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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Über das Büchereck zum Landwassereck

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Bilderbuchrunde bei Mühlenbach. In einem Seitental der Kinzig bietet Mühlenbach das, was sich Feriengäste im Mittleren Schwarzwald wünschen: ein beschauliches, kleines Dorf mit altem Ortskern, eine reiche Blumenpracht in den Gassen und ringsherum romantische Täler, die sich bis auf die Höhen des mittleren Kinzigtals erstrecken.

Beschreibung

Vom Sonnenparkplatz geht es die ersten Schritte über den Mühlenbacher Talbach und die B 294 zum Rathaus und weiter entlang des Bücherner Bachs zum Wegweiser »Hochenhof«. Dort zweigen wir links ab und gewinnen auf der im unteren Bereich asphaltierten Straße rasch an Höhe. Bald schon öffnet sich vor uns ein herrlicher Blick über das idyllisch in die Berglandschaft eingebettete Mühlenbach. Gern nutzen wir dies, um den Aufstieg zu unterbrechen und unseren Blick über die Ortsmitte mit der Kirche und den roten Dächern schweifen zu lassen.

Am Adalbert-Oehler-Weg

Sobald der Weg dann in den Wald eintaucht und in einen anderen Weg mündet, biegen wir links ab und folgen der gelben Raute über »Ebles Winterberg« zum Guller. Nach der Aussicht über das Tal vom Bücherner Bach fällt der Blick jetzt über das mit Höfen, Feldern und Wiesen reich strukturierte Bärenbachtal.

Bei dem breiten Wegkreuz am Guller halten wir uns schräg rechts, sodass wir den längeren Weg über Auf der Platte zum Schmieders Kreuz wählen (alternativ kann man auch geradeaus weiter über den Hau­senbühl zur Platte wandern). Der Abschnitt führt über den Adalbert-Oehler-Weg, der an den ehemaligen Forstrevierleiter (1950–1989) von Mühlenbach erinnert. Als Schwerpunkt seiner Arbeit hat er sich der Planung und dem Ausbau von Waldwegen in den Privatwäldern gewidmet. Als Wanderer profitieren wir durch das in diesem Bereich sehr gut ausgebaute, wenn auch für unseren Geschmack etwas zu breit angelegte Wanderwegenetz davon. Sei’s drum, die Ausblicke in immer wieder andere Täler sind es wert.

Vom Schmieders Kreuz zum Büchereck

Beim Schmieders Kreuz haben wir die Wahl: Entweder biegen wir halb rechts ab und bleiben der gelben Raute bis zum Landwassereck treu – damit kämen wir nach knapp 200 Metern oder einer Links- und einer Rechtskurve an den Waldrand und hätten auf dem nächsten kurzen Abschnitt einen schönen Blick über die Wiesen oberhalb vom Vusenhof.

Oder wir laufen geradeaus weiter, bis wir auf den Westweg treffen; in diesem Fall müssen wir dann beim Wegweiser »Am Schorenkopf« rechts auf den Fernwanderweg abbiegen. Bei dieser Variante kommen wir zum aussichtsreichen und großzügig gestalteten Grill- und Rastplatz bei der Büchereckhütte. Um von dort auf »unseren« Wanderweg zurückzukehren, biegt man dann beim Parkplatz Büchereck scharf rechts ab. Bei Unterm Büchereck treffen beide Wege wieder zusammen.

Stelldichein der Wanderwege

Leicht bergab geht es schließlich in einem weiten Bogen erst durch den Wald, dann am Waldrand um den Buchjockenhof herum. Kurz bevor der landwirtschaftliche Weg in einer Rechtskurve nach Norden zur Zufahrt des Hofs schwenkt, müssen wir in einem rechten Winkel nach Süden, in diesem Fall also nach links, abbiegen. (Wer den Abzweig verpasst, sei getröstet: Auch wir sind prompt daran vorbeigelaufen, sodass wir wieder 50 Meter zurücklaufen mussten.)

Vom Abzweig geht es dann in Sichtweite der nächsten Höfe hoch auf Landwassereck. Auf der Anhöhe kann es durchaus lebhaft zugehen. So steuern neben unserem ruhigen Wanderweg auch der Zweitälersteig, der Querweg Lahr–Rottweil, der Europäische Fernwanderweg von Schweden nach Umbrien und der Pilgerweg Rottenburg–Thann die Passhöhe an. Und bei Schnee führt ein präparierter Winterwanderweg herauf.

Als logische Konsequenz lädt hier das Gasthaus Landwassereck zur Einkehr ein. Wer selbst noch genug Proviant mit sich trägt, findet ein Stück weiter am Waldrand ein ruhiges Bänkle.

Übers Grandeckle nach Mühlenbach

Anschließend folgen wir dem Zweitälersteig bis zum Wegweiser »Burggraben«. Dort wechseln wir rechts auf den mit der blauen Raute Richtung Mühlenbach ausgezeichneten Weg, sodass wir bald auf das Gewann Dielten kommen, eine weitere Anhöhe mit freier Sicht nach Norden und Süden. Vor Ort erinnert eine Gedenktafel an die Ereignisse vom 18. März 1944: An jenem Tag rettete sich die Besatzung eines US-Airforce-Bombers mit dem Fallschirm aus ihrem abstürzenden Flieger. Darunter war auch der Bombardier Edward Schwartz. Den Menschen auf dem nächsten Hof erzählte er, dass sein Vater aus Unterharmersbach stamme und sie in der festen Überzeugung gekommen seien, Deutschland von einem schlechten System zu befreien – so, wie die Wehrmachtssoldaten meinten, für eine gerechte Sache zu kämpfen.

Nachdem wir das nächste größere Waldstück durchquert haben, erreichen wir das Grandeckle. Nur der Vollständigkeit halber sei gesagt: Auch hier öffnet sich die Sicht in ein weiteres Tal, und eine Bank lädt zum Verweilen ein.

Die letzten zwei Kilometer geht’s über den Birklesattel zurück zum Sonnenparkplatz in Mühlenbach. Wer dort noch weiß, in wie viele Täler sich auf der Runde die Sicht geöffnet hat, kann sich stolz auf die Schulter klopfen – wir selbst haben es nicht gezählt.

Touren-Charakter

Mit einigen Anstiegen garnierte, aussichtsreiche Runde auf meist gut zu begehenden Wegen

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Sonnenparkplatz in Mühlenbach (262m)

Endpunkt

Sonnenparkplatz in Mühlenbach (262 m)

Route

Mühlenbach - Auf der Platte 1.30Std. - Büchereck 0.45-1Std. - Landwassereck 0.45-1Std. - Mühlenbach 2Std.; insgesamt 5-5.30Std.

Höchster Punkt

Anhöhe Landwassereck (ca.670 m)

Trachtenmuseum in Haslach

Das Schwarzwälder Trachtenmuseum (www.haslach.de) befindet sich im Alten Kapuzinerkloster und zeigt in Großvitrinen über 100 Schwarzwälder Originaltrachten. Diese sind gemäß ihrer Herkunft nach Nordschwarzwald, Mittlerer Schwarzwald, Südschwarzwald, Schwarzwald-Randgebiete, Ried sowie Breisgau und Markgräflerland eingeteilt. Neben den geografischen gibt es auch vier thematische Abteilungen: »Brautkronen und Schäpel«, »Hauben und Hüte«, »Bürgerliche Kleidung« und »Werktagskleidung«. Zudem beinhaltet die Sammlung Gegenstände aus dem bäuerlichen Leben. Das Gebäude selbst gilt als die einzige komplett erhaltene barocke Klosteranlage des Kapuzinerordens im süddeutschen Raum.

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