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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Ebringer Weinberge

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.7 km
Aufstieg:
180 m
Abstieg:
180 m

Wanderung in die Breisgauer Reben. Wiiwegli Etappe 1 Die quirlige Stadt im Rücken, den südlichen Breisgau und das herrliche Markgräflerland vor Augen. Ein verheißungsvoller Start auf dem Wiiwegli nach Süden in das Gutedel-Paradies. Die Weindörfer bieten gute Einkehrmöglichkeiten.

Beschreibung

Aufstieg zum Pavillon Sängerruh

Vom Bahnhof St. Georgen beginnen wir die Wanderung in südöstlicher Richtung auf dem Zechenweg leicht aufwärts. Auf der rechten Seite liegt das kirchliche Albertus-Magnus-Haus. Es ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Erzgrube Sankt Barbara.

An einer Weggabelung nehmen wir den linken gesperrten Weg. Die Straße gabelt sich erneut und wir steigen auf der linken Straße bergan. Nach einer Rechtskehre wandern wir nach links aufwärts. An der nächsten T-Kreuzung gehen wir nach links leicht aufwärts durch Weinberge und genießen gleich die Aussicht auf den Kaiserstuhl und den Tuniberg vor der Linie der Vogesen. Im Norden überblicken wir das Freiburger Becken. Einige der Rebflächen leuchten im Frühsommer zart blaulilla mit den Blüten des Kalifornischen Rainfarnblättrigen Büschelschöns (Phaselia tanacetifolia), der zur Gründüngung eingesät wird.

An einer Kreuzung vor einem Obstgarten wenden wir uns nach rechts aufwärts und dann ein Stück abwärts. Vor einem Feldkreuz aus dem Jahr 1783 wandern wir dann rechts hinauf und entdecken von hier beim Blick zurück das Freiburger Münster. Am Waldrand halten wir uns links und erreichen den Pavillon Sängerruh.

Zum Flurbereinigungsdenkmal

Jetzt befinden wir uns rechts auch auf dem markierten Wiiwegli und dem Jakobsweg. An einer Wegkreuzung nehmen wir den breiteren Forstweg nach rechts in Richtung Ebringen durch hohen Mischwald. Auf der linken Seite lassen sich bald neben dem Forstweg in einem Tümpel Teichmolche beobachten. Salomonsiegel und Akeleien stehen im Frühling am Weg. Dann öffnet sich der Wald und gibt über Obstwiesen hinweg den Blick auf den Kaiserstuhl vor den Vogesen frei.

Erst vor dem Naturschutzgebiet Vogelsang wandern wir nach links in Richtung Schneeburg. Am nächsten Abzweig bleiben wir geradeaus in Richtung Schloss Ebringen. Bald sind rechts durch die Bäume die Häuser von Leutersberg zu sehen. Nach Verlassen des Waldes durchschreiten wir weite Rebflächen, aus denen manchmal ein Rehbock stiebt. An einer T-Kreuzung sehen wir links oben am Waldrand das sogenannte Schlachtenkreuz am Bohl, das an die Kämpfe auf dem Schönberg im Dreißigjährigen Krieg erinnert. Wir gehen aber rechts hinab und kommen zum Flurbereinigungsdenkmal in der Weinlage Sommerberg.

Abstieg zum Schloss Ebringen

Am Flurbereinigungsdenkmal bleiben wir geradeaus, an einem alten Wegkreuz mit modernem Relief vorbei. An einer T-Kreuzung wandern wir links hinunter und am bunten Wiihisli rechts vorbei auf Ebringen zu.

Ebringen ist 1300 Jahre alt und der älteste urkundlich erwähnte Weinbauort im Markgräflerland. Rechts über der Bahn liegen die Weinorte Pfaffenweiler und Schallstadt. Links oben im Osten ragt die aus dem 13. Jahrhundert stammende Ruine der Schneeburg aus der Silhouette des Schönbergs. Schon in der Jungsteinzeit, in der römischen Antike und in der Epoche der Alemannen lebten Menschen auf dem strategisch wichtigen Schönberg.

An Abzweigen bleiben wir immer geradeaus und betreten schließlich über eine Treppe nach rechts den Schlossplatz vor dem barocken Schloss Ebringen, das ab 1711 als repräsentatives Probsteigebäude errichtet wurde.

Zum Bahnhof Schallstadt

An der Doppeltreppe des Schlosses beginnt mit dem Schlossbrunnen der Ebringer Brunnenweg, dem wir durch den Ort ein Stück weit folgen. Vom Schlossplatz gehen wir zur Kirche St. Gallus und Otmar hinunter, die mit ihren Seitenaltären zu den bedeutendsten Sakralbauten des Breisgaus zählt. Vor der Kirche breitet sich ein großer nordamerikanischer Tulpenbaum aus. Gegenüber ist das Gasthaus Rebstock Stube, dessen Namen zeigt, dass es in früheren Zeiten eine Amtsstube beherbergte.

Die Schönbergstraße führt weiter von der Kirche abwärts am Brunnen der Vier vorbei, der von vier St. Galler Mönchen errichtet wurde. An der T-Kreuzung nach der Kirche sehen wir links den oberen Sinnbrunnen, dessen Basis aus dem Jahr 1586 stammt, aber wir gehen rechts die Friedhofstraße hinab. Unser Weg ist die gerade Straße am Wangenbrunnen und am Dorfbrunnen vorbei und wird nun Schönbergstraße genannt. Erst am unteren Sinnbrunnen schlendern wir vor der Bäckerei nach links in der Thalhauser Straße weiter.

Nach dem Markusplatz steht rechts der Bollinger Brunnen. Das Fachwerkhaus schräg gegenüber ist ein faszinierender Bau. Es ist die Sankt-gallische Vogtei (Haus Bollinger / Guderian), die ehemalige Amtsstube des Vogtes. Sie wurde um das Jahr 1680 im Stil der Renaissance errichtet. Das Sockelgeschoss trägt an den Fenstereinfassungen jedoch gotische Züge. Vielleicht wurden sie aus einer anderen Stelle entnommen und wiederverwendet. Der romanische Keller soll angeblich sogar 1000 Jahre alt sein. Ebringen glänzt mit einer ganzen Reihe schöner Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

An der nächsten T-Kreuzung wandern wir rechts in der Dürrenbergstraße weiter, bleiben an einer weiteren Kreuzung geradeaus, queren die K 4953 und steigen in die Weinlage Dürrenberg hoch. An einer Kreuzung vor einer Rebfläche gehen wir nur leicht rechts abknickend fast geradeaus und an der folgenden Gabelung rechts in Richtung Schallstadt hinunter. Fast ganz unten bleiben wir wieder geradeaus und queren auf einer Brücke die L 125. An der T-Kreuzung nach der Brücke wenden wir uns nach links und vor einem Wassergraben nach rechts.

Eine schmale Unterführung bringt uns unter der Bahnlinie hindurch und wir erreichen links entlang der verkehrsreichen Basler Straße den Bahnhof Schallstadt. Hinter der katholischen Kirche Sankt Blasius lockt über dem Bezenbächle in der Waldseemüller-Straße die romantische Binzenmühle-Strauße.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung, meist sonnig auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Wälder

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof St. Georgen 250 m

Endpunkt

Bahnhof Schallstadt 250 m

Route

Bahnhof St. Georgen – Pavillon Sängerruh 0:35 Std. – Flurbereinigungsdenkmal 0:55 Std. – Schloss Ebringen 0:20 Std. – Bahnhof Schallstadt 1:10 Std.

Höchster Punkt

Pavillon Sängerruh 341m

Bergbau am Schönberg

In der Vorbergzone des Schwarzwaldes lagern im Schönberg bis zu 11 m mächtige Erzgänge. Ab dem Jahr 1937 wurden bei Freiburg St. Georgen 1,4 Millionen Tonnen Erz, das 23% Eisen enthielt, in mehreren Stollen abgebaut. Dabei waren 900 zugewanderte Bergleute beschäftigt. Ein Mundloch ist noch heute am Albertus-Magnus-Haus, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Bergwerks, zu sehen. Eine Seilbahn beförderte das Material von den südlich gelegenen Stollen bei Ebringen und von einem Tagebau zu den einstigen Erzsilos an der Bahnlinie. 1942 wurde die Produktion wegen Unrentabilität eingestellt.

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