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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Charmantes Staufen

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
160 m

Viel geliebtes Städtle und Bergbaustadt. Wiiwegli Etappe 3 Vom bezaubernden Städtchen Staufen führt die Wanderung über den alten Weinort Grunern zum Castellberg, auf dem Reste einer Burg und ein Aussichtsturm stehen. In Sulzburg brilliert das kulturhistorische Juwel St. Cyriak.

Beschreibung

Zur Burgruine Staufen

Vom Bahnhof Staufen aus werden wir zuerst die Burgruine Staufen erobern. In der Bahnhofstraße gehen wir nach Norden, wenden uns an der Hauptstraße nach links und nach 60 m auf den Weg rechts aufwärts in Richtung Burgruine. Es ist der Staufener Obstbaumpfad, der viele verschiedene Sorten zeigt. An Abzweigen bleiben wir stets auf dem asphaltierten Weg aufwärts. An einer Kreuzung vor einer Mauer gehen wir nach rechts und dann, nach einer Bank, nach links den kleinen Pfad in Serpentinen durch den Wald hinauf. An einer Weggabel laufen wir rechts entlang der Burgmauer und kommen zu einem Aussichtsplatz mit Fernrohr und Bänken. Hier können wir über ganz Staufen und zu den Vogesen schauen. Aber wir steigen noch höher in die Ruine Staufen hoch. Auch der Turm ist zu besteigen und bietet eine unvergleichliche Aussicht. Im Süden ist vor dem Blauen mit der Antenne der Castellberg, unser Zwischenziel, zu sehen. Der Blick nach Norden zeigt den Verlauf des Wiiweglis über den Batzenberg.

Die Burg der Herren von Staufen wurde erstmals 1248 schriftlich erwähnt. Mit der Burg konnten diese ihre wertvollen Silbervorkommen im Münstertal absichern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg aber zerstört.

Zum Rathaus Staufen

Vom Aussichtsplatz mit dem Fernrohr steigen wir links auf dem asphaltierten Weg hinunter. An der vom Aufstieg bekannten Kreuzung wandern wir nach rechts und an der Kreuzung mit dem modernen Kreuz wieder rechts in Richtung Rathausplatz. An einer Weggabel bleiben wir erneut rechts und an einer Kreuzung an den ersten Häusern geradeaus hinunter in die Schlossgasse. An der Straße Auf dem Rempart gehen wir rechts hinunter und am Staufener Weinbrunnen nach links in die Hauptstraße.

Auf der linken Seite befindet sich etwas zurückgesetzt das Stadtschloss. Georg Leo von Staufen war der letzte Burgherr der Bastion oben am Berg. 1607 zog er in das bequemere Stadtschloss. Vor dem Gasthaus Hirschen gehen wir nach links in die Jägergasse, die am Ende nach rechts zu einem Fußweg wird und zu dem ruhigen Viertel um die Kirche St. Martin führt. An der Kirche vorbei bleiben wir in der Kirchenstraße und biegen dann nach rechts in die Spittalstraße ein. Hier sind wir im »Hinterstädtle«, dem ältesten Teil Staufens. Die Adlergasse bringt uns nach rechts zum Rathaus. Das historische Rathaus in Staufen wurde wie auch der Brunnen 1546 erbaut. Die reich verzierte Fassade, die Erker und der Volutengiebel machen das Rathaus zu einem der schönsten Häuser in der Stadt. Der Marktplatz bleibt die »Gute Stube« Staufens, wenn auch die gewaltigen Risse in den Häusern ein Manko sind.

Am Rathaus laufen wir in der Hauptstraße nach links am Restaurant Kornhaus vorbei und schauen uns am Flüsschen Neumagen die einzige in Deutschland noch erhaltene Gussstahlbrücke von 1871 an. Die wirklichen Attraktionen sind hier aber wahrscheinlich die weithin bekannten leckeren Pralinen und die Schwarzwälder Kirschtorte im Café Decker.

Vor dem Café Decker schlendern wir in der Straße Im Grün nach rechts und vor dem schönen Haus mit den Balkonen wieder nach rechts durch die Struve-Passage. Wieder auf der Hauptstraße nach rechts erleben wir das entzückende Staufen mit seinem Rathaus noch einmal.

Zur Weinpresse in Grunern

Am Rathaus gehen wir wieder rechts und jetzt vor dem Flüsschen Neumagen nach links immer am Wasser entlang. An der St. Annabrücke wechseln wir die Flussseite nach rechts aufwärts und verlassen den Neumagen an dem Steg nach rechts auf dem Wiiwegli in Richtung Grunern. Die Münstertalstraße und die Bahnlinie werden überquert und wir steigen geradeaus das Treppchen hoch in den engen Fußweg hinein. An der Kreuzung mit dem asphaltierten Weg gehen wir rechts und nach 20 m an den Müllcontainern der Schule nach links auf den Wiesenweg. Entlang von Rebflächen bleiben wir nur geradeaus auf dem Wiesenstreifen in Richtung Kirchturm des Dorfes Grunern. Eine Straße überqueren wir nach rechts versetzt und kommen rechts an der Kirche St. Agatha mit dem klassizistischen Portal vorbei. Sie besitzt schöne neugotische Altäre. Die Dorfstraße bringt uns direkt zu der gewaltigen Weinpresse aus dem 16. Jahrhundert.

Zum Castellberg-Turm

Vor dem roten Rathaus gehen wir an der Kreuzung nach links die Altenbergstraße hoch. Am Steinkreuz an der T-Kreuzung gehen wir 10 Meter nach links und dann rechts auf dem mit der gelben Raute ausgezeichneten Bettlerpfad steiler aufwärts durch die Weinlage Neuenberg. Wir passieren die Straußwirtschaft »Probst«, an der wir geradeaus vorbeilaufen. An einer Kreuzung in den Reben wandern wir den Wiesenweg links Richtung Castellberg hinab. Am Ende der Weinbaufläche müssen wir nach links in den Graben mit dem kleinen Bächlein hinunter und wieder hinauf. Nach der Querung eines Hohlwegs laufen wir über eine große Wiese. Die aufgestellten Wandstücke an dem einzelnen Gehöft rechts sind originale Stücke der Berliner Mauer.

Am Ende des Wiesenweges folgen wir dem Asphaltsträßchen links hinauf. Nach 100 m steht links die kunstvoll gestaltete 400 Jahre alte Gerichtseiche an der Castellberg-Hütte. Hier steigen wir nach rechts auf dem Burgweg in Richtung Castellberg-Turm hinauf. 30 m nach dem Forsthaus nehmen wir den mittleren Pfad aufwärts.

Auf der bewaldeten Kuppe des Castellbergs ist das submediterrane Flaumeichenvorkommen erwähnenswert. Die Zweige, Knospen und Blätter sind graufilzig behaart. Der Castellberg verfügt über eine artenreiche Baum- und Strauchschicht. Die Reste der Castellburg stammen von einer mittelalterlichen Bastion aus dem 12. Jahrhundert, die von den Üsenberger Vögten errichtet wurde. Aber schon in vorgeschichtlicher Zeit war der Berg mit einem Wall befestigt. Vom Castellberg-Turm reicht der Blick über das Markgräflerland hinaus in den Schwarzwald und in die Vogesen.

Zu St. Cyriak

Vom Castellberg-Turm wandern wir auf dem Keltenwegle nach Süden und erreichen nach dem Wald den oberen Rand der Weinlage Castellberg mit Aussicht über Sulzburg und Ballrechten-Dottingen. Wir steigen die lange Steintreppe hinab und gehen am offenen Weinberghäuschen nach links. Die über 200 Jahre alten Trockenmauern und Steintreppen bilden ein wertvolles Biotop für seltene Tier- und Pflanzenarten.

An einer Kreuzung spazieren wir geradeaus abwärts und wenden uns unten auf dem Talweg nach rechts. Ab einer Kreuzung geht es geradeaus wieder leicht bergan und wir laufen an den ersten Häusern auf dem Neubergweg in Sulzburg ein. An Abzweigen vorbei bleiben wir dem Neubergweg treu und marschieren unten am Sulzbach auf seiner linken Seite weiter in den Kirchbachweg. Nach links durch den Friedhof und wir stehen vor der Kirche St. Cyriak. Das kulturhistorische Juwel gehörte zu einem Kloster, das heute nicht mehr existiert. Der frühromanische Kirchturm stammt mindestens aus dem 11. Jahrhundert und ist damit der älteste Kirchturm Südwestdeutschlands. Holzteile aus dem Turm haben Forscher auf das Jahr 996 datiert.

Zum Marktplatz Sulzburg

Rechts des Turms gehen wir wieder aus dem Friedhof heraus und kommen auf der Klostergasse über den Sulzbach, an dem die idyllische Terrassen des Gasthauses Weinreich einladen. Nach dem Gasthaus wenden wir uns nach rechts in die Gustav-Weil-Straße. Das Haus Nr. 18 ist die ehemalige Synagoge, die 1822 in spätbarock-klassizistischem Mischstil der Karlsruher Weinbrenner-Schule entstand.

Nach der Synagoge folgen wir nach links der Ernst-Bark-Gasse zum Marktplatz. Das Rathaus entstand 1830 als Stadtpalais eines Weinhändlers, das Gebäude des Auktionshauses Kaupp ist Teil einer Renaissance-Schlossanlage aus dem 16. Jahrhundert. Das Landesbergbaumuseum ist in der ehemaligen Stadtkirche untergebracht. Das mittelalterliche Stadttor schließt die älteste Bergbaustadt Europas ab. Ein Abstecher nach Südosten führt zum schön gelegenen Naturschwimmbad.

Touren-Charakter

Leichte Streckenwanderung, meist sonnig auf markierten Naturwegen und auf Asphalt durch Weinberge, Wiesen und Wälder.

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Staufen 284 m

Endpunkt

Rathaus Sulzburg 337 m

Route

Bahnhof Staufen – Burgruine Staufen 0:25 Std. – Rathaus Staufen 0:20 Std. – Weinpresse Grunern 0:35 Std. – Castellberg-Turm 1:20 Std. – St. Cyriak 0:40 Std – Marktplatz Sulzburg 0:10 Std.

Höchster Punkt

Castellbergturm 440m

Staufen darf nicht zerbrechen

Bei Bohrungen zur Gewinnung von Erdwärme hinter dem Rathaus drang Grundwasser in eine Schicht aus Gipskeuper. Das Anhydrit im Gipskeuper wird mit dem Wasser zu Gips. Dies bringt eine Quellung des Materials mit sich. Staufen hob sich zu Beginn der Katastrophe monatlich um einen Zentimeter. Das führte zwangsläufig zu sehr bedauerlichen Schäden an 260 Häusern in der Altstadt. Diese sollen sich auf 50 Millionen Euro belaufen. Die Solidaritätskampagne »Staufen darf nicht zerbrechen« wurde in der Folge gegründet. Die roten Aufkleber auf den Häusern sollen die Risse symbolisch kitten und die Häuser zusammenhalten.

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