JBerg-Verlag
wandern

Wandern Schwarzwald: Tannenriesen Freudenstadt

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Ihre Stämme waren in Holland begehrt. Das Wort »Tannenriesen« in der Überschrift dieses Premiumwanderwegs bei Freudenstadt ist nicht übertrieben: Wir wandern zwischen riesigen Weißtannen, die früher als Holländertannen bis in die Niederlande geflößt wurden. Die zweite Besonderheit der Wanderung ist die Aussicht: Zuerst vom Zollernblick auf den Albtrauf, danach vom Friedrichsturm über den Schwarzwald und auf Freudenstadt.

Beschreibung

Wir nehmen am Parkplatz den in den Wald hineinführenden Weg in Richtung Goldene-Kugel-Hütte. An der nächsten Kreuzung steht rechts das Wanderzeichen Wölperweg (818 m). Wer will, nimmt aber erst etwas links den Pfad, der uns zunächst in den Wald und nach rund 250 Metern auf eine Lichtung mit der Goldene-Kugel-Hütte bringt. Diese erinnert an die Zeit Freudenstadts als Kurort. Damals spielte sich hier großes Kurleben ab: die Gäste wanderten hierher und ruhten sich auf der Lichtung auf Liegen aus. Auch heute noch kann man hier relaxen. Der Name kommt von der Kugel am First der Holzhütte. Weitere bunte Kugeln findet man an den Waldwegen rund um Freudenstadt, die man teilweise bei dieser Tour passiert.

Nun gehen wir zurück zum Schild Wölperweg und biegen links ab. Am Querweg beim Schild Großer Stein (807 m), wo wir den namengebenden Felsklotz und eine Bank sehen. Wir halten uns links und wandern zum Schild Äußere Riviera (807 m). Hier folgen wir dem Schild nach rechts zur »Großvatertanne«.

Jetzt geht es ein Stück bergab zur Sauteichhütte/­

Lauter­hütte (781 m). Der Weiterweg führt nach links, es empfiehlt sich aber ein Abstecher zur Großvatertanne. Hierzu gehen wir geradeaus weiter zum Schild Massel­kopf (806 m). Dort biegen wir rechts ab. Nach 200 Metern sehen wir rechts die mächtige Großvatertanne. Wie auf dem Informationsschild zu lesen ist, besaß der heute 48 Meter hohe, 250 bis 300 Jahre alte Baum bei der Messung ein Stammvolumen von 36 Kubikmetern und in Brusthöhe einen Stammdurchmesser von 1,64 Meter. In seinen ersten Jahren soll er auf einer Waldweide frei gestanden sein, die Bäume um ihn herum wurden erst später aufgeforstet.

Danach gehen wir wieder zurück zur Sauteichhütte/Lauterhütte und folgen dem Weg nach rechts. Er führt uns auf einem Pfad weiter. Wir folgen immer den Wanderzeichen, überqueren verschiedene Wege und erreichen am Schild Burgkopf (770 m) schließlich wieder den breiten Querweg, den wir zuvor verlassen haben.

Hier biegen wir rechts ab. Etwas später werden wir nach links auf einen Pfad verwiesen, der parallel zum Forstweg verläuft. Schließlich trifft er wieder auf diesen, danach geht es rechts vom Schotterweg auf einem Pfad weiter. Dieser weist uns am Schild Balderhofer Graben (756 m) nach links und bringt uns wieder zurück zum Forstweg. Diesem folgend erreichen wir bald den Zollernblick mit der Gaststätte Berghütte. Am Zollernblick hat man über die Skipiste nach rechts einen schönen Blick auf den fernen Albtrauf.

Kurz danach kommen wir zum Schild Zollernblicksteige (748 m). Hier gehen wir geradeaus weiter. An einer Verzweigung nehmen wir den linken, sanft ansteigenden Weg und wandern zur Köhlerhütte (750 m). Etwas später verlassen wir bei einem hölzernen Pavillon den Wald. Wir biegen links ab und wandern am Waldrand entlang auf einer Wiese zum »Zuwachs­würfel«. Er ist mit einer Kantenlänge von 41,9 Zentimetern genauso groß wie die Menge Holz, die im Freudenstädter Stadtwald pro Minute nachwächst.

Danach gehen wir noch kurz geradeaus, werden dann aber nach rechts in Richtung des bereits sichtbaren Friedrichsturmes verwiesen. Vor ihm an der Hecke sehen wir die Rosenpergola, auf dem Rosenweg wandern wir nun auch bergab. Dahinter kommen wir zum Friedrichsturm.

Vor der großen Wiese liegt eine kleine Rosenanlage mit Bänken. Im Sommer kann man hier einen Teil des Duftrosenparks Kienberg erleben. Er ist der Höhepunkt des Freudenstädter Rosenwegs; hier wurden 1800 Wild- und historische Rosenbüsche gepflanzt. Im Winter ist der Turm allerdings geschlossen. Aber von der Wiese vor dem Turm sieht man auch etwas in die Ferne.

Der Weiterweg führt am Friedrichsturm in Richtung Freudenstadt mit »Rosenbegleitung« geradeaus weiter. Nach einem Linksbogen treffen wir auf ein querendes Sträßchen. Das weiße Haus links ist eine Wetterstation.

Ansonsten folgen wir dem Weg abwärts bis zum Schild Gartengolf (780 m). Immer im Zickzack führt uns das Schild bergab zur Straße; hier finden wir auch Minigolfstationen und verschiedene Trimm-Dich-Geräte.

Hinter der Straße liegt der Parkplatz Teuchelwald/Bässler Brücke. Dort biegen wir am Schild Bässler Brücke (735 m) links ab in den Teuchelweg. Etwas später kommen wir auch an einem Stück Teuchel und dem Schild Hartranftweg (735 m) vorbei. Hier folgen wir dem Weg in Richtung Agnesruhe.

Auf dem Weiterweg passieren wir nun zahlreiche Tannenriesen, sogenannte Holländertannen. Vorbei an einem Brunnen von 1882 kommen wir zum Schild Kohlweg (730 m). Wir halten uns links und wandern zum Waldcafé. Der Weg steigt weiter an und mündet in einen querenden Forstweg. Hier gehen wir nach rechts weiter. Gleich darauf sehen wir links eine Rampe. Solche Rampen sind im Schwarzwald öfter zu sehen. Sie dienten dazu, das Aufladen der Baumstämme auf von Pferden oder Ochsen gezogene Fuhrwerke zu vereinfachen.

Kurz danach erreichen wir die Agnesruhe (772 m). Die Agnesruhe wurde von dem New Yorker Privatier H. Feder erbaut und nach seiner Frau benannt. 1956 wurde sie erneuert. Hier biegen wir links ab und kommen nach etwas Bergauf zurück zur Straße und unserem dahinter liegenden Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Wir wandern auf Pfaden und festen Wegen. Ausweichparkplätze sind der Parkplatz Teuchelwald (unter der Woche zeitlich beschränkt) und der Wanderparkplatz an der L405.

Ausgangspunkt

Freudenstadt (Parkplatz Schönberger Straße, auf der linken Straßenseite, von Freudenstadt kommend), GPS-Koordinaten: 48.445336, 8.400318

Endpunkt

Freudenstadt (Parkplatz Schönberger Straße, auf der linken Straßenseite, von Freudenstadt kommend), GPS-Koordinaten: 48.445336, 8.400318

Route

Freudenstadt/Parkplatz Schönberger Straße - Goldene-Kugel-Hütte - Lauterhütte - Großvatertanne - Zollernblick - Friedrichsturm - Parkplatz Teuchelwald - Waldcafé - Agnesruhe - Parkplatz

Teucheln

Mit Teucheln sind rund vier Meter lange ausgehöhlte Baumstämme gemeint, die ineinandergesteckt wurden und früher als Wasserleitung dienten. Gegen Wasserverluste dienten eiserne Muffen. Hier sieht man einen rund 250 Jahre alten Tannenstamm. Die vom herzoglichen Hof- und Landbaumeister Heinrich Schickhardt zur Zeit der Stadtgründung 1599 erbaute Teuchelleitung verlief in der Erde von den Langenwaldquellen bis zum Freudenstädter Marktplatz. Das Gefälle betrug durchgehend 0,4%.

Tipp

Wer sich die App zur Lauschtour (zu finden im Apple App Store oder im Google Play Store unter »Lauschtour App«) herunter- lädt, kann sich bei der Tour Tannenriesen unterwegs allerlei Interessantes zum Weg und zum Schwarzwald anhören. Auch der Wegverlauf ist dort mit Worten und Fotos dokumentiert. Der Abstecher zur Großvatertanne ist einfach etwa einen Kilometer lang.

Friedrichsturm

Der Friedrichsturm wurde 1899 als Geschenk der Bürger zum 300-jährigen Jubiläum der Stadt im zeittypischen Stil eines alten Bergfrieds aus Buntsandstein des nördlichen Schwarzwalds erbaut und nach dem Stadtgründer, Herzog FriedrichI. (1557–1608), benannt. Über dem Eingang sehen wir ein prachtvolles württembergisches Wappen. Von dem 25Meter hohen Turm hat man eine prächtige Sicht auf Freudenstadt, über die Schwarzwaldhöhen in Richtung Murgtal, Dornstetten und Schopfloch und bei guter Sicht bis zur Schwäbischen Alb. Daneben befindet sich eine Liegewiese.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.