Wandern Schwarzwald: Rebhisli und Römerbad
Von Gottenheim auf den Tuniberg. Vom Weinort Gottenheim steigt die Wanderung durch Hohlwege hinauf in die eher kleinräumigen Rebflächen und setzt sich auf dem netten Rebhisliweg fort. Auf dem Rückweg liegen die Reste eines Römerbades, das die frühe Besiedelung der Gegend belegt.
Zur Kirche
Vom Parkplatz vor dem Bahnhof Gottenheim starten wir in die Bahnhofstraße nach Süden und biegen links in die Hauptstraße. Am Weingut und Strauße Hess und am schönen Rathaus mit Treppengiebel biegen wir rechts in die Rathausstraße und laufen an der Hunnen-Strauße vorbei. Da stehen schon zwei Straußwirtschaften zur Auswahl für eine Einkehr am Schluss der Wanderung. Nach der Hunnen-Strauße gehen wir links die schmale Straße zur Kirche hoch, nicht ohne die Störche auf dem Turm zu beobachten. Die katholische Kirche St. Stephan wurde 1727 erbaut und ist das Wahrzeichen von Gottenheim. Auf dem Seitenaltar ist ein bedeutendes Bildnis aus dem Jahr 1892, das St. Gallus am Bodensee predigend zeigt.
Zum Wasserhochbehälter
Nach der Kirche folgen wir links der Rebhisli-Tour aufwärts am Friedhof vorbei, einen Hohlweg hinunter und dann geradeaus auf einem größeren Hohlweg wieder aufwärts. An der »Madonna im Weinberg« bleiben wir geradeaus und spazieren dabei auch ein Stück auf dem Burgunderpfad, der über den gesamten Tuniberg verläuft. Aber 100 m nach der »Madonna im Weinberg« verlassen wir den Burgunderpfad nach links und orientieren uns an einigen Abzweigen vorbei vorerst nur noch an der Beschilderung »Rebhisli-Tour«.
Diese Route führt durch interessante kleinräumige Wein- und Obstbaumflächen mit vielfältigen Lebensräumen. Auf der gesamten Rebhisli-Tour werden auch Heilkräuter vorgestellt. Auf dem Wasserhochbehälter bietet sich eine gute Aussicht über Freiburg in den Schwarzwald und zurück über Gottenheim. Der Ort hat eine leidvolle Geschichte. 1350, 1564 und 1633 kam die Pest nach Gottenheim und löschte ganze Familien aus. Im Dreißigjährigen Krieg überfielen die Breisacher die bei Gottenheim stehenden Schweden. Dabei wurde das Dorf zerstört, von der Kirche blieb nur der Turm stehen.
Zum »Wölfle«
Vom Wasserbehälter steigen wir die Treppe hinab und gehen links weiter und an der Hohlwegkreuzung mit dem Bildstöckle nochmal links. Wieder besteht freie Sicht zur Kette des Schwarzwaldes von der Hornisgrinde im Norden bis zum Blauen im Süden.
Schließlich fällt der Weg auf eine breitere Asphaltstraße hinunter. In spitzem Winkel gehen wir links wieder nach Süden und biegen wegen der guten Aussicht gleich an einer Gabelung nach links ab. Dann stoßen wir an einer Kreuzung auf eine breitere Weinbergstraße, an dem ein Stein mit der Aufschrift »Wölfle« steht.
Zum Römerbad
Hier gehen wir rechts und dann links, dem Pfeil für die Rebhisli-Tour folgend. Nun verlassen wir aber den Rundweg der Rebhisli-Tour geradeaus und laufen links an einem Rebhisli vorbei, an dem eine große Fichte steht. An der folgenden Gabelung halten wir uns rechts und wandern unten an der ersten Kreuzung links in einem Tal an Feldern vorbei. An der Kreuzung mit der Baumgruppe gehen wir rechts an einem hölzernen Wegkreuz vorbei auf den Tuniberg-Höhenweg hinauf. 10 m nach einem steinernen Wegkreuz mit erhöht liegender Ruhebank spazieren wir rechts auf dem Wiesenweg zwischen Obstbäumen und Reben abwärts.
Am Ende der Obstbäume schlendern wir den fast zugewachsenen romantischen Hohlweg hinunter. Am Schild »Kelten und Römer am Tuniberg« sehen wir unten in der Ebene ein Dach, das die Reste des römischen Bades schützt. Im 1. Jahrtausend v. Chr. bewohnten Kelten den Tuniberg, weil sie natürlich auch fruchtbare Lössgebiete und ein mildes Klima für ihre Siedlungen bevorzugten. Der Name Tuniberg entstammt dem keltischen Wort »Tuni«, was Zaun bedeutet. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. lebten hier Römer in Gutshöfen, die »Villa Rustica« genannt werden, und betrieben Landwirtschaft, Wein- und Obstbau.
Hier an der Informationstafel wandern wir nach links und nach dem Gartenhaus nach rechts in die Ebene hinunter. Unten in den Feldern gehen wir rechts auf die drei Walnussbäume zu, deren Stämme auffällig weiß gekalkt sind. Am Jagdansitz am Waldrand marschieren wir links und im Wald noch einmal links zum Römerbad, von dem allerdings nur noch die abgedeckten Fundamente erhalten sind. Eine ergiebige Info-Tafel erläutert die Einzelheiten.
Zum Bahnhof Gottenheim
Nach der Besichtigung gehen wir zurück zu dem Jagdansitz und wandern nach diesem links am Waldrand entlang. Am Waldende folgen wir dem Weg nach rechts und gleich darauf nach links entlang ausgedehnter Pferdekoppeln. An der Kreuzung mit einer Asphaltstraße gehen wir rechts auf die Straße Im Ried. An der T-Kreuzung vor der Böschung wenden wir uns nach links und an einer weiteren Böschung wieder links. Kurz vor der stark befahrenen Straße zwischen Wasenweiler und Umkirch gehen wir in spitzem Winkel nach rechts hoch auf eine ruhigere Route. Oben halten wir uns links und an der Carl-Frey-Straße rechts aufwärts. An der T-Kreuzung wandern wir nach links in die Tunibergstraße, die am Ende nach links knickt. Am Gasthof Krone gehen wir rechts und am Gasthof Adler links in die Schulstraße. Vielleicht geht es aber auch geradeaus, wenn man nämlich noch in eine der zu Anfang erwähnten Straußen einkehren möchte. Vor der Schule laufen wir rechts zum Bahnhof Gottenheim zurück.
Region
Touren-Charakter
Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphalt- wegen durch Weinberge und Ortsgebiet
Beste Jahreszeit
Frühjahr und Herbst
Ausgangspunkt
Bahnhof Gottenheim 195 m
Endpunkt
Bahnhof Gottenheim 195 mRoute
Bahnhof Gottenheim – Kirche 0:10 Std. – Wasserhochbehälter 0:20 Std. – »Wölfle« 0:40 Std. – Römerbad 1:05 Std. – Bahnhof Gottenheim 1:15 Std.
Höchster Punkt
Wasserhochbehälter 260mGottenheimer Rebhisli
In den Gottenheimer Weinbergen auf dem Tuniberg stehen noch mehr als 100 der sogenannten »Rebhisli« (Weinberghütten). Im Gottenheimer Gebiet wurde keine Flurbereinigung durchgeführt wie in vielen anderen Rebenlandschaften, etwa am Kaiserstuhl. Daher gibt es in den Gottenheimer Weinbergen auch noch viele typische Kleinterrassen, kleinräumige Wein- und Obstbaumflächen, schmale Feldwege und wilde Böschungen mit wertvollen Kleinlebensräumen für Pflanzen, Reptilien, Insekten und Vögel. Große alte Obst- bäume geben Höhlenbrütern wie Meisen, Wendehälsen und Eulen ein Zuhause.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.