Wandern Schwarzwald: Michelbacher Rundweg

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Der offizielle Startpunkt befindet sich auf dem Lindenplatz in der Dorfmitte von Michelbach. Wer mit dem Bus anreist, kann hier aussteigen. Da es dort aber nur sehr wenige Parkmöglichkeiten gibt – und wir das Ortsbild nicht unnötig mit Blech belasten wollen – haben wir als Einstiegspunkt den Parkplatz bei der Wiesentalhalle gewählt.

Eberts’ Exotenwald

Vom Parkplatz folgen wir dem Heilweg oberhalb der Wiesentalhalle vorbei in die offene Landschaft und biegen dann rechts zum Wald hin ab. Wo der Verbindungsweg endet, biegen wir erneut rechts ab, womit wir den Wegweiser »Große Eiche« erreichen. Direkt am Waldrand unterhalten die Rundwegfreunde Michelbach einen Baumlehrpfad am Rand von Eberts’ Garten. Dieser geht auf Friedrich Eberts (1911–1980) zurück, der auf der zuvor ackerbaulich genutzten Fläche Gebirgs- und Urweltmammutbäume, Hemlock- und Sicheltannen sowie Sumpfzypressen gepflanzt hatte. Diese für den Schwarzwald ungewöhnliche Artenzusammensetzung bescherte der Pflanzung bald den Namen Exotenwald. Heute sind einige der Bäume mit Namensschildern versehen. Wo der Baumlehrpfad wieder in die Straße mündet, sind es noch 300 Meter bis zur Sportgaststätte Murgtalblick.

Gleich nach dem Sportplatz zweigt rechts ein Pfad hinunter zum Lärchenweg ab. Da dieser in Teilen zugewachsen und schwer zu begehen ist, laufen wir zunächst weiter geradeaus, eh wir auf einen deutlich besser gepflegten Weg rechts abbiegen. Auf diesem geht es nun relativ bequem wieder bergab auf den Lärchenweg und zum Naturfreundehaus Großer Wald. Es ist die bereits zweite, aber auch letzte Möglichkeit zur Einkehr, die sich uns direkt auf dem Weg bietet. Von dem ­Naturfreundehaus geht es über die Rotenfelser Straße zurück in den Ort bis zur Schlossgasse. Bis zur Ortsmitte wären es 200 Meter. Wir jedoch biegen scharf links Richtung Tirolerbrunnen ab und folgen dem Rundweg damit an mehreren Fachwerkhäusern vorbei ins Eckbachtal.

Michelbacher Schlossberg

Sowie wir erneut den Waldrand erreicht haben, zweigen wir bei der Weggabelung rechts auf die Schweineavenue ab und nehmen knapp 300 Meter weiter den Abstecher zum Schlossköpfel mit. Um das Jahr 1050 thronte eine Burg auf dem Michelbacher Schlossberg. Nachdem die Burg im vermutlich 15. Jahrhundert aufgegeben und geschleift wurde, verschwand sie für die nächsten Jahrhunderte von der Bildfläche. Erst 1992 gelang es zwei Bürgern, den genauen Standort der Burg zu bestimmen und Teile der alten Fundamente wieder freizu­legen. Zu den Zeugnissen der Festung zählen heute auch Reste einer mittelalterlichen Umfassungsmauer. Daneben bietet uns der Schlossberg eine besonders schöne Sicht auf Michelbach.

Nach dem Abstecher folgen wir der Beschilderung des Michelbacher Rundwegs durch den Wald sowie über die Landstraße zum Pestkreuz. Das im Jahr 1684 aus Stein gefertigte Kreuz erinnert daran, dass auch die Michelbacher im Dreißigjährigen Krieg und in der Zeit danach von der todbringenden Seuche heimgesucht wurden. Nur fünf Minuten weiter gelangen wir zur nächsten Gedenkstätte. Beim Kriegerdenkmal wird den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs gedacht. Auf dem sonnigen und ebenfalls aussichtsreichen Platz laden mehrere Bänke zum Verweilen ein. Zudem ändert der Rundweg wieder seine Richtung und führt uns über einen mit Gras bewachsenen Weg und ein weiteres Waldstück nach Nord­osten ins Litzelbachtal.

Volkwards Ruh’

Sowie wir den Litzelbach überquert haben, geht es erneut nach Süden, zunächst an einem einzeln stehenden Haus vorbei, dann auf dem Dreispitzenklammweg zur malerisch gelegenen Hilsberghütte. Die nach vorne offene Hütte ist auch als Volkwards Ruh’ bekannt und auch so beschildert, als Würdigung des Lieblingsplatzes des ehemaligen Ortsvorstehers und Initiators des Michelbacher Rundwegs, Volkward Vath (1935–2015). Wer seinen eigenen Proviant dabei hat, sollte sich diesen Platz gut merken. Denn tatsächlich ist es der schönste Rastplatz auf der Strecke.

Anschließend geht es wieder nach Norden und in das Walkenbachtal. Hier treffen wir auf den Wallfahrtsweg nach Moosbronn. Nach wenigen Schritten verlassen wir den Wallfahrtsweg aber auch schon wieder und folgen der Beschilderung des Rundwegs an einem einfachen Rastplatz vorbei sowie auf dem Neuen Rückweg über den Walkenbach. Jenseits des Bachs nutzen wir den Wasenweg bis kurz vorm Ortsrand von Michelbach, zweigen dann aber links ab und passieren als Nächstes einen alten Steinbruch. Von dort geht es auf dem Kirschbergweg zunächst über den Obersbach, im weiteren Verlauf über den Michelbach zum Wegweiser »Münzberg«.

Rückkehr über den Schafberg

Beim Wegkreuz biegen wir links ab und wandern erst mit der gelben Raute Richtung Sulzbach bis q »Im Park«, dann mit der blauen Raute zum w Wegweiser »Scheibenberg« und schließlich wieder mit der gelben Raute Richtung Michelbach. Nachdem wir einen e Hochbehälter passiert haben, kommen wir auf den Schafberg. Wer möchte, kann die letzten Meter direkt zur Kirche von Michelbach hinunterlaufen. Alle anderen bleiben auf dem Michelbacher Rundweg und nehmen damit den landschaftlich reizvolleren Umweg über die Rudolph-Preissler-Straße, die uns sanft abfallend zurück zum Abzweig Heilweg in Michelbach führt.Je nachdem, wo wir gestartet sind, trennen uns entweder rechts ein paar Schritte vom Lindenplatz oder links ein paar Schritte mehr zum Parkplatz Wiesentalhalle. In beiden Fällen werden wir uns aber sicher einig sein, dass den Rundwegfreunden Michelbach ein richtig schöner Themenweg gelungen ist.

Wissenswertes am Rande

Entlang des Michelbacher Rundwegs informieren 31 Tafeln über die Geschichte und das Brauchtum rund um Michelbach, das Murgtal und den Schwarzwald. Interessierte Wanderer sollten daher etwas mehr Zeit als im Tourenkasten angegeben einplanen.