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Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: St. Märgen und St. Peter

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:15 Std.
Länge:
16.7 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Von Kloster zu Kloster und wieder zurück. Sowohl St. Märgen als auch St. Peter sind aus Klostergründungen des 11. und 12. Jahrhunderts hervorgegangen. Während die Zähringer das etwas ältere St. Peter dem Benediktinerorden unterstellten, siedelte der Dompropst Bruno von Straßburg etwa 200Meter höher französische Mönche des Augustinerordens an.

Beschreibung

Dem Wettstreit beider Orden verdanken wir zwei Klosteranlagen, die trotz mehrfacher Zerstörung heute zu den schönsten und bedeutendsten Barockbauten im süddeutschen Raum zählen. Beide ehemaligen Klöster befinden sich nur fünf Kilometer voneinander entfernt zwischen dem Ibental im Süden und dem weiter nördlich gelegenen Tal der Wildgutach. Vor allem auf dem ersten, nördlichen Teil der Runde eröffnen sich uns einige schöne Ausblicke zu den höchsten Gipfeln im Schwarzwald.

Kloster St. Märgen

Da es in St. Märgen nur sehr wenige Parkmöglichkeiten gibt, starten wir beim Parkplatz Hausmatte an der L 128 bzw. der Wagensteigstraße. Über einen bequemen Fußweg ist die Klosterkirche bald erreicht. Auf dem Kirchplatz lenkt die Christus-Glocke unsere Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem Gewicht von 2100 kg ist sie die größte Glocke des 1947 eingesetzten sechsstimmigen Geläutes. 1989 wurde sie durch ein Geläute aus Bronze ersetzt. Im Laufe seiner Geschichte wurde das Kloster in Folge von Kriegen und Feuer fünfmal zerstört. Das letzte Mal im Jahr 1907, worauf der fünfte Wiederaufbau erfolgte. Die barocke Klosterkirche zählt heute zu den bedeutendsten Marien-­Wallfahrtskirchen des Erzbistums Freiburg. Laut der Überlieferung geht dies auf Chorherren aus Lothringen zurück, welche das Gnadenbild mitbrachten, das bis dato in der Kirche verehrt wird.

Aussichten wie am Schnürchen

Über die Nordseite der Kirche gelangen wir zur Ortsmitte von St. Märgen. Nach einem kurzen Stück entlang der Feldbergstraße biegen wir beim Gasthaus Hirschen links ab und verlassen auf dem Landfeldweg St. Märgen. Beim Wegweiser »Landfeld« zweigen wir halb links von der Fahrstraße Richtung Kapfenkapelle ab. Der Schotterweg eröffnet uns am Waldrand bald eine eindrucksvolle Sicht nach Süden zum Feldbergmassiv mit dem Höchsten. Nachdem wir ein Bewegungsbecken passiert haben, kommen wir zum Birkwegeck. Bei dem mit Sitzgelegenheiten ausstaffierten Eck biegen wir rechts ab, passieren zwei Aussichtspunkte zum Totenkopf und Kaiserstuhl sowie – etwas weiter – über die Rheinebene zu den Vogesen. Im Bereich der Ibenbachquelle durchqueren wir nochmals den Wald, eh sich die Sicht bei der Kapfenkapelle erneut öffnet. Etwas weiter wählen wir beim Roten Kreuz den Weg ganz links, sodass wir der gelben Raute erst am Waldrand, dann durch ein weiteres Waldstück zur Vogesenkapelle folgen.

Kloster St. Peter

Weiter geht es mit der gelben Raute über Vorderwillmen (links ab) nach Schmittenbach. Wo der Wanderweg auf den Fischerweg trifft, setzt er sich leicht nach Süden versetzt fort, sodass wir weiter über einen Feldweg hinunter nach St. Peter wandern. Sowie wir die Landstraße überquert haben, kommen wir über die Straße Mühlegraben zum w Kloster St. Peter. Die Barockkirche zählt zu den architektonisch bedeutendsten Kirchen an der Schwarzwald-Panoramastraße. Dabei sticht Besuchern insbesondere vom Eschbachtal die mit zwei Zwiebeltürmen versehene Rotsandsteinfassade schon von Weitem ins Auge. Für diese Fernwirkung hatte der Vorarlberger Baumeister, Peter Thumb, auf die exakte Ausrichtung nach Osten verzichtet. Als Besonderheit wird das große Bild des Hochaltars im Laufe des Kirchenjahrs achtmal gewechselt. Durch diesen Kulissenwechsel wird der Altar zu einer Art volksnahen Bilder­bibel. Ebenfalls nach Plänen von Peter Thumb wurde die Kloster­bibliothek von St. Peter errichtet. Sie gilt als der schönste Rokokoraum des Breisgaus.Rückweg über die Ohmenkapelle

Über den Klosterhof und, links, die Zähringer Straße geht es zum Zähringer Eck. Wem es bei dieser Wanderung vor allem um die Aussichten geht, kann ab der gleichnamigen Haltestelle mit der Buslinie 7216 zurück nach St. Märgen fahren. In so einem Fall endet die Wanderung nach 9,3 km. Alle anderen folgen ab dem Wegweiser der Beschilderung über »Birkenrain« an den Ortsrand. Dort biegen wir erst links, 100 Meter weiter rechts ab, sodass wir im nächsten Gehölz den r Wegweiser »Schweighofmühle« erreichen. Für den weiteren Rückweg können wir ab dort immer den Wegweisern Richtung St. Märgen folgen.

Die Route führt uns zunächst beständig bergab bis an den Ibenbach bzw. Ober­ibental/Steinhof. Nach wenigen Schritten auf dem Talweg zweigen wir zweimal links nach Steinhäusle ab. Oberhalb der wenigen Gebäude von Steinhäusle mündet unser Weg in die Römerstraße. Ab dort folgen wir den Wegweisern sowie der gelben Raute zunächst links bis Am Zwerisbach, dann rechts über »Am Wachtbühl« und »Hummelmühle« bergan durch den Ohmenwald zu Ohmenkapelle. Der Name wird auf einen keltischen Ursprung zurückgeführt. Oberhalb der Kapelle trennen uns nur noch 600 Meter bis zum Ausgangs- und Endpunkt am Parkplatz Hausmatte. Zum Abschluss des Wandertags bietet sich an, nochmals die nahe barocke Klosterkirche zu besuchen.

Touren-Charakter

Die weiten Aussichten erleben wir vor allem bei der ersten Hälfte auf bequemen Wegen. Der Rückweg weiter nördlich ist eher waldreich und erfordert zum Aufstieg nach St. Märgen auch etwas Kondition.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Hausmatte, 880m

Endpunkt

Parkplatz Hausmatte, 880 m

Höchster Punkt

Kapfenkapelle, 1035 m

Vogesenkapelle

Das winzige Gotteshaus geht auf ein Versprechen des Alt-Reinerbauern und Soldaten Leopolt Hättich zurück. Als dieser am 16. Januar 1915 im oberelsässischen Niederaspach vor Sonnenuntergang auf eine Anhöhe stieg, hatte er klare Sicht vom Kandel bis zum Kapfenberg. Auch sein eigenes Haus konnte er erkennen. Als er hinab auf die brennenden Häuser im Tal blickte, gelobte er, eine Kapelle zu errichten, wenn der Schwarzwald und seine Menschen vom Krieg verschont blieben.

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