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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Spuren des Glaubens

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Charmantes Endingen und Katharinenkapelle. Im mittelalterlichen Endingen gibt es viele historische Spuren des Glaubens. Aus dem authentischen Städtchen führt die schöne Wanderung zur Katharinenkapelle mit toller Aussicht. Zurück geht es dann über das Naturschutzgebiet Amolter Heide und durch Lösshohlgassen.

Beschreibung

Zum Gasthaus Schützen

Die Wanderung beginnt am Bahnhof Endingen. Ein Wegweiser bringt uns durch die Üsenberger Straße und St.-Jakobs-Gässli in Richtung Neunlindenpfad. An der Ecke zur Rempartstraße befindet sich das Käserei-Museum mit Laden, in dem 100 Jahre Geschichte einer ansässigen Käserei gezeigt werden (www.kaeserei-museum.de).

Dann gehen wir am Bürgerhaus und an der Polizei vorbei links in die Straße Adelshof. Auf der linken Seite steht der wunderschön restaurierte Üsenberger Hof aus dem 15. Jahrhundert, in dem das Vorderösterreich-Museum und die Touristeninformation untergebracht sind. Endingen war einst ein Erwerb Österreichs und wurde zu der Zeit von Maria Theresias Verwaltungsreform Vorderösterreich zugeordnet. Im Innern des stattlichen Gebäudes sind gotische Wandmalereien erhalten.

Das Löwengässli führt zur Hauptstraße, an der wir uns nach rechts wenden. Weiter vorne steht das schöne Königschaffhauser Tor, wir aber gehen links vor dem Stadtbrunnen auf den Marktplatz. Im 15. Jahrhundert wurden hier drei Juden wegen eines angeblichen Ritualmords an Kindern gefoltert und verbrannt. 1751 fand in Endingen einer der letzten Hexenprozesse in Europa statt, der für die Angeklagte auf dem Scheiterhaufen endete.

Gegenüber dem Brunnen steht an der Ecke zur Hauptstraße das alte Rathaus aus dem Jahr 1527. Im Museum werden 800 Jahre Stadtgeschichte dargestellt. Neben dem Eiscafé befindet sich an der höchsten Stelle des Marktplatzes das heutige Rathaus, das 1617 mit Renaissance-Stilelementen als Kornhaus erbaut wurde.

Ein Stück weiter kommen wir an der St. Martinskirche vorbei. Am Lindenplatz biegen wir nach rechts in die Stollbruckstraße ab und stoßen auf einen Parkplatz, an dem das Gasthaus Schützen steht.

Zum Erleweiher

Gegenüber dem Gasthaus wandern wir an dem steinernen Kreuz rechts vorbei in das kleine Sträßchen Im Erle. Nach 50 m zeigt der Wegweiser »Neunlindenpfad« links in einen Fußweg und auf die Erlestraße. Dann geht es weiter zum idyllischen Erleweiher, der am Schluss des Tages zu einem erfrischenden Bad einlädt.

Aufstieg zur Katharinenkapelle

Nach dem Weiher gehen wir links und vor der Brücke rechts in die Gus-Zimmermann-Allee, die sich als schöne Kastanienallee erweist. Auf der rechten Seite sind zur richtigen Zeit Orchideen auf der Feuchtwiese zu bewundern. Am Ende der Allee laufen wir geradeaus in einen Hohlweg in den Wald zum Katharinenberg hoch. Am Waldrand bietet sich zuerst ein Abstecher von 100 m nach links zum geheimnisvollen Erleloch an. Der Gang diente einst der Verbesserung der Wasserversorgung der Stadt Endingen. Auf diese Weise konnten die Quellen im parallelen Riedbachtal genutzt werden.

Zurück vom Abstecher, müssen wir nach 100 m auf dem Hohlweg im Wald in spitzem Winkel rechts einen Pfad hinauf. Jetzt halten wir uns nur noch an die Zielvorgabe Katharinenkapelle und gehen bergauf. An der Katharinenkapelle öffnet sich eine schöne Aussicht über die Rheinebene. Hier stehen wir ja auch auf einem der höchsten Berge des Kaiserstuhls. Das Entstehungsjahr der ersten hölzernen Kapelle an dieser Stelle ist unbekannt. Es dürfte sich jedoch um das 14. Jahrhundert handeln. Bald etablierte sie sich als Wallfahrtskapelle. Ab dem 18. Jahrhundert wohnten Eremiten auf dem Katharinenberg. Wegen Zerstörungen wurde die steinerne Kapelle mehrfach erneuert.

Abstieg zum Friedhof Amoltern

Von dem Platz mit den Picknicktischen vor der Kapelle steigen wir nach Westen in Richtung Amolter Eck auf dem Pfad steil hinunter. An dem weißen schmiedeeisernen Kreuz am Amolter Eck wandern wir rechts Richtung Amolter Heide hinab. Im Wald gehen wir immer abwärts und halten uns an der zweiten Verzweigung links in Richtung Amolter Heide. An einer Wiese treten wir aus dem Wald und laufen geradeaus auf dem Asphaltsträßchen abwärts. 30 m nach einem Feldkreuz nehmen wir den Abzweig rechts, der leicht aufwärts geht und uns zur Kreuzung am Friedhof Amoltern bringt. Mindestens seit dem Jahr 1248 stand die erste Kirche hier auf dem Friedhof, aber nur das Pfarrhaus ist noch erhalten. Die Kirche wurde durch ein Erdbeben zerstört und die neue Kirche St. Vitus wurde 1832 im klassizistischen Weinbrenner-Stil erbaut. Sehenswert ist das schöne Rundfenster im Chor.

Zur Amolter Heide

20 m nach dem Wasserbehälter und noch vor dem Friedhof beginnt der Amolter Kräuterpfad, dem wir rechts aufwärts Richtung Endingen folgen. Der Weg bietet bald einen schönen Blick bis in die Vogesen. Die Amolter Heide ist mit ihren Halbtrockenrasen das älteste Naturschutzgebiet im Kaiserstuhl. Hier finden sich das Knöllchen-Steinbrech, Echte Kugelblumen, Affenknabenkraut, Brandknabenkraut, Sonnenröschen und viele andere geschützte Pflanzen. Zu der Pflanzenwelt in dieser exponierten Lage gesellen sich zahlreiche Schmetterlinge und Vögel.

Zum Gasthaus Schützen

Nun schlendern wir auf dem Kirschbaumpfad durch Wald und Reben und durch tiefe Lösshohlwege Richtung Endingen Bahnhof. Schließlich stehen wir wieder am Gasthaus Schützen.

Zum Bahnhof

Durch die Stollbruckstraße und über den Marktplatz kommen wir auf bekannten Wegen wieder zum Bahnhof zurück. Noch einmal lässt sich das besondere Flair der historischen Altstadt mit ihren romantischen Plätzen, dem Stadttor und den Brunnen genießen.

Touren-Charakter

Mittelschwere, meist sonnige Tour auf markierten Naturwegen und Asphaltstraßen durch Orte, Wälder und Weinberge.

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Endingen 180 m

Endpunkt

Bahnhof Endingen 180 m

Route

Aufstieg: Bahnhof Endingen – Gasthaus Schützen 0:20 Std. – Erleweiher 0:15 Std. – Katharinenkapelle 1:10 Std. Abstieg: Katharinenkapelle – Fried- hof Amoltern 0:45 Std. – Amolter Heide 0:10 Std. – Gasthaus Schüt- zen 0:35 Std. – Bahnhof Endingen 0:15 Std.

Höchster Punkt

Katharinenkapelle 492m
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