Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Lauterbacher ­Hochtalrunde

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Von Rotwasser zum Gedächtnishaus. Die technisch wie auch konditionell eher anspruchslose Wanderung führt uns durch das landschaftlich reizvolle Sulzbachtal. Es gilt als eines der schönsten Hochtäler im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Gekrönt wird die Runde vom Turm des Gedächtnishauses des Schwarzwaldvereins auf dem Gipfel vom Mooswaldkopf.

Beschreibung

Aufstieg zum Kapfhäusle

Der Einstieg zur Lauterbacher Hochtalrunde befindet sich beim Parkplatz Rotwasser. In etwa mittig vom Parkplatz überqueren wir die Kreisstraße und ­folgen dem Kinzig-Neckar-Weg (blaue Raute) zum nahen Kapfhäusle. Das im Privat­besitz befindliche Gebäude gilt mit seinem strohgedeckten Satteldach als charakteristischer Vertreter des Kinzigtäler Hauses. Es handelt sich dabei um ein Leibgedinghaus, dem Wohnhaus der Altbauern. Aufgrund der Bauweise wird davon ausgegangen, dass es im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Zwischen dem Häusle und dem Wanderweg erfreut uns ein gepflegter Bauerngarten.Über den Mooswaldkopf ins Sulzbachtal

Oberhalb vom Kapfhäusle treffen wir auf den Mittelweg, dem wir über den Wegweiser »Mooswald« und den Kohlplatz zum Gedächtnishaus Fohrenbühl auf dem Mooswaldkopf folgen. Die Geschichte des denkmalgeschützten Hauses reicht bis in das Jahr 1904 zurück, als der Karlsruher Kunstmaler Robert Engelhorn einen ­­15 Meter hohen Turm mit einfacher Unterkunft errichten ließ. Der Bau ging an den Schwarzwaldverein über, der sie 1923 zum Gedächtnishaus für die »Gefallenen des Weltkrieges von 1914 bis 1918 vom Württembergischen Schwarzwaldverein« ausbaute. Nach erneuten Umbauten bietet das Gasthaus heute seinen Gästen mehrere große, modern eingerichtete Zimmer, womit es auch ein beliebtes Etappenziel auf dem Mittelweg ist. Bei klarer Luft eröffnet uns der Aussichts­turm eine herrliche Aussicht nach Süden über die Kuppen des mittleren Schwarzwalds bis zur Schwäbischen Alb. Eine Wegmarke nahe dem Turm erinnert heute an die ehemalige Grenze zwischen Baden und Württemberg.

Beim Gedächtnishaus verlassen wir den Mittelweg wieder. Während dieser halbrechts Kurs auf den Wanderparkplatz Fohrenbühl (alternativer Startpunkt zu dieser Runde) nimmt, halten wir uns links. Auf dem nächsten Abschnitt geht es mit der gelben Raute durch den Wald über »Am Mooswaldkopf« sowie die Wegweiser »Welschdorf« und »Mooserhof« zurück ins Sulzbachtal. Sowie der Wald die Sicht wieder freigibt, genießen wir wieder die wunderbare Aussicht über die sanft geschwungene Hochfläche. Am Mooserhof vorbei nutzen wir die nur wenig befahrene Straße nach Bruckhof. Wer mit dem Bus ab Schramberg anreist, findet hier mit der Haltestelle »Gasthof Neue Brücke, Lauterbach« einen weiteren möglichen Einstiegspunkt.

Wanderer, zieh dich warm an

Bei Erscheinen der Erstauflage dieses Wanderführers lud nahe der Haltestelle noch das Gasthaus Neue Brücke zum Verweilen ein. Oder auch nicht, so hatte man uns gegenüber deutlich gemacht, dass man keine Wanderer als Gästehaben wolle. Inzwischen wurde der Betrieb eingestellt. So verlassen wir den beschaulichen Ortsteil gleich wieder, passieren den Abzweig zum Finsterbacherhof und nehmen den Anstieg hoch zum Bruckdobel. Dort biegen wir links ab und folgen dem nahezu ebenen Fahrweg nach Kienbronn und, erneut links ab, Rotwasser zurück zum Parkplatz Rotwasser. Auf diesem letzten Abschnitt lohnt es sich, neben den Bergen in der Ferne auch die Besonderheiten am Wegrand im Auge zu behalten. So führt der Wanderweg an alten Grenzsteinen und einen hübschen Weiher vorbei, eh eine steinerne Sitzgruppe zu einer weiteren, entspannten Rast einlädt.

Touren-Charakter

Reizvolle und abwechslungsreiche Wanderung durch stille Wälder und offene Hochlagen sowie auf bequemen und gut ausgeschilderten Wegen und Pfaden.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Rotwasser, 732m

Endpunkt

Parkplatz Rotwasser, 732 m

Höchster Punkt

Mooswaldkopf, 881 m

Mooswaldmühle

Bei der Baugeschichte des Gedächtnishauses Fohrenbühl lohnt sich ein Blick auf die enormen Baukosten. Beim Ausbau des Turms flossen 460000000000000 Mark in die Taschen der beschäftigten Handwerker. In Worten ausgedrückt sind das 460 Billionen Papiermark. Grund für die Kostenexplosion war, dass die Grundsteinlegung am 14. Juli 1923 mitten in die grassierende Geld­entwertung fiel. Erhielt ein Steinhauer zu Beginn der Bauarbeiten noch 36000 Papiermark in der Stunde ausbezahlt, so waren es am 12. Oktober 1923 bereits 105 Millionen Papiermark. Allein kaufen konnte er sich mit dem vielen Geld so gut wie nichts. Denn vergleicht man die Kaufkraft des Gelds mit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, so sank der Stundenlohn von 36 Pfennigen auf nur noch 11 Pfennige. Als der Ausbau am 17. November 1923 abgeschlossen wurde, hatten die Menschen längst damit begonnen, Geldscheine an die Wände zu tape­zieren. Richtige Tapeten waren zurzeit der Hyperinflation schlichtweg unbezahlbar.Im oberen Sulzbachtal gibt die rund 400 Jahre alte Mooswaldmühle Einblick in das Handwerk des Müllers. Neben einem oberschlächtigen Wasserrad, Aufschütttrichter (Trimmel), Läufer- und Bodenstein finden wir hier alles, was zum Betrieb einer Mahlmühle benötigt wird. Im Jahr 2016 wurden das alte Reetdach komplett saniert sowie auch zahlreiche undichte Stellen innerhalb des historischen Gebäudes ausgebessert. Führungen sind nach Absprache mit der Touristinformation von Lauterbach möglich.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.