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Wandern Schwarzwald: Die Römer in Heitersheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:50 Std.
Länge:
12.9 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Villa Urbana und Johanniterschloss. Von Heitersheim verläuft diese Wanderung durch die Bugginger Reben zur ältesten Kirche des Markgräflerlandes im kleinen Betberg. Im sympathischen Heitersheim wartet nach der Vollendung der Rundtour die berühmte römische Villa Urbana auf die Besichtigung.

Beschreibung

Zum alten Rathaus

Vom  Bahnhof Heitersheim starten wir auf der Eisenbahnstraße neben dem Sulzbach in Richtung Osten zur Ortsmitte. Unterwegs überqueren wir an einem Kreisverkehr die B 3 und kommen dann an einem weiteren Kreisverkehr mit dem Standbild des Gottes Amor in der Mitte an das schmucke Alte Rathaus mit der neogotischen Fassade. Türmchen und Staffelgiebel geben dem Gebäude ein pittoreskes Aussehen. Das spätbarocke Stadtwappen stammt von 1847.

Zur T-Kreuzung Hohlweg

Vom Alten Rathaus wandern wir das Basler Gässle, das weiter oben In der Ziegelei heißt, nach Süden hoch. An einer T-Kreuzung gehen wir links die Straße Am Lehenbühl aufwärts und an einer weiteren T-Kreuzung rechts in die Weinbergstraße. Nach 400 m müssen wir an einem kleinen Regenwasserauffangbecken rechts zum Feldrand hinunter, an dem entlang wir dann nach links weiterlaufen. Am Wegweiser mit dem Namen »Semmler« halten wir uns rechts und spazieren dann an dem Kirschbaum links auf Seefelden zu. Im Ort schlendern wir auf der Heitersheimer Straße und dann auf der Schulstraße geradeaus an einigen Bergarbeiterhäusern des Kalibergwerks vorbei. Wir kommen dann an eine Kreuzung, an der wir nach links in die Betberger Straße einbiegen. Nach dem Winzerhaus Seefelden steigen wir vor dem letzten Haus des Dorfes rechts den Weinbergweg hoch. Die weithin sichtbare Abraumhalde zeugt von dem zwischen 1964 bis 1973 betriebenen Kalibergwerk in Buggingen. Ein Kalimuseum erinnert an diese Zeit. 20 m vor einer Linkskurve gehen wir den Naturweg rechts hinunter an den Tennisplätzen vorbei. Unten im 1200 Jahre alten Buggingen bleiben wir ganz links auf dem Weg zwischen Gärten und Böschung und gelangen an die T-Kreuzung Hohlweg.

Zur St. Ägidius Kirche

An der T-Kreuzung zieht sich nach links der gesperrte Hohlweg am Waldrand in die Reben hinauf. Oben bleiben wir geradeaus, wandern an einer Gabelung rechts und an einer asphaltierten T-Kreuzung nach links weiter auf Betberg zu. Betberg ist einer der ältesten Orte im Markgräflerland. Die Hintergrundkulisse bilden die Hügel des Schwarzwalds. Am Beginn der Friedhofsmauer findet sich eine Treppe hinauf zur St. Ägidius Kirche, der ältesten Kirche des Markgräflerlandes. Das romanische Gotteshaus wurde im 8. Jahrhundert von einem alemannischen Adligen erbaut und Betberg diente diesem als Herrensitz. Der spätgotische Chor hat schöne Fenster in Steinmetzarbeit mit alten farbigen Glasfenstern. Die Orgel entstammt der Silbermann-Schule.

Zur Sulzbach-Straussi

Auf der anderen Seite des Friedhofs führt wieder eine Treppe hinab zu einem Brunnen. Geradeaus gehen wir auf der Malteserstraße in Richtung Heitersheim. 100 m nach dem letzten Haus wählen wir den linken Arm der Verzweigung mit dem grünen Radwegschild. Wir sind nun auf dem Markgräfler Römerweg unterwegs. In Heitersheim laufen wir auf der Honiggass ein. An der Honiggassbrücke gehen wir vor dem Sulzbach rechts und kommen an einer weiteren Brücke an die Sulzbach-Straussi, die zur Einkehr lockt.

Zur Villa Urbana

Vor der Strauße bleiben wir auf der Straße Am Sulzbach und gehen nach dem Haus Nummer 142 links auf dem Steg über den Sulzbach. Geradeaus an den Sportplätzen und am Schwimmbad vorbei erreichen wir hinter der Querung der Straße nach Sulzburg die Villa Urbana. Die von einem modernen Glasgebäude geschützte römische Villa ist vielleicht die wichtigste Sehenswürdigkeit der Gegend. Das Anwesen wurde im 1. Jahrhundert von einem römischen Großgrundbesitzer errichtet und bestand bis zum Jahr 260. Im Wohnbereich befand sich im Atrium ein etwa 18 m langes Wasserbecken, das rekonstruiert wurde. Das Museum informiert über das Leben im antiken Rom. Nördlich der Villa Urbana gibt es die Villa Artis, die der Kunst gewidmet ist und auch ein Café bietet. Es ist einem römischen Getreidespeicher nachempfunden, der an dieser Stelle stand.

Zum alten Rathaus

Wir gehen zurück zur Straße und dort nach rechts zum Malteserschloss. Das Schloss Heitersheim ist eines der schönsten Schlösser im Markgräflerland. Es war die Residenz des Reichsfürsten und der Sitz des Priors des Malteserordens. Ringmauern und Gräben der einstigen Wasserburg sind noch erkennbar. Später wurde die Wasserburg zu einer repräsentativen Schlossanlage ausgebaut. Heute besitzt der Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul die Anlage. Sehenswert ist auch der Innenhof.

Am besten gehen wir dann gegenüber vom Haupteingang des Malteserschlosses den Schloßbuck hinunter, vorbei an historischen Häusern, und wandern an der Sulzbach-Straussi nach rechts am ruhigen Sulzbach entlang bis zum Alten Rathaus.

Zum Bahnhof

Auch weiterhin bleiben wir auf dem nun bekannten Weg am Sulzbach, der uns zum Bahnhof zurückbringt.

Touren-Charakter

Leichte Rundwanderung, meist sonnig, auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Dörfer.

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Heitersheim 230 m

Endpunkt

Bahnhof Heitersheim 230 m

Route

Bahnhof Heitersheim – Altes Rathaus 0:30 Std. – T-Kreuzung Hohlgasse 1:20 Std. – St. Ägidius Kirche 0:40 Std. – Sulzbach-Straussi 1:00 Std. – Villa Urbana 0:15 Std. – Altes Rathaus 0:35 Std. – Bahnhof Heitersheim 0:30 Std.

Höchster Punkt

St. Ägidius Kirche 290m

Information

Ein guter Abschluss der Wanderung ist ein Besuch im Heitersheimer Schwimmbad, www.sport-freizeitbaeder. De

Villa Urbana

Im Jahr 70 n. Chr. eroberten die Römer unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus das Gebiet, das vorher von Kelten locker besiedelt war. Verdiente Kriegsveteranen erhielten große Grundstücke in den eroberten Bezirken. Auf strategisch günstigen Hügeln errichteten die Neuansiedler Gehöfte. Die Römer brachten den Wein und ihre luxuriöse Lebensweise und Kultur mit. Die Gehöfte wurden mit allem damals erdenklichen Luxus ausgestattet, zum Beispiel mit Bädern und beheizten Fußböden. Die Güter wurden Villa Urbana genannt. Eine der bedeutendsten war jene, die neben dem Malteserschloss ausgegraben wurde.

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