Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Hausacher Bergsteig

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
640 m
Abstieg:
640 m

Höhen zwischen Kinzig und Gutach. Die Berge im Mittleren Schwarzwald werden gerne unterschätzt. So richtig hoch ist ja auch keiner der meist abgerundeten Hügel. Beim Hausacher Bergsteig kommen dennoch reichlich Höhenmeter zusammen. Viele liebevoll umgesetzte Ideen am Wegrand aber machen auch diese Tour zu einer ganz besonderen.

Beschreibung

Ritterlich über dem Kinzigtal

Als Wanderer dürfen wir tagsüber die Kreuzbergstraße hoch zum Wanderparkplatz beim Wasserwerk Kreuzberg sowie bei der Wassertretstelle hinauffahren. Mit dem Rücken zum 1913 gebauten Wasserhochbehälter laufen wir die Zufahrt unterhalb der Wassertretstelle wieder ein kurzes Stück zurück, um bei der nächsten Gabelung rechts abzuzweigen.

Das erste Ziel der Wanderung, die Burg Husen, ist bald erreicht. Der Hausacher Bergsteig nimmt den Umweg über die Nordseite der Festung, wo er auf den Westweg (rote Raute) trifft. Von dort gelangen auch die­jenigen zur Burg, welche beim Bahnhof gestartet sind. Es ist aber genauso gut möglich, sich bei der Gabelung rechts zu halten und die Burg am Toilettenhäusle vorbei in Angriff zu nehmen. Oben erwartet uns dann eine grandiose Aussicht über die Kinzig ins gegenüberliegende Einbachtal ­sowie zum weiter nördlich gelegenen Brandenkopf. Die Burg selbst datiert auf das Jahr 1220 und diente zur Zeit der Zähringer dem Schutz der umliegenden Silberminen. Nach mehreren Besitzwechseln wurde die Festung im Dreißigjährigen Krieg von Weimarischen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Schmids Wanderecke

Oberhalb der Burg steuern sowohl der Hausacher Bergsteig als auch der Westweg als Nächstes Schmids Wanderecke an. Ab dem Wegweiser »Oberhalb der Burg Husen« nutzen sie jedoch verschiedene Wege. Während der Westweg auf dem breiteren Forstweg bleibt, zweigen wir links auf den Pfad ab. Dieser führt uns an einem Waldspielplatz mit Partnerschaukel vorbei. Über Ketten sind hier die beiden gegenüberliegenden Sitze der Schaukel miteinander verbunden. Wie das auch für Erwachsene gedachte Spielgerät funktioniert, erklärt ein Schild vor Ort. Nur so viel vorweg: Beim Schaukeln wird bald deutlich, wer mehr Gewicht auf die Waagschale bringt. Wir selbst mussten herzhaft lachen. Einen ­Katzensprung weiter biegt der Hausacher Bergsteig bei Schmids Wander­ecke links auf den Westweg ab.Musikalisch zum Haseneckle

Nach gut einem Kilometer öffnet sich bei »Überm Fuggishof« die Sicht über das Breitenbachtal, eh wir der Beschilderung weiter durch den Wald zum Haseneckle folgen. Auf dem Weg dorthin kommen wir zur 3 Stadtkapelle. Wer einen Ort der Andacht und Stille erwartet, wird hier eines Besseren belehrt. Tatsächlich besteht die Kapelle aus primitiven sowie ausrangierten Musikinstrumenten, die zum Ausprobieren und Mitmachen einladen. Daneben erklärt uns ein Schild, dass wir auf der Anhöhe den ersten Anstieg geschafft haben. Wenige Schritte weiter biegen wir beim Haseneckle – dort lädt eine erste Himmelsliege zum Verweilen ein – scharf rechts ab.

Auf dem nächsten Abschnitt orientieren wir uns an der gelben Raute. Der Weg führt uns durch ein weiteres Waldstück, in dem noch einige Spuren des früheren Bergbaus zu finden sind. Wo unser Weg mündet, biegen wir scharf links ab, sodass wir bald wieder den Waldrand erreichen und unter uns den Hof Reutegrund sehen. Wir folgen dem Wanderweg erst entlang des Waldrands (also scharf rechts), dann auf der wenig befahrenen Straße nach Hauserbach. Kaum haben wir die Durchfahrtsstraße gekreuzt, steht der längste Aufstieg an. Inzwischen haben wir uns an die Schilder des Bergsteigs gewöhnt, denen wir über mehrere Abzweige, an einer Weide mit Lamas und einem Brunnenfass vorbei in den Wald folgen. Sowie wir diesen durchquert haben, sehen wir vor uns einen Bildstock und biegen dann beim Wegweiser »Überm Mattenseppenhof« rechts nach Über Ried ab.

Dem Himmel so nah

Im weiteren Verlauf beschreibt der Bergsteig erst eine Links-, dann (am nächsten Waldrand) eine Rechtskurve. Wo er im rechten Winkel links ­abknickt, lädt am Höchsten Punkt (beschrifteter Pflock) eine Himmelsliege zu einer Rast ein. Schon belegt? Kein Problem, die nächste Himmelsliege am herrlichen Aussichtspunkt ist in fünf Minuten über einen kurzen Abstecher erreicht. Anschließend geht es abermals durch den Wald bis Über Ried, wo wir mit dem Hansjakobweg nach Hausach abbiegen. Neben den Schildern vom Bergsteig können wir uns fortan auch am Hutsymbol des Themenwegs orientieren. Der Weg führt uns durch das reizvolle Sulzbachtal und über den bewaldeten Farrenstein ins Hauserbachtal. 500 Meter, nachdem sich der Themenweg von uns verabschiedet, führt ein zweiter Abstecher zu einem herrlichen Aussichtspunkt mit Himmelsliege.Über den Kreuzberg

Zurück auf dem Bergsteig geht es anschließend durch die offene Talsohle, wo wir den tiefsten Punkt der Runde durchlaufen. Auf dem nächsten halben Kilometer sieht es so aus, als hätten wir das Gröbste geschafft. Dann aber biegt der Genießerpfad scharf rechts ab und macht der Hausacher Bergsteig seinem Namen nochmal alle Ehre. Vor allem der Stich hoch zum Kreuzberg geht ganz gut in die Beine. Auf etwas flacher ansteigendem Terrain kommen wir als Nächstes zur malerisch gelegenen Kreuzbergkapelle. Bei dem ehemaligen Wallfahrtsziel laden weitere Bänke zum Verweilen ein, eh wir die letzten 600 Meter bis hinunter zum Wanderparkplatz beim Wasserwerk Kreuzberg nehmen. Die Wassertretstelle kommt nun vielleicht ganz gelegen, um die müden Beine wieder munter zu kriegen.

Touren-Charakter

Der Hausacher Bergsteig überrascht mit seinen für diese Lage vielen Höhenmetern. Liebevolle Ideen am Wegrand lenken von der Anstrengung ab. Stöcke sind von Vorteil.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Wasserwerk Kreuzberg, 275m

Endpunkt

Wasserwerk Kreuzberg, 275 m

Höchster Punkt

Höchster Punkt (beschrifteter Pflock), 568 m

BURGerLEBEN auf der Husen

Die Ruine der hochmmitelalter­lichen Burg Husen ist ganzjährig frei zugänglich. Der Turm ist es indes nicht (nur von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag von 14 bis 18 Uhr). Dazu erwartet die Besucher ein buntes Treiben mit Erzählungen über Hausach. Während sich junge Knappen im Schwertkampf üben, schlüpfen künftige Burgfräuleins in prächtige Kleider. Die Mägde des Grafen Heinrich kümmern sich mit »Speis und Trunk« um das leibliche Wohl der Gäste. Nähere Informationen beim Kultur- und Tourismusbüro in Hausach, Hauptstr. 34 (s. Tourenkasten).

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