Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Genießerpfad Alde Gott

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9.8 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Premiumwandern bei Sasbachwalden. Die als Panoramarunde bekannte Tour führt uns um das Blumen- und Weindorf Sasbachwalden herum. Nach dem Auftakt in der Gaishölle eröffnen sich uns immer wieder neue, herrliche Aussichten über die Wiesen, Wälder und Weinberge des beliebten Ferienortes. Kurzum: Hier wird Wandern zum Genuss.

Beschreibung

Um zum offiziellen Startpunkt des Genießerpfads zu gelangen, folgen wir der Straße vom Gaishöllpark an den Wald­rand zum Wegweiser »Gaishölle-Einstieg«. Alternativ führt auch ein ausgewiesener Zuweg vom Kurhaus über die »Badische Bank« durch die Weinberge zum Ausgangspunkt.

Auftakt in der Gaishölle

Auf dem ersten Abschnitt folgen wir der gelben Raute durch die Gaishölle. Der Name der idyllischen Schlucht geht auf die Zeit zurück, als man hier nur kletternd und springend wie eine Geiß vorankam. Als »Hölle« wurde damals eine enge, wilde und mit Steinen und Felsen durchsetzte Gegend bezeichnet. Erzählungen oder Sagen über Teufelserscheinungen in der Gaishölle sind daher unbekannt. Heute erleichtern 13 Brücken und 225 Stufen den Aufstieg nach Bischenberg. Neben etlichen Mini­kaskaden und Rutschen sind in der Schlucht auch ausgehöhlte Stämme zu sehen. Sie erinnern an die Zeit, als das Wasser über Holzleitungen zu den Siedlungen ins Tal befördert wurde.Spinnerhof und Friedenskapelle

Am oberen Ende der Gaishölle biegen wir rechts ab, überqueren erst den Wanderparkplatz, dann die Bergstraße bzw. L 86. Gleich danach erreichen wir den Spinnerhof. Wer verspielte Architektur und Skulpturen mag, wird das Gasthaus lieben. In jedem Winkel gibt es etwas zu entdecken. Zu den auffallendsten Elementen zählt ein auf einem Baumstumpf errichteter Pavillon, zu dem eine geschwungene Wendeltreppe hinaufführt. Im Hauptgebäude scheint ein Rundturm direkt aus einem Märchenbuch hierher gefunden zu haben, während auf den Dachgiebeln Katzen und Schlafwandler zu sehen sind.

Nachdem wir den Hof durchquert haben, kreuzen wir die Schlossbergstraße und steigen die gut 100 Meter zur Friedenskapelle Sankt Katharina hinauf. Die 2013 fertiggestellte Kapelle geht auf ein Versprechen von Rudolf Spinner zurück. Beeindruckt von den Kapellen im Münstertal hatte er als junger Bub gesagt: »Ich werde eines Tages auch einmal eine Kapelle auf meinem Hof bauen, so wie im Münstertal.« Zu seinem 60. Geburtstag erinnerte ihn seine ältere Schwester an das Versprechen. Fünf Jahre später konnte die Kapelle eingeweiht werden.

Zur Straubenhöfmühle

Oberhalb der Kapelle führt der Genießerpfad durch den Wald und über den höchsten Punkt dieser Runde, eh er nach knapp einem Kilometer rechts abbiegt und wir wieder hinunter zur Bergstraße wandern. Sowie wir die Landstraße überquert haben, erreichen wir die 4 Straubenhöfmühle. Die im Jahr 1789 ­errichtete Mahl- und Sägemühle wurde liebevoll restauriert, die Technik wieder instand gesetzt und vor der Mühle ein gepflegter Rastplatz eingerichtet. Das Mühlrad wird vom Wasser aus dem Sasbach angetrieben. Zudem gibt es einen Schleifstein an der Seite der Mühle, bei dem man sein (Vesper-)Messer wetzen kann.

Ab der Mühle folgen wir dem Sasbach zunächst talwärts, biegen dann aber links ab und kreuzen ein drittes Mal die L 86. Auf der anderen Seite der Straße steigt der Genießerpfad wieder an und eröffnet uns einen schönen Blick über das bewaldete Tal zu den Weinbergen südöstlich von ­Sasbachwalden. Sie geben einen Vorgeschmack auf die Aussichten, die uns auf dem nächsten Abschnitt zum Grieseneck erwarten. Nachdem wir zunächst durch ein weiteres Waldstück und durch Obstwiesen kommen, geht es mitten durch die Weinberge von Sasbach­walden. Beim 5 Grieseneck kreuzen wir den Ortenauer Weinpfad und folgen der Beschilderung der Panoramarunde zu 6 Lydias Bänkl.

In den Weinbergen von Sasbachwalden

Direkt bei der von Wein umrankten Bank beschreibt der Wanderweg einen Zacken nach rechts, eh wir mit dem Aussichtspunkt Kirschenberg die nächste schöne Rastmöglichkeit erreichen. Ab dort windet sich der Weg durch die malerische Kulturlandschaft bis zum Weingut Königsrain. Dort treffen wir auf die Königsrainstraße, der wir links 50 Meter folgen, eh wir wieder rechts abbiegen und ein letztes Mal an die L 86 kommen.

Jenseits der Landstraße bietet die Klosterschänke Schelzberg eine zweite Möglichkeit zur Einkehr. Von hier folgen wir der Beschilderung vom Genießerpfad durch weitere Weinberge zum Münsterblick. Auch wenn die Sicht zum Rhein an sonnigen Tagen oft diesig ist, so bekommen wir zur anderen Seite doch einen bildschönen Ausblick auf Sasbachwalden. Weiter geht es über Schlierhöfel zum Alde-Gott-Bildstöckchen. Bei diesem kreuzen wir abermals den Ortenauer Weinpfad und nehmen den Pfad links der Reben hinauf an den Waldrand. Dort biegen wir rechts ab und folgen der Beschilderung der Panoramarunde durch weitere Weinberge und Waldstreifen, bis wir auf die Murbergstraße treffen. Rechts ab sind es dann noch 200 Meter bis zum Ausgangs- und Endpunkt unterhalb der Gaishölle. Da diese Runde nicht allzu lang ist, ­bietet sich an, den Wandertag in einem der vielen hübschen Weinlokale und Gasthäuser von Sasbachwalden ausklingen zu lassen.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Runde auf sehr gut gepflegten Wegen und Pfaden, die etwas Kondition erfordern, aber auch für Kinder gut zu machen sind.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz unterhalb der Gaishölle, 336m

Endpunkt

Wanderparkplatz unterhalb der Gaishölle, 336 m

Höchster Punkt

Bereich oberhalb des Spinnerhofs, 540 m

Bildstöckchen Alde Gott

Der Überlieferung nach war die Gegend um Sasbachwalden nach dem Dreißigjährigen Krieg weitgehend entvölkert. Auf der Suche nach Überlebenden zog ­jedoch ein junger Mann durch das Tal. Als er eine junge Frau traf, soll er vor Freude ausgerufen haben: »Der Alde Gott lebt noch!« Etwas später heirateten sie und pflanzten im Tal Reben. Das Bildstöckchen steht an dem Ort, an dem sie sich das erste Mal begegnet sein sollen. Seit 1948 ist die Winzergenossenschaft von Sasbachwalden nach dem Alde Gott benannt.

Friedenskapelle ­Katharina

Ursprünglich sollte beim Spinnerhof eine Josefs-Kapelle entstehen. Doch der Zufall entschied anders: Ein Jahr nach Rudolf Spinners 60. Geburtstag arbeitete eine polnische Studentin als Zimmermädchen in dem Gasthof. Sie hieß Katharina und kam aus Auschwitz. Für die Familie Spinner ist dies der Ort, an dem ihre Großmutter Katharina am 9. März 1944 als Gefangene der damaligen Machthaber ums Leben kam.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.