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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwarzwald: Staufen und seine Burgruine

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Vom Städtchen Staufen führt einen die Wanderung auf die aussichtsreiche Burg­ruine auf dem Schlossberg und weiter durch Obstbaumplantagen und Weinberge zur St.-Gotthardkapelle und zur St. Johanneskapelle. Zuletzt geht es durch die attraktive Stadt Staufen zurück.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Bahnhof Staufen starten wir durch die Bahnhofstraße in südöstliche Richtung auf den Schlossberg mit der markanten Ruine zu. Die Hauptstraße wird in die Sixtgasse hinauf überquert. An der Y-Kreuzung gehen wir rechts und an der Schlossgasse links. An dem modernen dicken Steinkreuz geht es nochmals nach links zur Burgruine hinauf. An der Kreuzung mit der Bank steigen wir links den Weg hoch. Am Aussichtsplatz mit Fernrohren können wir über ganz Staufen und bis zu den Vogesen schauen. Aber wir steigen noch höher bis in die Burgruine (0:25 Std.) hinauf. Auch der Turm ist zu besteigen und bietet eine unvergleichliche Aussicht.

Die Burg der Herren von Staufen wurde erstmals 1248 schriftlich erwähnt. Sie wurde auf einer älteren Befestigung der Zähringer gebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von den Schweden zerstört. Wieder vom Turm heruntergestiegen, können wir die Burg auf einem kleinen Pfad nach rechts an der Mauer entlang umrunden und kommen wieder an den Aussichtsplatz mit den Fernrohren zurück.

Hier gehen wir links hinunter und an der Kreuzung mit der Bank geradeaus weiter Richtung Rothof. Unten in der Ebene wandern wir an einer T-Kreuzung nach rechts an den Reben entlang. An der T-Kreuzung vor dem Zaun wenden wir uns nach links und vor Kerbers Strauße noch einmal nach links. An der T-Kreuzung in den Feldern gehen wir rechts auf der wenig befahrenen Straße an sehr alten Birnbäumen vorbei. An der folgenden T-Kreuzung wandern wir rechts geradeaus am Hofgut Rothof vorbei Richtung Gasthaus Zum St. Gotthardt hinauf. Ab Rothof gesellen sich der Jakobsweg und das Markgräfler Wiiwegli mit der roten Raute zu unserem Weg. An der T-Kreuzung am Waldrand wandern wir nach rechts zur St. Gotthardkapelle (1:40 Std.) hinauf. Die Panoramaterrasse des danebenliegenden Gasthauses besticht mit einer grandiosen Aussicht und lädt zur Einkehr.

Weiter auf dem Asphaltsträßchen zweigt dann vor dem Altenheim ein kleiner Naturweg ab, der am Zaun entlang steil nach oben zieht. Im schönen Hochwald stehen auch einige immergrüne Stechpalmen im Unterwuchs. Auf dem Forstweg weiter oben geht es nun begleitet von der gelben Raute eben nach rechts weiter. An der T-Kreuzung am »Jägerhäusle « mit Brunnen steigen wir links hoch. An einer Y-Kreuzung im Wald nehmen wir den rechten Abzweig, der Kappellenweg heißt. Bald steht rechts unten ein einzelnes Wohnhaus im Wald. Rechts am Haus vorbei kommen wir zur St. Johanneskapelle (2:30 Std.), von der sich eine schöne Aussicht auf Staufen und die Burgruine öffnet. Wieder ein paar Meter zurück führt an der T-Kreuzung nach links der Stationenweg hinab. An der nächsten T-Kreuzung links ist dies auch zugleich der »Baumweisheitspfad«, der steil hinunterläuft. Bei den ersten Häusern beginnt die Straße Im Süßtrunk. An der nächsten Kreuzung gehen wir rechts in die Albert-Hugart-Straße, geradeaus hinter der Hausbrennerei Schladerer vorbei.

Vor dem Beginn der Fußgängerzone schlendern wir rechts in die Adlergasse. An der nächsten Kreuzung sehen wir nach rechts in das authentische Hinterstädtle hinein. Es ist der älteste Stadtteil Staufens, mit meist gut erhaltener Bausubstanz. Wir bleiben in der Adlergasse, gehen am Rathaus links und kommen zum schönen Marktplatz (2:50 Std.). Das historische Rathaus in Staufen wurde wie der Brunnen 1546 erbaut. Die reich verzierte Fassade, die Erker und der Volutengiebel machen das Rathaus zu einem der schönsten Häuser in der Stadt. Der Marktplatz bleibt die »gute Stube« Staufens, wenn auch die gewaltigen Risse in den Häusern ein Problem sind, das seit 2007 für Diskussionen und Bestürzung sorgt. Bei 140 Meter tiefen Bohrungen zur Gewinnung von Erdwärme hinter dem Rathaus drang Grundwasser in eine Schicht aus Gipskeuper. Das Anhydrit im Gipskeuper wird mit dem Wasser zu Gips; dieser Vorgang bringt eine starke Quellung des Materials mit sich.

Staufen hob sich dadurch zu Beginn der Katastrophe monatlich um einen Zentimeter. 2012 soll es monatlich noch ein Millimeter sein. Das führte zwangsläufig zu den Rissen und Schäden an über 260 Häusern in der Altstadt. Die Risse waren zum Teil so groß, dass die Bewohner auf die Straße schauen konnten. Die Gebäudeschäden sollen sich auf 50 Millionen Euro belaufen. 2010 wurde eine »Stiftung zur Erhaltung der historischen Altstadt in Staufen« gegründet. Sie soll finanzielle Mittel für Hilfsmaßnahmen gegen Hebungsrisse beschaffen. Zu diesem Zweck wurde die Solidaritätskampagne »Staufen darf nicht zerbrechen« gestartet. Die roten Aufkleber auf den Häusern sollen die Risse symbolisch kitten und die Häuser zusammenhalten.

Vom Rathaus am Marktplatz gehen wir am Schluss die Hauptstraße rechts hinunter. Vor der Winzergenossenschaft Staufen liegt rechts zurückgesetzt das Stadtschloss. Georg Leo von Staufen war der letzte Burgherr der Bastion oben am Berg. 1607 zog er in das bequemere Stadtschloss. An der Bahnhofstraße gehen wir links zurück zum Bahnhof (3:00 Std.).

Die Sage von Doktor Faust

Eine Sage berichtet über Doktor Faust. Der Alchemist sollte für seinen Herrn Gold herstellen. Weil er das aber nicht konnte, bat er Mephisto – den Teufel – um Hilfe. Der kam, brach ihm das Genick und zog seine Seele in die Hölle. Johann Wolfgang von Goethe ließ sich von dieser Sage inspirieren und schrieb seinen »Faust«. Ungläubige können sich von der Geschichte im Treppenturm des Rathauses überzeugen. Dort hat Mephisto einen Hufabdruck hinterlassen.

Touren-Charakter

Anfangs steiler Aufstieg, dann sonnige Feldwege, aber auch schattige Waldwege

Ort

Staufen

Ausgangspunkt

Parkplatz vor dem Bahnhof Staufen (GPS: N47°53'05.4' E07°43'46.0')

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