Wandern Schwarzwald: Stübenwasen

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Zeuge der Eiszeit

Auf den ersten Metern dieser Wanderung kann es durchaus mal voll auf dem Weg werden. Denn der Zugang zum Todtnauer Wasserfall ist ab dem Kiosk am Wasserfall barrierefrei. Laut Angaben der Gemeinde Todtnau strömen jährlich weit über 100 000 Gäste zu diesem Naturschauspiel.

Gleich nach dem Kiosk wird um ein geringes Entgelt für den Unterhalt und die Sicherung der Wege rund um den Wasserfall gebeten. Danach trennen uns noch 400 Meter vom unteren Becken der Todtnauer Wasserfälle. In vier Stufen stürzt der Stübenbach 97 Meter in die Tiefe. Insbesondere mittags, wenn die Sonne die Hauptkaskade anstrahlt, begeistert das glitzernde Wasser die Besucher. Geformt wurde der Wasserfall vor rund 11 000 Jahren, als Eismassen vom Todtnauberger Hochtal hinunter in den Hauptgletscher im Wiesental abflossen. Weil das Wiesental deutlich stärker abgeschliffen wurde, blieb am Ende der Eiszeit ein Hängetal zurück, über dessen Mündung heute der Stübenbach zur Wiese hinabrauscht. Der Wasserfall wird deshalb auch Hanglochwasserfall genannt.

Aufstieg nach Todtnauberg

Hierfür nutzen wir die Treppe auf der linken Seite. Auf dem Weg zur obersten Kaskade steht der steilste Abschnitt dieser Wanderung an. Anschließend folgen wir der blauen Raute weiter bergan bis auf den Schwimmbadweg. Auf diesem halten wir uns bei der nächsten Verzweigung rechts, sodass wir das Todtnauberger Schwimmbad auf seiner rechten Seite passieren. Auf diese Weise sparen wir uns ein paar Meter und Höhenmeter im Ort. Am Café-Restaurant Waldblick vorbei biegen wir dann rechts in die Ennerbachstraße ab. Direkt nach der Linkskurve verlassen wir diese aber schon wieder und folgen der örtlichen Beschilderung (grüner Ring) erst in südlicher Richtung bis in den Wald, dann nach Nord­osten auf die Berger Höhe.

Am Scheideweg

Für den weiteren Aufstieg haben wir zwei Möglichkeiten. Für die kürzere laufen wir bei der Berger Höhe in etwa geradeaus weiter, sodass wir als Nächstes die 4 Fatimakapelle erreichen. Bei der Kapelle gibt es eine schöne Rastmöglichkeit mit herrlichem Blick über Todtnauberg. Anschließend geht es entlang des Waldrands und über mehrere Skipisten bis zum Stübenbächle. Ab dort erfolgt rechts der Aufstieg auf den Stübenwasen. Bequemer ist es, ab der Berger Höhe der blauen Raute in Richtung Todtnauer Hütte zu folgen. Gut anderthalb Kilometer nach dem 5 Wegweiser »Tannenboden« – kurz nachdem wir die Rote Wiese gekreuzt haben – zweigt ein Weg links zum Stübenwasen ab ( Abzweig zur Westwegvariante). Wer die Tour etwas verlängern möchte, kann auch weiter geradeaus bis zur Todtnauer Hütte wandern, muss dann aber ein kurzes Stück wieder zurücklaufen, um auf den Stübenwasen zu gelangen.

Loge zum Feldberg, Bank zum Belchen

Wer den Aufstieg über die Fatimakapelle gewählt hat, hält sich auf dem Bergrücken zunächst rechts. Wir passieren einen Aussichtpunkt mit Feldbergblick und kommen zum höchsten Punkt auf dem Stübenwasen. Gleich danach zweigen so rechts mehrere, von Heidelbeeren gesäumte Pfade ab. Sowie wir einen schmalen Gehölzstreifen durchquert haben, sehen wir direkt vor uns die Westseite vom Feldberg. Wer den Höchsten auch von seiner Ostseite kennt, wird sicher bestätigen, dass diese Aussicht über die Sankt Wilhelmer Hütte hinweg um Längen schöner ist. Anschließend folgen wir dem Höhenweg nach Westen zum Berggasthaus Stübenwasen. Etwas unterhalb vom Wanderweg bietet die Längste Bank eine weitere Möglichkeit zum Verweilen. Es handelt sich um die vielleicht »Größte Baumliege der Welt«. Sicher jedoch ist, dass uns die vielen Sitzmöglichkeiten auf der alten Tanne eine herrliche Aussicht zum Belchen bieten.

Weiter auf dem Westweg

Dieser führt über das Berggasthaus Stübenwasen bis zum Langenmoos. Wer geradeaus weiterläuft, erreicht nach 3,5 Kilometern das Nordic Center Notschrei und kann von dort mit dem Bus zum Ausgangspunkt bei Aftersteg zurückkehren. Alle anderen biegen beim Wegweiser links ab und folgen nun der gelben Raute sowie örtlichen Beschilderung durch das ebenfalls reizvolle Schweinebach- und Holzschlagbachtal zum Parkplatz Radschert. Bei dem Parkplatz wenden wir uns zunächst nach Westen, zweigen dann aber auch schon links vom Fahrweg ab und folgen dem Pfad mit dem Tennisplatz zu unserer Linken an den Waldrand (blaue Raute). Sowie der Pfad in einen breiteren Forstweg mündet, sind es links noch wenige Schritte bis zu einer Grillhütte.Ab dem großzügig eingerichteten Platz können wir der Fahrstraße und einem nach der S-Kurve rechts abzweigenden Fußweg hinunter nach Todtnauberg folgen. Für den Rückweg orientieren wir uns dann einfach weiter an der blauen Raute und kehren auf dem bereits bekannten Weg zum Kiosk am Wasserfall zurück. Wer Varianten liebt, kann aber auch beim Abzweig Stübenbach auf den Wasserfall-Rundweg wechseln und so zum Abschluss der Tour weitere schöne Eindrücke vom Wasserfall sammeln.

Entschärfte Runde

Wer den Todtnauer Wasserfall bereits zur Genüge kennt oder den steilen Anstieg nach Todtnauberg aussparen möchte, kann auch direkt nach Todtnauberg hochfahren. Der ideale Ausgangspunkt wäre in dem Fall der Parkplatz Radschert (GPS 47.8593, 7.9395). Von dort führt ein mit gelber Raute markierter Wanderweg auf die Berger Höhe.