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Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: U(h)rwaldpfad ­Rohrhardsberg

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.8 km
Aufstieg:
420 m
Abstieg:
420 m

Aufstieg ab der Mühlebühlbrücke. Der als Genießerpfad ausgewiesene Premiumweg führt uns an großen Schwarzwaldhöfen vorbei und durch das Naturschutzgebiet Rohrhardsberg. Im oberen Bereich erwarten uns schöne Aussichten über den Mittleren Schwarzwald. Am Wegrand dienen ausrangierte ­Kuckucksuhren als Nistplätze.

Beschreibung

Schon am Ausgangspunkt nahe der Mühlebühlbrücke verspricht die Wandertafel, dass uns der Premiumwanderweg alles bietet, was den Schwarzwald ausmacht. Neben den Wäldern und Weiden, die wir auf der Runde durchqueren, zählt dazu auch ein kleiner Wasserfall. Diesen jedoch gibt es erst zum Schluss der Tour.

Erst mal Höhe machen

Vom Wanderparkplatz Mühlebühl nehmen wir die wenigen Schritte in südliche Richtung an den Waldrand, sodass wir diese Runde im Uhrzeigersinn laufen. Dort biegen wir rechts ab und steigen mit der gelben Raute durch den Wald. An einem der Bäume entdecken wir eine der Uhren, nach denen der Genießerpfad benannt ist. Sie bietet Brutvögeln zwar keinen Nistplatz, ist aber schön anzusehen. Sowie wir mehrere mit Moos überwachsene Felsbrocken passiert haben, knickt der Pfad nach rechts ab. Gleich danach kreuzen wir die munter zu Tal plätschernde Elz. Bei einer liebevoll verzierten Kuckucksuhr verlassen wir den Wald und eröffnet sich uns bei der nächsten Baumgruppe die erste Möglichkeit für eine Pause.

Oberhalb der Wiese treffen wir – wieder im Wald – auf eine Forststraße. Wenige Meter weiter links verlassen wir diese beim Wegweiser »Unterer Skiliftparkplatz« wieder und folgen dem Waldpfad weiter bergan Richtung Schwedenschanze. Nach zwei Kehren kreuzen wir die Zufahrt zum Oberen Skiliftparkplatz, passieren einen alten Grenzstein und schwenkt der Wanderweg nach Norden. Beim 2 Wegweiser am Skilifthang öffnet sich die Sicht nach Osten zum Mühlebühl. Auf beiden Seiten des alpinen Skihangs finden wir Rastbänke, eh wir den Markierungen des Genießerpfads über mehrere Abzweige sowie auf urigen Pfaden durch den Wald immer Richtung Rohrhardsberg folgen. Auf dem Weg dorthin ist es beim Wegweiser »Bei der Schwedenschanze« möglich, direkt zur Schwedenschanze abzukürzen. Dadurch lässt sich ein knapper Kilometer Strecke einsparen.

Im Naturschutzgebiet Rohrhardsberg

Rund 300 Meter weiter haben wir den abgeflachten Gipfel des Rohrhardsberg erreicht. Außer einem hohen Sendemast gibt es hier auf den ersten Blick nicht viel zu sehen. Und doch ist die Natur hier oben für den Mittleren Schwarzwald einmalig. So leben auf dem Rohrhardsberg einige hochmontane und alpine Arten, die bislang nur an dieser Stelle im Mittleren Schwarzwald nachgewiesen wurden. Die umliegenden Moore stellen wichtige Trittsteinbiotope zwischen den Mooren im Hochschwarzwald und den Grindenflächen im Nordschwarzwald dar. Zuletzt finden das Auerwild und weitere, vom Aussterben bedrohte Vogelarten auf dem Rohrhardsberg noch für sie geeignete Lebensräume.

Da viele dieser Arten störanfällig sind, also lieber vom Menschen ­unentdeckt bleiben, halten wir uns selbstverständlich an das Wegegebot, was in diesem Fall heißt: Wir verlassen den Gipfel in westlicher Richtung zum 200 Meter entfernten Breitbühl. Dort gibt eine stark abfallende Lichtung die Sicht über Yach und Elzach sowie über das Rheintal bis zu den Vogesen frei. Damit bekommen wir hier den Ausblick, den wir uns vielleicht schon auf dem Gipfel erhofft hatten. Zugleich treffen wir hier auf den Zweitälersteig, auf dem es rechts zum Heiliggeistloch geht.

Gastlichkeit bei der Schwedenschanze

Beim Wegweiser »Heiliggeistloch« öffnet sich erneut die Sicht. Diesmal allerdings nach Norden und Osten über Feucht- und Bergwiesen zum Nordschwarzwald und bald auch bis zur Schwäbischen Alb. Wir biegen scharf rechts ab und nutzen den leicht ausgetretenen Pfad entlang der Wiese zum etwas höher gelegenen Wegweiser »Schwedenschanze«. Auch wenn der Name an den Dreißigjährigen Krieg erinnert, entstand die nahe Schanzenanlage erst später während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714). Allerdings erlangte die Schwedenschanze am Rohrhardsberg nie eine militärische Bedeutung. Beim Wegweiser biegen wir links, 70 Meter weiter wieder rechts zum Gasthaus zur Schwedenschanze ab. Das beliebte Ausflugslokal zählt zu den urigsten Gasthäusern im Schwarzwald überhaupt und ist für uns der ideale Ort für ein ausgiebiges Vesper. Auch wer dieses lieber auf der Terrasse genießt, sollte sich doch einen Blick in die mit einzigartigen Schnitzereien gestaltete Gaststube gönnen.

Hinab ins Elztal

Der anschließende Abstieg ins Tal erfolgt teils auf der Zufahrt zum Gasthaus, teils auf extra für Wanderer angelegte Pfade. Beim nächsten Hof halten wir uns links und weichen im nächsten Waldstück auf einen extra für uns geschaffenen Pfad aus, eh wir bei Am Schlagbaum rechts zum Ochsenhof abbiegen. Um den Hof führt eine Rechtskurve herum, von der links ein Pfad zum Elzhof ­abzweigt. Beim Elzhof biegen wir rechts ab, kreuzen auf dem Fahrweg den Armensbach und halten uns bei der Verzweigung 30 Meter weiter links, sodass wir bald die nächste Kuckucks­uhr passieren.Dieser letzte Abschnitt der Wanderung führt uns flussaufwärts durch das Elztal an einem Speicherbecken mit Rast- und Spielplatz vorbei zu den Elz-Fällen. Wo der Weg oberhalb in die Straße mündet, sind es noch ein paar Schritte bis zurück zum Wanderparkplatz Mühlebühl, wo die U(h)rwaldrunde nach knapp neun Kilometern endet.

Touren-Charakter

Die Auf- und Abstiege erfordern auf Waldpfaden etwas Trittsicherheit und Kondition am Berg. Ansonsten eine eher mittelschwere Bergwanderung mit schönen Aussichten im oberen Bereich.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Mühlebühl, 890m

Endpunkt

Wanderparkplatz Mühlebühl, 890 m

Höchster Punkt

Rohrhardsberg, 1140 m

Gasthaus zur Schwedenschanze

Das auch »Schänzle« genannte Gasthaus haben wir dem gelernten Schreiner Josef Burger zu verdanken. Als er 1932 infolge der Weltwirtschaftskrise seine Arbeit verloren hatte, wagte er es, auf dem bis dahin unerschlossenen Rohrhardsberg – fernab der damaligen Besucherströme – ein Rast- und Gasthaus zu errichten. Während seine Mitbürger sein Engagement für vergebene Liebesmüh hielten, vermerkten die damals ersten Skifreunde der Region, dass in der Einsamkeit des Rohrhardsberg endlich eine Möglichkeit zur Einkehr bestehe. Bis heute ist Josef Burger als »Rohrhardsberger Sepp« oder auch »Schänzlewirt« bekannt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.