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Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Gernsbacher Runde 2

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
23 km
Aufstieg:
830 m
Abstieg:
830 m

Über Schloss Eberstein auf den Merkur. Die zweite Etappe der Gernsbacher Runde widmet sich der Landschaft westlich der Murg. Anstelle naturgegebener Schönheiten bilden hier von Menschenhand geschaffene Bauwerke die Höhepunkte. Doch auch für Naturgenießer hält die Tour einige schöne Abschnitte parat. Wie bei der ersten Etappe orientieren wir uns an der Ebersteiner Rose.

Beschreibung

Start in Hilpertsau

Los geht es bei der Einmündung der Reichentaler Straße in die B 462 am südlichen Ortsrand von Hilpertsau. Um sicher auf die andere Seite der Bundesstraße zu gelangen, nutzen wir die Übergangshilfe und laufen dann links entlang der Murg bis zur Brücke. Nachdem auch diese überquert ist, zweigt am Ende der Firmenzufahrt der Philosophenweg scharf links ab.Kontrastreiche Aussichten im Wettstreit

Auf dem Pfad bewältigen wir rasch die ersten Höhenmeter des Tages. Auch wenn wir uns zunächst im Wald befinden, ist der Abschnitt ab dem Naturfreunde-Brunnen recht schön zu gehen. Wo immer sich eine Lücke zwischen den Bäumen auftut, reicht die Sicht über die Murg auf Hilpertsau. Nachdem wir den mit einer Bank ausstaffierten Aussichtspunkt Hilpertsau passiert haben, wechselt die Blickrichtung nach Norden. Beim Blick zum Schloss Eberstein empfehlen wir, uns auf das Schloss und seinen Weinberg zu konzentrieren. Denn direkt östlich von uns dominiert eine fragwürdig platzierte Kartonfabrik mitsamt ihrem Recyclingpapierlager das dadurch optisch entwertete Obertsrot.

Zum Glück schwenkt die Gernsbacher Runde bald ins Kaltenbrunnbachtal, womit sich die Blickrichtung erneut ändert. Wo unser Weg ­endet, laufen wir in etwa geradeaus weiter, halten uns beim Wohnmobilstellplatz rechts und passieren als Nächstes das Schwimmbad Obertsrot. Auf Höhe vom Sportplatz biegen wir gleich mehrmals rechts ab, eh wir dem Symbol der Ebersteiner Rose in mehreren Kurven durch Streuobstwiesen und zu weiteren Aussichtspunkten zum Schloss folgen. Nachdem wir an einem Grillplatz vorbeikommen, bietet sich bei der Antoniuskapelle an, die Tour mit einer ersten Rast zu unterbrechen. 350 Meter nach der Kapelle mündet der Weg. Wir laufen zunächst geradeaus weiter, eh wir über eine Rechtskurve auf die andere Seite des Ätzenbachs wechseln und Kurs auf das Schloss nehmen.

Wanderer trifft Gourmet

Schloss Eberstein befindet sich etwas abseits der Strecke, ein Abstecher zu der 1272 erbauten Stammburg der Grafen zu Eberstein ist aber ­sicher lohnend. Während es im Schlosshotel eher fürstlich-feudal zugeht, bietet die Terrasse der Schlossschänke einen netten Platz oberhalb des Murgtals. Anschließend kehren wir zum Wegweiser »Ochsenkopfweg« zurück. Etwas weiter treffen wir bei Am Zehntacker auf den Gernsbacher Sagenweg. Beide Wege führen an der Erzgrube vorbei, trennen sich beim Wegweiser »Forlenkopf« aber auch schon wieder. Während der Sagenweg rechts abzweigt, biegen wir links zur Amandaschau ab. Dort biegen wir erst links, dann 200 Meter weiter beim Jägerplatz rechts ab, sodass wir als Nächstes zur Saulachkopfhütte kommen, wo ein weiterer Platz zum Verweilen einlädt.

Bei der Gabelung vor der Hütte zweigt die Gerns­bacher Runde rechts ab und führt durch den Wald zum Müllenbild. Mit dem Gasthaus Nachtigall bietet sich die zweite Möglichkeit zur Einkehr. Wir passieren das Gasthaus auf seiner linken Seite und folgen der Ebersteiner Rose weiter durch den Wald über Kieferscheid und Kohlplättel auf den Binsenwasen. Auf der Freifläche können wir über eine der größten Wegkreuzungen im Schwarzwald staunen. Zählt man jeweils beide Richtungen, treffen hier ein Dutzend Wege zusammen. Dennoch könnten wir unseren Weg – den Fuchsweg – womöglich mit verbundenen Augen finden. Es ist der steilste, der uns über zwei Kehren hoch auf den Merkur führt.

Auf dem Merkur

Nach 1,4 Kilometern ab dem Binsenwasen haben wir den abgeflachten q Merkurgipfel erklommen. Der Hausberg von Baden-Baden ist auch als Großer Staufenberg bekannt. So verläuft hier oben die westliche Grenze der Gemarkung Staufenberg. Der Begriff Stauf stammt aus dem Altdeutschen ab und bedeutet Krug. Dies erklärt die auf den alten Grenzsteinen zu sehenden Krüge. Der Name Merkurberg geht auf den altrömischen Gott Mercurius zurück, da hier ein römischer Votivstein mit seinem Abbild entdeckt wurde. Nachdem das Original sicher im Stadtmuseum von Baden-Baden weilt, können wir uns an einer Replik des Steins erfreuen. Direkt daneben ermöglicht der Merkurturm einen herrlichen Rundumblick auf Baden-Baden, über das Rheintal zu den Vogesen sowie ins Murgtal. Auf die 23 Meter hohe Aussichtsplattform gelangt man am bequemsten mit dem Fahrstuhl. Nachdem wir uns sattgesehen haben, bietet schließlich das im Sommer 2020 neu eröffnete Merkurstüble eine ordentliche Vesperkarte mit einfachen, regionalen und vor allem leckeren Gerichten.

Abstieg ins Murgtal

Der Rückweg in das Murgtal ­erfolgt auf der steilen, bewaldeten Nordseite vom Merkur. Das hohe Gefälle wird durch einige Kehren deutlich entschärft, sodass wir doch gut über die Wegweiser »Wendeplatte«, »Zickzackweg« und »Nassmissweg« auf den Höhenrücken Sattley ­hinunter wandern. Im Bereich der Bushaltestelle Neuhaus kreuzen wir die Kreisstraße und passieren einen Landeplatz für Gleitschirmflieger. Sowie von links ein anderer Weg in unseren einmündet, wechseln wir – ebenfalls links – auf einen Pfad. Dieser führt durch einen reizvollen Kiefernwald, eh er wieder auf den Fahrweg trifft.Ein zweites Mal weicht die Gernsbacher Runde beim Waldkindergarten vom Fahrweg ab. Diesmal führt sie uns an den nahen Waldrand und zu einer Rastbank, von der wir (links) zurück auf den Fahrweg gelangen. Weiter geht es in nunmehr nördlicher Richtung über das Galgeneck und Galgenbusch bis zum e Lieblingsfelsen. Scharf rechts führt uns ab dort der letzte Abschnitt der Gernsbacher Runde durch Streuobstwiesen und Pferdeweiden sowie über Weinau und ein Rehazentrum zurück nach Gernsbach. Sowie wir die Felix-Hoesch-Brücke überquert haben, ist das Ziel erreicht und können wir uns stolz auf die Schulter klopfen. Das gilt ins­besondere für die Wanderer unter uns, welche die Gernsbacher Runde komplett absolviert haben.

Touren-Charakter

Die zweite Etappe wird von langen, mäßigen Steigungen geprägt und verläuft überwiegend auf Forstwegen und Pfaden. Die Länge der Strecke erfordert eine gewisse Kondition.

Beste Jahreszeit

März bis November

Ausgangspunkt

Reichentaler Straße in Hilpertsau, 197m

Endpunkt

Reichentaler Straße in Hilpertsau, 197 m

Höchster Punkt

Merkur, 668 m

Gernsbacher Sagenweg

Eine weitere schöne Wandermöglichkeit bietet Gernsbach seinen Gästen mit dem Sagenweg. Die etwa 5,5km lange Runde startet offiziell bei der Klingelkapelle, die ab der Altstadt sowie ab dem Parkplatz bei der Murginsel ausgewiesen ist. Auf dem Rundweg informieren Stationen über alte Bräuche und Begebenheiten sowie historische Ereignisse im Murgtal.

Ausstiegsmöglichkeiten

Wer die Wanderung auf dem höchsten Punkt der zweiten Etappe beenden möchte, kann die Merkurbergbahn hinunter zur Talstation nehmen. Von dort verkehren die Buslinien 204 oder 205 zum Ludwig-Wilhelm-Stift, von wo wir mit dem Regionalbus 244 zurück nach Gernsbach fahren können. Eine zweite Möglichkeit zum Ausstieg aus der Etappe bietet die Bushaltestelle Neuhaus auf dem Höhenrücken Sattley, die ebenfalls von der Regionalbus­linie 244 bedient wird.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.