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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwarzwald: Hinauf zum Schloss Bürgeln

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.4 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Von Obereggenen verläuft die Wanderung durch die Obstbaumhänge und den schattigen Hochwald hinauf über den Ringwall am Brennten Buck zum klassizistischen Kleinod Schloss Bürgeln. Zurück geht es über den Pass St. Johannisbreite auf dem Panoramaweg wieder auf Obereggenen zu.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz am Rathaus Obereggenen  wandern wir auf der Bürgler Straße nach Osten bergauf. An einer Y-Kreuzung verlassen wir die Bürgler Straße nach rechts in die Straße Im Pfaffenholz. An einer weiteren Y-Kreuzung in den Obstwiesen, die in der Rückschau eine herrliche Aussicht über Obereggenen bietet, gehen wir nach links Richtung Rüttele. Bald überqueren wir die Straße, die von Schallsingen heraufkommt. Am Wegweiser »Rüttele« mit Ruhebank wenden wir uns nach rechts aufwärts zum Schloss Bürgeln. Der Wanderweg überquert ein weiteres Mal die Straße von Schallsingen herauf und zieht sich nun an einem Waldrand entlang. Bald umfasst uns dichter Hochwald, und der plätschernde Blauenbach fließt uns entgegen. Dem Wegweiser Blauenbach  (1:00 Std.) folgen wir nach rechts zum Schloss Bürgeln hinauf. Neben den Weißtannen stehen hier im Wald auch mächtige Amerikanische Douglastannen, mit der markanten grobrissigen Rinde und den nach Zitrusfrüchten riechenden Nadeln.

An einer Y-Kreuzung, in einer Senke, steht ein Wegweiser mit dem Namen »Wührbrunnen«. Jetzt führt der Pfad entlang des steilen Hangs weiter hinauf zum Schloss Bürgeln. Wir queren einen Waldweg und erreichen schließlich eine Wegspinne, die zugleich ein Passübergang ist. Rechts bietet sich ein kurzer Anstieg auf den Brennten Buck  (1:30 Std.) an. Dort oben sind die Reste eines keltischen Ringwalls zu erkennen – eine strategisch günstige Stelle, tief im Wald versteckt. Nun gehen wir wieder die paar Meter hinunter zur Wegspinne.

An dem Passübergang wandern wir rechts auf dem Salzleckweg hinunter. Am wunderschön angelegten Grill- und Rastplatz Sandboden kommen wir dann auf den Parkplatz Schloss Bürgeln  (1:50 Std.). Durch eine Toreinfahrt gehen wir zum noch nicht sichtbaren Schloss hinauf. 100 Meter vor dem Gebäude fällt rechts ein Weg in den Wald ab zum Parkplatz St. Johannisbreite, den wir später benutzen wollen. Zuerst ist aber das herrliche frühklassizistische Schloss Bürgeln  (2:00 Std.) zu besichtigen. Es finden dort regelmäßig Führungen statt. Von der Terrasse des Schlosses breitet sich eine weite Sicht nach Südwesten aus.

Die Geschichte dieses Platzes ist lang. An der Stelle des Schlosses wird eine römische Landvilla vermutet. Der Ritter Werner von Kaltenbach errichtete Ende des 11. Jahrhunderts eine Johannes­kapelle. Im 12. Jahrhundert gründete der Abt von St. Blasien eine Propstei. Diese musste die Verwaltung des klösterlichen Grundbesitzes im Markgräflerland sowie die Betreuung des nahen Frauenklosters Sitzenkirch und mehrerer Gemeinden im Umland bewältigen. Bürgeln war aber auch eine Klosterzelle des Benediktinerordens. Im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Propstei weitgehend geplündert und zerstört. 1762 entstand dann der heutige Repräsentationsbau für das Kloster St. Blasien als zweigeschossige Dreiflügelanlage, die von einem kleinen Park umgeben ist. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel das Schloss dem Großherzogtum Baden zu und wurde an Privatpersonen verkauft. Das Schloss verkam immer mehr. 1920 sollte es erneut verkauft werden. Heimatverbundene Bürger aus dem Markgräflerland gründeten daraufhin den »Bürgeln-Bund«. Mit ihren finanziellen Mitteln konnte die Gemeinde Obereggenen das Schloss kaufen. Der Bürgeln-Bund betreut das Schloss bis heute. Ein privater kunstliebender Mäzen finanzierte die umfangreiche Renovierung, die 1926 beendet wurde.

Der berühmte Schriftsteller Johann Peter Hebel war Stammgast im Schloss Bürgeln. Er widmete dem Schloss ein alemannisches Gedicht: »Z`Bürgle uf de Höh – Nei, was cha me seh. O wie wechsle Berg un Tal – Land un Wasser überall. Z`Bürgle uf der Höh.«

Nach der Schlossbesichtigung und vielleicht nach der Einkehr im Schlossrestaurant gehen wir 100 Meter zurück und steigen den Weg links hinunter Richtung St. Johannisbreite. Am ersten Abzweig gehen wir rechts und dann am nächsten Abzweig gleich links hinunter. Am Passübergang St. Johannisbreite überqueren wir die Straße von Kandern nach Marzell geradeaus, bis zum Wanderparkplatz St. Johannisbreite  (2:45 Std.). An dem alten Grenzstein wandern wir rechts auf dem Panoramaweg über die Obstwiesen hinunter. Mehrere Abzweige bleiben unbeachtet, weil uns die gelbe Raute sicher nach Obereggenen hinabbringt. Kurz vor dem Ort ist noch eine Landstraße zu überqueren, bevor wir dann in Obereggenen auf dem Kreuzweg an der Kirche ankommen. Links auf der Bürgler Straße abwärts, und schon sind wir wieder am Rathaus Obereggenen  (3:30 Std.).

St. Blasien und das Schloss Bürgeln

Werner von Kaltenbach vermachte 1125 dem Kloster St. Blasien seinen Besitz mit der Auflage, auf dem Berg ein Kloster zu errichten. 1762 wurde der Bau auf Veranlassung des Fürstabtes von St. Blasien, zu dem die Propstei gehörte, im frühklassizistischen Stil mit Ausstattungen im Rokokostil begonnen und 1764 vollendet. Die Zugehörigkeit zum Kloster ist noch heute am springenden Hirsch im auf dem Dach des Schlosses angebrachten Wappen erkenntlich. 

Touren-Charakter

Anfangs schöne Naturwege durch Obstbäume, später steile, schattige Waldwege und Pfade

Ort

Obereggenen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Rathaus Obereggenen (GPS: N47°45'25.1' E07°38'50.5')

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