Wandern Schwarzwald: Einsiedelei Bruderhäusl
Klause mit Aussicht auf der Eichelspitze. Durch Weinberge und schattigen Wald führt diese Wanderung auf einen der schönsten Aussichtspunkte des Kaiserstuhls, den Eichelspitzturm. Am Weg liegen die Sehenswürdigkeiten Samengarten und der Geo-Pfad mit der historischen Jaspis-Fundstelle.
Zum Samengarten
Am Bahnhof Eichstetten starten wir in Richtung des schon sichtbaren Pumpenturms an der mittelalterlichen Brücke aus dem 16. Jahrhundert. Der ehemalige Pumpenturm zur Bewässerung der Wiesen ist aber erst 100 Jahre alt.
An der Brücke gehen wir nach links auf der Hauptstraße neben dem Dorfbach. Nach 500 m biegen wir links in die Klarastraße und laufen den sich anschließenden Altweg weiter aufwärts bis zum Samengarten der Stiftung Kaiserstühler Garten. Hier lassen sich verschiedenste Kultur- und Nahrungspflanzen und im gegenüberliegenden Obstmuseum unterschiedliche Obstbäume besichtigen.
Zur Robert-Meier-Hütte
An der Kreuzung nach dem Samengarten wandern wir links hinauf Richtung Eichelspitzturm, der auch schon über der bewaldeten Eichelspitze zu sehen ist. An der gleich folgenden Wegverzweigung nehmen wir den mittleren Weg des Geopfads mit dem Symbol Glockenblume aufwärts. Nach einer Linkskurve verlassen wir den Asphaltweg nach links in die Reben mit Blick in den Schwarzwald. Auf dem Weg kommen wir an dem beeindruckenden einst 50 m langen Lössstollen vorbei. Dann geht es nach links auf einem Asphaltsträßchen in das Rippachtal hinunter und unten erst rechts, dann nach links auf einem Kiesweg wieder hinauf. Am Wegweiser »Rusenthal« inmitten von Obstgärten verlassen wir den Geopfad und steigen mit der Markierung gelbe Raute geradeaus in Richtung Eichelspitze durch Laubwald steil hoch. Am Wegweiser »Rutzenhalde« gehen wir links, nun sanfter bergauf, und an der kleinen Tannenlochhütte geradeaus weiter aufwärts, bis wir schließlich die Robert-Meier-Hütte mit Picknickplatz erreichen. Hier stehen wir auf dem Kaiserstuhlhauptkamm und schauen auf den Badberg, das Halbrund des Hauptkamms und auf die Vogesen.
Zum Eichelspitzturm
Vor der Hütte spazieren wir nach links und machen dann an der Gabelung auf dem linken Weg, dem Eichelspitzrundweg, den Abstecher zum Turm hinauf. Gut, dass dieser steile Weg durch schattigen Douglasienwald verläuft. Der Eichelspitzturm neben den Resten einer alten Einsiedelei muss über die 127 Stufen bestiegen werden. Hier oben über den Wipfeln der Douglastannen hat man eine herrliche Rundumsicht. Nach Westen schauen wir hinunter auf Altvogtsburg, auf den Badberg und in die Vogesen. Im Osten steht der Schwarzwald am Horizont. Die Einsiedelei Bruderhäusl war vom 14. bis 16. Jahrhundert bewohnt.
Zur Robert-Meier-Hütte
Am Turm vorbei gehen wir auf dem Eichelspitzrundweg nach Süden weiter wieder zur Robert-Meier-Hütte hinunter.
Zum Breitenwegerhof
An der Hütte spazieren wir nach rechts Richtung Eichstetten, gehen aber schon nach 10 m links in den verwachsenen alten Weg steil abwärts. An der nächsten Kreuzung wandern wir auf einem Forstweg nach links, nun wieder auf dem Geopfad sanfter abwärts, am Abstecher zum Rüttefelsen vorbei. Der Rüttefelsen ist ein grau-grünlicher Jaspis mit deutlicher Bänderung. Er entstand aus Mergel, der durch Magma stark erhitzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde aus diesem Jaspis ein Kästchen hergestellt, das heute im Karlsruher Schloss zu besichtigen ist.
An einer T-Kreuzung am Wegweiser »Rütte« gehen wir rechts hinunter Richtung Eichstetten. An der Wald-Weingrenze verlassen wir die Markierung gelbe Raute und gehen stattdessen geradeaus. An der T-Kreuzung laufen wir jetzt rechts auf Asphalt hinab und an der nächsten Kreuzung nach links. An einer weiteren Kreuzung schlendern wir links und nach 40 m rechts an der Böschungssohle entlang und an einer kleinen Weinberghütte mit rotem Ziegeldach vorbei. Genau geradeaus ist in der Ferne die Bergkirche auf dem Nimberg zu sehen.
An der T-Kreuzung gehen wir links und an der nächsten T-Kreuzung rechts in das Locherntal hinunter. Ein Stück voraus schauen wir genau auf den noch halb versteckten Kirchturm von Eichstetten. An der folgenden T-Kreuzung wandern wir nach links abwärts. Links von uns liegt der fruchtbare Talboden, auf dem jede Menge Gemüse angebaut wird. Eichstettener Bauern begannen schon vor 60 Jahren mit dem Bioanbau von Gemüse. Nicht umsonst nennt sich der Ort auch »Gemüsedorf« und feiert jedes Jahr ein Gemüsefest.
An der T-Kreuzung vor den entfernt stehenden einzelnen Hofgebäuden wenden wir uns nach rechts und dann nach links hinunter. Nach 100 m folgen wir dem Wegweiser nach links in die Demeter-Hofkäserei des Breitenwegerhofs. Hier gibt es leckeren Käse und Wurst im Direktverkauf.
Zum Bahnhof Eichstetten
Wir gehen durch den Hof und biegen nach dem Kuhstall nach rechts auf die Endinger Straße ab. Am Staudamm steigen wir in spitzem Winkel nach links aufwärts. Weiter oben nehmen wir in den Reben die zweite Straße nach rechts und nach 30 m noch einmal die zweite Straße nach rechts hinauf. Am Ende der Steigung wandern wir mit der Markierung rote Raute nach rechts an der Hangkante entlang. An einem Picknickplatz und an Ruhebänken können wir jeweils über Eichstetten schauen.
Funde aus der Steinzeit bis zur Zeit der Römer belegen eine lange Besiedelungsgeschichte. Nach dem 30-jährigen Krieg war das Dorf fast ausgestorben. Um 1850 schrumpfte die Bevölkerung noch einmal, als viele Bewohner nach Amerika auswanderten.
An einer Kreuzung nehmen wir rechts den Treppenweg abwärts. 10 m nach der Kreuzung am Schützenhaus steigen wir dann rechts den engen Fußweg hinunter. Unten gehen wir auf der Straße Am Wannenberg nach links und auf der Bahlinger Straße nach rechts an der Zehntscheuer aus dem Jahr 1555 vorbei. Am Rathaus laufen wir nach links auf der Hauptstraße zum Bahnhof Eichstetten zurück.
Region
Touren-Charakter
Mittelschwere, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge, Wälder und Dörfer mit zum Teil steilen Wegstrecken
Beste Jahreszeit
Frühjahr und Herbst
Ausgangspunkt
Bahnhof Eichstetten 187 m
Endpunkt
Bahnhof Eichstetten 187 mRoute
Aufstieg: Bahnhof Eichstetten – Samengarten 0:45 Std. – Robert-Meier-Hütte 0:55 Std. – Eichel- spitzenturm 0:20 Std. Abstieg: Eichelspitzturm – Robert-Meier-Hütte 0:10 Std. – Breitenwegerhof 1:20 Std. – Bahnhof Eichstetten 0:40 Std.
Höchster Punkt
Eichelspitzturm 521mBruderhäusl St. Erhard
Auf dem Gipfel der Eichelspitze stand im Mittelalter eine Einsiedelei mit der St. Erhardskapelle. 1491 wurde die Kapelle das erste Mal in einem Besitzrechtsverzeichnis der Eichstetter Pfarrei aufgeführt. Die Eremitage gehörte zu dem St. Peterskloster des Paulinerordens auf dem Neunlinden-Buck, dort wo heute der Neunlindenturm steht. Der Paulinerorden geht auf eine ungarische Eremitenbewegung im 13. Jahrhundert zurück. Beim Bau des Eichelspitzturms 2006 gab es einige Funde. Archäologische Entdeckungen sind Ofenkacheln, Keramikbruchstücke und Maultrommeln aus dem 14. bis 16. Jahrhundert.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.