Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Paradeaussichtsberg ­Belchen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
13.3 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
560 m

Höhenwanderung zum Notschrei. Durch seine majestätische Kuppelform und leicht isolierte Lage wird der Belchen gerne der schönste Berg im Schwarzwald genannt. Das gilt umso mehr, seit die Belchenstraße für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Ruhig geht es auf dem Gipfel dennoch nur selten zu.

Beschreibung

Das Pferd von hinten aufgezäumt

Für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, empfehlen wir, zunächst zum Endpunkt der Wanderung bei Notschrei (GPS 47.8760, 7.9090) zu fahren. Das als Bundesstützpunkt Nordisch / Biathlon ausgebaute Wintersportzentrum zwischen Todtnau und Schauinsland bietet reichlich Parkplätze beiderseits der Landstraße. Ab Notschrei geht es mit dem Bus nach Todtnau und von dort Richtung Schönau bis zum Abzweig Aitern, wo wir in den Bus zur Talstation der Belchenbahn umsteigen. Auf diese Weise brauchen wir später nicht mehr auf die Busverbindungen achten und können unser Wandertempo ganz nach eigenem Belieben wählen.

Ab der Talstation geht es am bequemsten mit der Belchenbahn hoch zum Belchenhaus. Die gelben Gondeln könnten dem ein oder anderen bekannt vorkommen. Sie waren bei der Expo 2000 in Hannover im Einsatz. Seit Ende 2001 befördert der ­ehemalige Expo-Skyliner jährlich 300 000 Besucher umweltschonend auf den Belchen-Gipfel. Seit der Inbetriebnahme der Belchenbahn endet die zuvor stark befahrene Belchenstraße direkt an der Talstation. Sie bietet uns heute eine kostengünstige Alternative, um hinauf zum offiziellen Ausgangspunkt dieser Wanderung zu gelangen.

Gipfelglück

Ab der Bergstation laufen wir am Belchenhaus vorbei zum Belchen-Rundweg. Diesem folgen wir im Uhrzeigersinn, womit wir uns wenige Schritte weiter bei der Weggabelung rechts halten. Auf dem anspruchslosen Fußweg informieren mehrere Tafeln über die Besonderheiten des Belchen und seiner Vegetation. So können wir hier oben verschiedene Arten entdecken, die sonst nur in den Alpen vorkommen. Zu den schönsten dieser lichthungrigen Pflanzen zählt die Scheuchzers Glockenblume, die im Sommer mit ihren violett-blauen Blüten Farbtupfer auf den Weiden setzt. Sowie der Rundweg nach Osten schwenkt, ist der Belchen so gut wie erklommen. Besonders lohnenswert ist der Gipfel bei Inversionswetterlagen, wenn auf dem Berg die Sonne scheint, während die Täler im Hochnebel verborgen sind. Beim Bestimmen der vielen nahen und fernen Gipfel hilft das Belchenvisier.

Auf dem Westweg

Nachdem wir uns an diesem traumhaften Rundum-Panorama sattgesehen haben, verlassen wir den Gipfel auf seiner Ostseite und nutzen (in etwa geradeaus) die kurze Verbindung zwischen dem Rundweg und dem Westweg. Bei Beweidung kann es vorkommen, dass dieser Pfad gesperrt ist. In so einem Fall laufen wir den Rundweg bis zurück zum Belchenhaus und wechseln erst dort auf den Westweg. In beiden Fällen gelangen wir am Waldrand zum Wegweiser beim Krinnenabgang und bleiben bis zum Ziel bei Notschrei immer auf dem Westweg. Damit erfolgt zunächst eine längere Passage durch den Wald nach Krinne. Wem es bei dieser Tour nur um den Belchen ging, kann dort rechts abbiegen und mit der gelben Raute zurück zur Talstation der Belchenbahn spazieren. In einer Viertelstunde ließe sich diese erreichen.

Halbzeit am Wiedener

Eck Alle anderen kreuzen den breiten Forstweg und folgen der roten Westwegraute über die Westflanke des Heidsteins zum Wegweiser »Am Heidstein«. Hier halten wir uns halb rechts, sodass wir als Nächstes zum Wiedener Eck kommen, wo wir die L 123 kreuzen. Hier durchschreiten wir den tiefsten Punkt der Wanderung und liegt die Hälfte der Strecke bereits hinter uns. Damit kommt das Berghotel Wiedener Eck wie gerufen für eine Einkehr. Auch die Rückfahrt mit dem Bus zur Talstation der Belchenbahn wäre von hier aus gut möglich.Der Westweg passiert das Berghotel auf seiner linken Seite, durchquert in nördlicher Richtung erst ein Waldstück, dann eine Wiese und abermals dasselbe Waldstück. Sowie wir auch dieses durchquert haben, geht es kurz in östliche, dann erneut in nördliche Richtung um das Hörnle herum. Nachdem die Tour zwischen dem Belchen und dem Wiedener Eck von einigen Wäldern geprägt war, werden wir auf diesem Abschnitt wieder mit reizvollen Aussichten belohnt. Zu verdanken haben wir dies mitunter dem Schutzgebiet Wiedener Weidberge. Durch eine extensive Nutzung mit Beweidung soll es dazu beitragen, die in vorigen Jahrhunderten entstandenen Grünlandflächen mit ihrer Struktur- und Artenvielfalt zu erhalten.

Schlussetappe mit Einkehr

Vom Naturschutzgebiet führt uns der Westweg über die Wegweiser »Auf den Böden« und »Glashofwald« sowie über die Westseite vom Trubelsmattkopf zum Wegweiser »Münsterweg«. Ab dort sind es noch etwa 1600 Meter bis zu unserem Ziel bei Notschrei. Wer mit dem Auto direkt zur Belchenbahn gefahren ist und noch eine Weile auf den nächsten Bus warten muss, findet mit dem Waldhotel am Notschreipass eine weitere schöne Möglichkeit, den Tag mit einer gemütlichen Einkehr abzurunden. Oder man bleibt gleich hier und lässt es sich im Panoramabad oder der Saunawelt des Waldhotels am Notschrei so richtig gut gehen.

Touren-Charakter

Einfache Bergwanderung auf Wegen und Pfaden, die auf kurzen Abschnitten Trittsicherheit erfordern.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Belchenhaus, 1360m

Endpunkt

Belchenhaus, 1360 m

Höchster Punkt

Belchen, 1414 m

Belchensystem

Das Belchensystem wird von fünf Bergen gebildet: Der Elsässer Belchen im Westen, der Schwarzwälder Belchen im Osten und der Schweizer Belchenflue im Südosten bilden dabei ein nahezu rechtwinkliges Dreieck. Der Große und Kleine ­Belchen befinden sich nördlich davon. Es wird davon ausgegangen, dass die Kelten die besondere Stellung der Berge als Sonnenkalender nutzten.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.