einer Wiese nehmen wir den linken Weg, vorbei an dem Gedenkkreuz unterhalb des Hauerhofes. Hier soll 1870 ein armer Handwerksbursche erfroren sein, wovon der Bettlerpfad angeblich seinen Namen erhielt. Schließlich erreichen wir die Kreuzung in Au.
Zur Kirche in Wittnau
Wir biegen nach rechts aufwärts in die Straße Am Schönberg und gehen an der Kreuzung weiter oben nach links in den Oberen Hainbachweg. Schon sind wir inmitten von Weiden und Streuobstwiesen in schönster Natur. An einer Kreuzung in Wittnau wandern wir nach rechts auf der Schönbergstraße in Richtung Schönberg, vorbei am Landgasthof Zum Hirschen mit seinem ruhigen Gastgarten, zur Kirche in Wittnau. Wittnau war einst österreichisches Lehen im Besitz der Familie Swenlin-Bernlapp, Freiherren zu Bollschweil. Unter den Linden vor dem Friedhof wurde Gericht gehalten. Heute stehen auf dem Platz Esskastanien und Kastanien. Beachtenswert ist der schön angelegte Kräutergarten vor der Kirche Maria Himmelfahrt.
Auf den Schönberggipfel
An der Kirche in Wittnau verlassen wir den Bettlerpfad geradeaus aufwärts in Richtung Schönberg. An der ersten Gabelung in den Wiesen gehen wir rechts und an der Weggabel vor der Linde mit der Bank nach links hinauf auf dem Weg, der im Wald verschwindet. Dort kommen wir an der historischen Sandgrube Hirschewirts Wäldili vorbei, aus der in früheren Zeiten Baumaterial entnommen wurde.
An einer Wegkreuzung bleiben wir geradeaus auf dem Steinbruchwegli, der an zwei alten Kalksteinbrüchen vorbei als Pfad weiter ansteigt. Bereits im 18. Jahrhundert wurden hier Steine gebrochen. Der Kalkstein wird Hauptrogenstein genannt, da er eine körnige Oberfläche aufweist, die an Fischrogen erinnert.
Nun beschreibt der Pfad einige Serpentinen aufwärts. Einem ebenen quer verlaufenden Pfad folgen wir nach rechts am Kleiberbrunnen vorbei und kommen schließlich an einen Forstweg. 20 m auf der Forststraße nach rechts, dann steigt links am Waldrand ein Pfad bergauf. Einem quer verlaufenden Pfad folgen wir nach links am Zaun entlang. Wir sind auf dem Naturlehrpfad Schönberg. An einer Kreuzung vor einer Wiese wandern wir rechts aufwärts und an einem Abzweig mit Aussicht über die Rheinebene rechts in den Wald hinein auf den Schönberggipfel. Von hier oben ist Freiburg zu überblicken und der Verlauf des Hexentals bis Wittnau. Der Schönberg ist als Scholle erkennbar, getrennt durch den Grabenbruch des Hexentals. Der Name Hexental soll sich aus dem Wort Hagstal entwickelt haben.
Bereits vor über 100 000 Jahren war der Schönberg besiedelt. 1644 tobte im Dreißigjährigen Krieg am Westhang des Schönbergs zwischen Bayern und Franzosen die Schlacht um Freiburg. 7000 Soldaten kamen zu Tode, ehe sich die Franzosen wieder zurückziehen mussten.
Zum Gasthaus Schönberghof
Wir steigen den Weg wieder hinunter, gehen dann aber, noch immer im Wald, nach rechts zu dem Wegweiser an dem Asphaltsträßchen hinab. Hier queren wir das Asphaltsträßchen und laufen in Richtung Schönberger Hof hinunter. Auf dem Weg ist zwischendurch das alte Weindorf Ebringen, auf einem Nebengipfel die Ruine Schneeburg und schließlich Freiburg zu sehen. An einer Kreuzung am Hedwigsbrunnen steigen wir geradeaus auf einem Pfad in Serpentinen hinunter in Richtung Schönberger Hof. Unten an einer Kreuzung nach den Viehweiden wandern wir geradeaus durch den Wald und treffen direkt auf das Gasthaus Schönberghof. Der herrliche Gastgarten lädt zur Einkehr ein. Aber auch nach dem Besuch der Schneeburg ist ein Besuch des Gasthauses möglich.
Zur Ruine Schneeburg
Also gehen wir auf dem Asphaltsträßchen vor dem Schönberg-Hof nach links aufwärts. An der Weggabel müssen wir rechts und an dem Abzweig nach dem Wegkreuz wieder rechts. Zur Ruine Schneeburg führen einige Wege hinauf. Die Burg stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert. Sie war zumindest zeitweise im Besitz der Familie Schnewlins, worauf auch der Name Bezug nimmt. Bereits im 15. Jahrhundert wurde die Burg verlassen, woraufhin sie verfiel. Heute ist die Ruine ein Aussichtsplatz mit großartigem Blick nach Ebringen und nach Freiburg hinunter.
Zum Jesuitenschloss
Von der Schneeburg steigen wir auf dem breitesten Weg hinab, gehen aber dann in spitzem Winkel nach links durch niederen Wald in nördliche Richtung. An einer Freifläche endet der Weg an einer Forststraße, der wir nach rechts folgen. An einem Abzweig bleiben wir geradeaus in Richtung Schönberg-Hof. An der Kreuzung kurz vor den Parkplätzen der Gastwirtschaft wandern wir auf dem Naturlehrpfad nach links eben dahin. Der Weg verkleinert sich jetzt zu einem Pfad. An einer T-Kreuzung gehen wir rechts und gleich wieder links auf felsigem Pfad abwärts.
An einer Kreuzung mit einem Forstweg mit Blick auf das Jesuitenschloss vor Freiburg laufen wir links am Waldrand abwärts. 100 m vor einer Kreuzung der Forststraßen fällt rechts ein Pfad als Abkürzung durch den Wald bergab. Wieder auf einer Forststraße gehen wir rechts zum Jesuitenschloss. Die Jesuiten erhielten das Gut 1635 von der Familie Schnewlin-Bernlapp als Schenkung. 1773 fiel es an Vorderösterreich. Heute ist das Weingut der Freiburger Heiliggeistspitalstiftung im Schloss ansässig. Der hervorragende Aussichtsplatz ist ein beliebter Ausflugsort der Freiburger. Von der Terrasse besteht freier Blick über Freiburg, Kaiserstuhl und Schwarzwald.
Zur Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte
Direkt von der Terrasse aus führen Stufen und ein kleiner Weg hinunter. Nach einem Wäldchen nehmen wir den gesperrten Feldweg nach rechts. Unten in Merzhausen gehen wir auf der Straße Im Grämeracker geradeaus an der Schwimmhalle und am Friedhof vorbei und kommen direkt zur Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte
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Region
Touren-Charakter
Mittelschwere Rundwanderung, meist sonnig auf nicht immer markierten Natur- und Asphaltwegen durch Wälder, Wiesen und Dörfer.
Beste Jahreszeit
Frühjahr und Herbst
Ausgangspunkt
Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte 281 m
Endpunkt
Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte 281 mRoute
Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte – Kreuzung in Au 0:30 Std. – Kirche Wittnau 0:35 Std. – Schönberg- gipfel 0:45 Std. – Gasthaus Schönberghof 0:25 Std. – Schneeburg 0:15 Std. – Jesuitenschloss 1:20 Std. – Haltestelle Merzhausen-Ortsmitte 0:20 Std.
Höchster Punkt
Schönberg 645mGeologie des Schönbergs
Das Schönbergmassiv ist ein Vorgebirge des Schwarzwaldes. Im Süden liegt die Staufener Bucht und im Norden Freiburg. Im Westen erstreckt sich die Rheinebene. Der Schönberg ist als Scholle vom Schwarzwald abgetrennt und liegt in der Bruchzone des Oberrheingrabens. Verwerfungen, Grabenbrüche und Vulkanismus formten die Oberflächenstruktur. Es finden sich sogar zwei vulkanische Tuffschlote und ein Basaltgang. Des Weiteren gibt es am Schönberg alte Tongruben. Im unteren Bereich ist das Massiv mit einer mächtigen Lössschicht bedeckt. Nur auf der Ostseite fällt der Schönberg steil in das Hexental ab.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.