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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Die Alemannen-Siedlung

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
270 m
Abstieg:
270 m

Bergkirche und Mineralquelle in Bahlingen. Die Alemannen führten den Weinbau der Römer weiter und gestalteten die terrassenförmige Landschaft um Bahlingen. Kühle Wälder, schattige Rastplätze und tief eingeschnittene Lösshohlwege in den Weinbergen empfehlen diese Wanderung für den Sommer.

Beschreibung

Zum Wasserreservoir

Am Bahnhof Bahlingen beginnt die Wanderung nach Westen in die Bahnhofstraße. An der belebten Hauptstraße gehen wir nach links und dann nach rechts in die Bachstraße. Die Straße mit dem Namen »Laube« bringt uns nach rechts hoch zum schmucken Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1650 mit dem barocken Gedenkstein in der Fassade. Die Kapellenstraße führt uns links an einigen schönen Fachwerkhäusern vorbei. In der Saarstraße gehen wir rechts und an deren Ende wieder rechts in der Bühlstraße aufwärts. Nach dem Haus 63 in der Bühlstraße wandern wir aber nach links den Lösshohlweg und immer geradeaus in Richtung Wasserbehälter hinauf.

Am Wasserreservoir bleiben wir geradeaus auf dem Grasweg in Richtung Krummenacker, steigen aber natürlich noch auf die Plattform mit den Skulpturen hoch. Vom Aussichtsplatz auf dem Wasserbehälter schauen wir über Bahlingen in den Schwarzwald hinein. Bahlingen wurde als alemannische Sippensiedlung im 3. – 5. Jahrhundert gegründet. Die Alemannen werden als Stamm den Westgermanen zugerechnet. Sie füllten nach dem Abzug der Römer das Vakuum in den Siedlungsgebieten. Der erste Ortsname Baldinga bedeutet: »bei den Leuten des Baldo«. Besonders schön ist es hier oben bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.

Zur Hütte am Käferholz

Nach der »Kunstpause« laufen wir also gerade am Wasserreservoir vorbei in Richtung Krummenacker nach Südwesten und bleiben dabei stets am Fuß eines Hanges. Ab dem Wegweiser »Krummenacker« führt der Weg auf einem Asphaltsträßchen leicht abwärts. An einer T-Kreuzung gehen wir rechts und nach 20 m links in Richtung Bahlinger Eck und Wanderparkplatz Käferholz. Dabei achten wir immer auf die gelbe Raute und vorerst auch auf die rote Raute des Fernwanderwegs Schwarzwald-Kaiserstuhl-Rhein. An der Kreuzung müssen wir nach rechts, eine weitere Kreuzung überqueren wir geradeaus und an einer Gabelung wandern wir rechts steiler aufwärts. Oben am Waldrand ist schon bald eine langgestreckte Hütte zu sehen, die das nächste Ziel am Waldparkplatz Käferholz ist. An der Gabelung »Nägeler« bleiben wir geradeaus und kommen schließlich an der Hütte am Käferholz mit nettem Rastplatz, Spielplatz und guter Aussicht vorbei.

Zum Bahlinger Eck

Ab der Hütte am Käferholz verlassen wir die Weinberge und steigen in schattigem Buchen- und Traubeneichenwald auf einem Erdweg geradeaus steil hinauf in Richtung Bahlinger Eck. Terrassen im Wald und verlassene Hohlwege zeugen von der früheren Tätigkeit der Alemannen. Am Wegrand erweckt ein alter Grenzstein aus dem Jahr 1772 unsere Aufmerksamkeit. Hier sind wir auf dem historischen und heutigen Grenzweg zwischen der Gemarkung Bahlingen und Eichstetten.

Kurz vor der schon fast sichtbaren Passhöhe quert der Wanderweg die Straße nach Schelingen. Durch den Spitzahorn-Jungwald ist der markierte Weg nach der Straße nur noch ein kleiner Steig, der weiter oben auf einer Forststraße endet. Hier gehen wir nach links und nach 30 m nach rechts. Gleich links ist nach 50 m der Waldparkplatz Bahlinger Eck, aber wir gehen rechts in Richtung Schöne Ebene weiter.

Zur Habstalhütte

Wir sind nun auf dem Grenzweg direkt auf dem Geländerücken, diesmal zwischen der Gemarkung Bahlingen und Teningen. Hier belegen dies ansehnliche Grenzsteine mit eingemeißelten Wappen der Gemeinden. In den Wald sind einige Douglasien, Hainbuchen und Linden eingesprenkelt.

Wir bleiben an der gelben Markierung und auf der Route des Waldlehrpfades genau auf dem Rücken bis zum Summberg. Am Flurdenkmal Dreimärker-Grenzstein aus dem Jahr 1567 gehen wir nach rechts auf einem Steig abwärts. Vor dem grünen Schild »Bestattungswald Kaiserstuhl« steigen wir rechts auf einem kleinen Pfad weiter abwärts und wandern am unteren grünen Schild »Bestattungswald Kaiserstuhl« eben auf der Forststraße nach rechts weiter. Nach gut 100 m spazieren wir nach links auf einem steilen Pfad und Treppen zur Habstalhütte hinab. An dieser Stelle ist ein wunderschöner Picknickplatz mit Spielplatz und Aussicht in den Schwarzwald.

Zur Bergkirche

Am Schild »Grillplatzordnung« schlendern wir auf dem Asphaltsträßchen wieder durch Weinberge hinunter Richtung Bahlingen. Schon lange in den Reben begleitet uns aus dem Wald immer noch der langgezogene klagende Ruf (»kliööhh«) des Schwarzspechts. Sein langer Trommelwirbel von bis zu 50 Schlägen dient nicht nur der Nahrungssuche, sondern auch der Revierabgrenzung.

An einer Kreuzung gehen wir rechts und nach 10 m gleich wieder links und richten uns jetzt auch nach den gelben Radwegschildern. Hier würden wir geradeaus zum verfallenen Hotel Silberbrunnen kommen. Das ehemalige Mineralbad Silberbrunnen war kurz nach der Jahrhundertwende 1900 eine Attraktion. Aber auch heute noch lohnt sich bei gutem Wetter der Abstecher von 600 m in eine Richtung zu einer Einkehr am »Silberberg-Hock«.

Automatisch kommen wir auf dem Weg mit den gelben Radwegschildern in den über 10 m tiefen Hohlweg Leimen hinunter. In den steilen von Brombeeren geschützten Böschungen hüpft der winzige Zaunkönig nervös umher und grenzt mit seinem lauten Ruf (»zrrrrt«) sein Revier ab.

In Bahlingen laufen wir an der tiefsten Stelle des Lösshohlweges Leimen auf dem Endinger Weg ein. An der ersten Kreuzung wandern wir nach links in der Straße Hohleimen aufwärts und dann rechts an der Strauße Uf’m Buck vorbei. Dann passieren wir die Mehrzweckhalle, die Schule und den Kindergarten und biegen am nächsten Abzweig nach rechts und laufen über den Friedhof. Die Bergkirche mit dem romanischen Turm steht an exponierter Stelle über Bahlingen. Es ist geradezu ein »Genius loci«, wie er eben fast nur Tempeln, Burgen und Kirchen vorbehalten ist. Die Schallfenster zeugen von romanischer Bauweise und die Schießscharten von der einstigen Funktion als Wehrkirche.

Zum Bahnhof Bahlingen

Von der Ostseite der Kirche führt ein Treppenweg in die Kirchstraße hinunter. Am Rathaus wandern wir links in die Kapellenstraße und an der Hauptstraße rechts am empfehlenswerten Gasthaus Hecht mit seinem erholsamen Kastaniengarten vorbei. Dann gehen wir die nächste Straße links und sind gleich am Bahnhof Bahlingen zurück.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphalt- wegen durch Weinberge, Wälder und Dörfer

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Bahlingen 182 m

Endpunkt

Bahnhof Bahlingen 182 m

Route

Aufstieg: Bahnhof Bahlingen – Wasserreservoir 0:30 Std. – Hütte am Käferholz 1:10 Std. – Bahlinger Eck 0:30 Std. Abstieg: Bahlinger Eck – Habstal- hütte 0:45 Std. – Bergkirche0:45 Std. – Bahnhof Bahlingen 0:20 Std.

Höchster Punkt

Bahlinger Eck 442m

Die Bahlinger Bergkirche

Die Bergkirche ist eine der ältesten Kirchen der Gegend, sie wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Der betagteste Teil ist der Turm mit seinen romanischen Schall- arkaden. Der Baubeginn der neueren Kirche datiert auf 1408. Das Kirchenschiff ist gotisch. Die Ummauerung, das Tor mit Gitterschlitzen und die Schießscharten im Turm weisen die Kirche als Wehrkirche des Mittelalters aus. Durch die Reformation wurde die Bergkirche evangelisch. Das große spätgotische Kruzifix stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Fenster im Chor wurden 1963 eingefügt. Der Torbau unterhalb der Kirche war Teil der Kirchenmauer.

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