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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwarzwald: Durch tiefen Wald zur Burg Rötteln

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Hoch über Lörrach auf einem Kalksteinfelsen steht die Burg Rötteln, oder das Röttelschloss, wie die Lörracher sagen. Diese imposante Burgruine mit großartiger Aussicht liegt auf der Wanderroute. Der Weg durch den schattigen Röttler Wald empfiehlt sich an einem sonnigen Sommertag.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Die Wanderung beginnt am Parkplatz vor dem Bahnhof Lörrach-Haagen . Von hier aus ist die Burg Rötteln hoch oben zu sehen – sie wird aber nicht auf direktem Weg, sondern über eine Schleife durch den Röttler Wald angegangen. Vom Bahnhofsgebäude gehen wir 70 Meter nach rechts, also nach Osten, unterqueren die B 317 und überqueren auf der Fußgängerbrücke das Flüsschen Wiese. Am Kreisverkehr vor dem großen Baumarkt bleiben wir auf der Eisenbahnstraße geradeaus und überqueren den Industriekanal. Nach der Apotheke wenden wir uns nach rechts in die Sägemattstraße. An einer T-Kreuzung laufen wir links hoch und überqueren die Hauinger Straße am Landgasthaus Krone. Nach 100 Metern auf der Wittlinger Straße benutzen wir den Lichsenweg, der links in die Höhe führt. Weiter oben stehen wir an einer Aussichtsbank inmitten von Wiesen mit alten Obstbäumen, die stark mit Misteln behangen sind. Die botanischen Schmarotzer besiedeln die Bäume und entziehen diesen Wasser und Mineralien. Es gibt verschiedene Arten, die auf unterschiedliche Bäume spezialisiert sind. Hier können wir ein wenig rasten und zur Burg Rötteln hinüberschauen.

An der Bank zeigt ein Wegweiser mit gelber Raute nach rechts Richtung Hockenberg und Hohe Straße. Unser Weg verläuft über Obstwiesen und mündet in ein Wäldchen. Hier überraschen die seltenen immergrünen Stechpalmen (Ilex aquifolium) im Unterwuchs. Die streng geschützte Stechpalme wehrt sich im unteren Bereich mit dornigen Blättern gegen Fressfeinde. Im oberen Bereich ist dies nicht nötig, so haben die Blätter dort keine Dornen. Der Waldweg wird zu einem kleinen Pfad, führt durch hohen Buchenwald und leitet schließlich über einen Steg auf die Straße, die von Wittlingen nach Haagen herüberführt. Neben der Straße müssen wir 100 Meter nach links gehen, bevor wir nach rechts aufwärts den ruhigen, markierten Weg nehmen können. Hier nimmt uns nach einem Hochwasserdamm wieder hoher Wald auf. Der Weg steigt gemäßigt aber lang bergan. Das Bächlein springt dem Wanderer munter entgegen. Am Wegweiser Hockenberg  (1:20 Std.) wandern wir nach links in Richtung Parkplatz Wittlinger Höhe und Wolfsloch. An der Kreuzung Wolfsloch wenden wir uns nach links. Der Parkplatz Wittlinger Höhe  (1:45 Std.), der beidseitig der Straße von Wittlingen nach Haagen liegt, wird geradeaus in Richtung Burg Rötteln überquert. Im schönen Mischwald sehen wir Nordamerikanische Roteichen (Quercus rubra) mit der markanten feinrissigen Rinde, die im Herbst ein herrliches rotbuntes Kleid aus großen, gelappten Blättern tragen.

An einem schattigen Picknickplatz stehen wir dann plötzlich vor der mächtigen Burg Rötteln  (2:25 Std.). Durch das alte obere Haupttor betreten wir die Vorburg und können links oben die Oberburg mit Museum besichtigen. Von den hohen Türmen lassen sich das Wiesental, die Basler Bucht sowie das Schweizer Jura bis zu den Vogesen hin überblicken. Wahrscheinlich bestand die Burganlage seit Anfang des 11. Jahrhunderts. Die Herren von Rötteln wurden 1102 erstmals urkundlich erwähnt. Die erste beurkundete Nennung der Burg Rötteln stammt aus dem Jahr 1259. Beim Bauernaufstand 1525 wurde die Burg geplündert, im Dreißigjährigen Krieg beschädigt und 1678 während der Erbfolgekriege Ludwigs XIV. zerstört. Aber auch noch im 18. Jahrhundert wurde die Burg durch die markgräfliche Verwaltung teilweise genutzt. Es gab eine herrschaftliche Trotte (Weinpresse) und ein Weinlager. Danach wurde die Burgruine Rötteln als Steinbruch genutzt. Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel. Im Burghof weiter unten lockt der schöne Wirtsgarten der Burgschenke den müden Wanderer zur Rast.

Durch das untere Tor oder Südtor verlassen wir die Vorburg und nehmen den Naturweg links hinunter nach Haagen. An zwei großen Strommasten gehen wir links den schmalen Weg mit Geländer hinunter. Unten an den Häusern treffen wir auf einen flach verlaufenden Fußweg, dem wir nach links folgen. Der Fußweg endet in der Straße Taubenacker. Hier gehen wir rechts. An der Kreuzung schlendern wir links in die Schlossstraße. Nach 350 Metern biegen wir rechts in die Manzentalstraße ein und überqueren geradeaus die Röttler Straße. Auf einer kleinen Brücke geht es über den Gewerbekanal, und wir halten uns dann links entlang des Kanals. Der Weg verläuft zwischen dem Wasserlauf und dem Parkplatz des Baumarktes. Die Industriestraße bringt uns zu dem großen Kreisverkehr an der Eisenbahnstraße vor dem Baumarkt. Dort sehen wir rechts schon das Bahnhofsgebäude und gehen auf bekanntem Weg über das Flüsschen Wiesen und unter der B 317 hindurch zum Endpunkt der Wanderung, dem Bahnhof Lörrach-Haagen  (3:00 Std.). Hinter den Schienen lädt am Rand einer schönen Parkanlage eine alte Villa mit gediegenem Restaurant zur Einkehr.

Die Hexe von Binzen

Um die Burgruine Rötteln ranken sich mehrere Sagen. Am bekanntesten ist die von der Hexe von Binzen, die sich an einem gebieterischen Burgherrn rächt und Feinden den Zugang zur Burg durch einen unterirdischen Gang verrät. Es gibt aber auch Geschichten von sonderbaren Erscheinungen. So ist auch hier von einem weißen Fräulein die Rede, das einen Schatz bewacht, und es gibt angeblich keuchende unsichtbare Gestalten, Drachen und gespenstische Lichter.

Touren-Charakter

Anfangs mittelstarker Aufstieg, dann schattige Waldwege und Pfade, meist auf Kies

Ort

Lörrach

Ausgangspunkt

Parkplatz vor dem Bahnhof Lörrach-Haagen (GPS: N47°38'00.9' E07°40'53.0')

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