JBerg-Verlag
wandern

Wandern Schwarzwald: Kniebiser Heimatpfad

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
210 m
Abstieg:
210 m

Vorbei an alten Grenzsteinen. Die Höhenmeter halten sich bei dieser Tour in Grenzen und die Länge ist moderat. Trotzdem bietet sie Naturfreunden und historisch interessierten Wanderern einiges, etwa die typische Schwarzwaldnatur mit dichten Wäldern, Moorflächen und dem Ellbachseeblick, interessante Grenzsteine mit dem württembergischen und dem badischen Wappen und eine Klosterruine.

Beschreibung

Vom Besucherzentrum aus wandern wir auf der anderen Straßenseite auf dem Pfad in Richtung Oppenau. Kurz danach kommen wir zum Rastplatz Alpenblick. Bei entsprechenden Wetterverhältnissen kann man bis zu den Schweizer Alpen mit Eiger, Titlis, Tödi und Säntis sehen.

Wir gehen noch kurz weiter, dann überqueren wir die Straße und folgen dem Weg, der zwischen zwei Häusern hindurchführt. Nach ihnen zieht der Weg nach rechts und wir kommen in den Wald. Ab jetzt wandern wir auf dem Grenzweg durch das Naturschutzgebiet Kniebis-Alexanderschanze. Unterwegs kommen wir an einem schönen Moorgebiet vorbei und erreichen dann das Wanderschild Moor (930 m). Hier sieht man ein freigelegtes Stück des einstigen Gleiswegs.

Über die Passstraße bei Kniebis zog früher ein auch »Schwabenweg« genannter Fernweg, der Schwaben mit dem Elsass verband. Einst waren die Staufer für die Sicherung des Wegs verantwortlich. Nach ihrem Niedergang Mitte des 13. Jahrhundert wurde der Kniebis zur Grenze, und während der Zeit von Herzog Friedrich von Württemberg (1557–1608) verband die Straße Württemberg mit den Besitzungen in Burgund (Mömpelgard, heute Montbéliard) und im Elsass (Horbourg, Reichenweiher). Noch heute sind Fahrrinnen sichtbar.

Wir biegen links ab und spazieren praktisch immer geradeaus und leicht bergab. Nach einiger Zeit liegt links das Moorbad; schließlich erreichen wir das Schild Beim Waldblick (870 m). Hier orientieren wir uns links, überqueren den Bach und steigen dann hoch zu einem Spielplatz. Dort zieht der Wanderweg nach rechts und führt uns durch den Garten des Hotels »Waldblick«.

Am Hotel wandern wir vorbei und erreichen nach dessen Eingang ein Sträßchen. Auf seiner anderen Seite gehen wir ab dem Schild Waldblick (893 m) links von zwei Häusern, danach rechts des Skilifts. Ab jetzt sehen wir immer wieder Tafeln des Kniebiser Pflanzenlehrpfads, außerdem historische Steinmauern.

Wir folgen nach einer Gruppe von Häusern kurz der Asphaltstraße, werden aber bald nach links »Zum Dorf« verwiesen. Nach kurzem, sanftem Bergauf müssen wir links abbiegen, danach rechts. Bald treffen wir auf eine Straße und gehen auf ihrer anderen Seite zwischen Häusern zum Naturfreundehaus. Nach ihm bietet sich ein weiter Blick über die Schwarzwaldhöhen.

Nach einem Waldstück kommen wir zu einer Kreuzung mit dem Schild Heide (910 m). Hier führt der Heimatpfad nach rechts, vorbei an einer Art Portal, weiter. Jetzt sind wir wieder auf dem Grenzweg, auf dem wir viele Grenzsteine sehen. Nach einem verzierten Grenzstein mit einem bemerkenswert gearbeiteten württembergischen Wappen und der Inschrift »EHZW 1662« sowie dem Schild Mooswiese (895 m) biegen wir links ab.

Wir kommen zur Straße, an der der Försterstein steht, hinter der Straße die Abendwieshütte (882 m). Geradeaus wandern wir zum Platz der Besinnung, wo wir ein Steinlabyrinth und rechts ein hölzernes Kreuz sehen. Hier standen bis 1972 Skisprungschanzen.

Danach führt der Weg entlang einer Wiese. Angeblich stand hier früher eine Windmühle. Auch auf eine Sprungschanze, deren Schanzenrekord bei 18 Metern lag, wird hingewiesen. Etwas später überqueren wir die B28 auf einer Fußgängerbrücke. Gleich danach geht es auf schmalem Pfad hinab zur Ruine des ­einstigen Klosters.

Hinter der Ruine gehen wir zur Kirche und an ihr vorbei, dann biegen wir links ab in die Straße Am Zollacker. Nach kurzem Anstieg geht es am Waldrand rechts ab. Vorbei am Friedhof kommen wir in den Wald und wandern bis zu Häusern. Nun halten wir uns links und gehen nach der Wiese an der Wald­ecke nach links in den Wald. Am nächsten Querweg biegen wir rechts ab, dann links und zweigen kurz darauf rechts auf einen Pfad ab.

Wir verlassen den Wald und wandern an seinem Rand über eine Wiese; am gegenüberliegenden Waldrand biegen wir links ab. Ab den Häusern verläuft der Heimatpfad zum Teil parallel zur Straße im Wald. Wir gehen bis zu einer Kreuzung mehrerer Wege und werden hier nach rechts in den Wald in Richtung »Ellbachseeblick« verwiesen.

Ein Naturweg führt uns zu einem Forstweg vor dem Steilabfall. Etwas weiter links liegt die wagemutig in die Luft ragende Aussichtsplattform, die einen herrlichen Blick hinab zum Ellbachsee bietet, der immer mehr verlandet.

Darauf biegen wir links ab. Nach einem Schaukohlenmeiler überqueren wir ein Sträßchen und halten uns auf dem Forstweg gleich dahinter rechts. Wir überqueren eine weitere Straße und kommen zum Forbachursprung.

Hier an der Kreuzung gehen wir geradeaus weiter, zweigen aber nach kurzem Bergauf links ab auf einen Naturweg. Nun sehen wir einige lustige Holzskulpturen. Bald überqueren wir eine Straße und wandern auf dem Forstweg hinter ihr nach rechts zurück zum Ausgangspunkt an der Schwarzwaldhochstraße.

Touren-Charakter

Die Tour verläuft überwiegend auf Naturpfaden und geschotterten Wegen. Entlang der Schwarzwaldhochstraße (B28 bzw. Straßburger Straße) gibt es Parkplätze in Höhe der Bushaltestelle Kniebis Skistadion, des Besucherzentrums und des Skilifts.

Ausgangspunkt

Freudenstadt-Kniebis (B28/Schwarzwaldhochstraße, beim Besucherzentrum). GPS-Koordinaten: 48.473926, 8.296410

Endpunkt

Freudenstadt-Kniebis (B28/Schwarzwaldhochstraße, beim Besucherzentrum). GPS-Koordinaten: 48.473926, 8.296410

Route

Kniebis - Gleisweg - Natur-freundehaus - Abendwieshütte - Ellbach-seeblick - Kniebis

Grenzweg

Der Grenzweg markiert die Grenze der einstigen Länder Baden und Württemberg. Hier sieht man viele Grenzsteine (17.–19.Jh.) mit den Wappen der beiden Länder. Später wandern wir noch einmal ein Stück entlang der früheren Grenze. Das Naturschutzgebiet Kniebis-Alexanderschanze war früher eine viel freiere Grindenfläche als heute; als Grindenflächen werden fast baumfreie Gebiete bezeichnet. Nun droht sie zuzuwachsen, sodass die Fläche mühsam freigehalten werden muss. Besonderheiten der Pflanzenwelt sind Rasenbinse, Wollgras und Schweizer Löwenzahn. An Tieren findet man zum Beispiel Kolkraben oder die Alpine Gebirgsschrecke.

Steinmäuerchen

Die Steinmäuerchen entstanden, als man bei der Rodung der Felder die Steine als Mauern aufschichtete, um sich gegen den Nachbarn abzugrenzen; später kamen ausgegrabene Steine dazu. War das Grundstück größer, hat man in der Mitte des Feldes einen Steinhaufen angelegt. Die Mauern dienten auch als Wind- und Wetterschutz: Sie verhinderten, dass die Felder austrockneten und dass der Humus verstreut wurde. Zudem waren sie eine Art Weidezaun für das Vieh. Auf ihnen entwickelte sich eine besondere Art der Flora. So wachsen hier auch Flechten.

Ellbachsee

Zu den heute noch sieben Karseen im Nordschwarzwald gehört der Ellbachsee. Die Entstehung der nach Nordost ausgerichteten Seen geht auf den Rückzug der Gletscher der letzten Eiszeit vor 25000 Jahren zurück. Diese Hängegletscher ließen an ihrer rückwärtigen Wand das Gestein abbröckeln, sodass das Gefälle der Karwand zunahm, während die Talsohle ausgehobelt wurde. Der Schutt lagerte sich auf der Talseite ab und bildete einen natürlichen Staudamm. Bei den meisten Karseen durchbrach das Wasser im Lauf der Zeit den Riegel. Sie liefen aus, verlandeten, oder es bildeten sich Moore.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.