Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Burgen auf dem Vulkan

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.4 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
190 m

Der strategisch bedeutende Limberg. Von Sasbach führen die Wege über die Lützelberg-kapelle zum geschichtsträchtigen Limberg mit seinen steinzeitlichen und keltischen Besiedelungsspuren und der mittelalterlichen Burgruine Limburg. Auf dem Rückweg sieht man noch etwas vom urwaldähnlichen Rheinauewald.

Beschreibung

Aufstieg zur Lützelbergkapelle

Vom  Bahnhof in Sasbach beginnen wir die Wanderung vorbei am guten Restaurant Bürgerstuben nach Westen und gehen nach 70 m rechts in die Straße Im Fischersdorf. Am Ende der Straße wandern wir links in die Kaiserstuhlstraße, die dann nach der Kreuzung Limburgstraße heißt. Nach einem kleinen Industriegebiet biegen wir rechts in die Straße Im Weingarten. Die Markierung trägt die Muschel des Jakobsweges und die des wissenschaftlichen Lehrpfades Limberg. Nach 50 m halten wir uns wieder rechts und gehen nun auf einem bald nach links schwenkenden kleinen Weg entlang der über 250 Jahre alten Kreuzwegstationen nach oben. Eine Besonderheit sind die auf emaillierte Blechplatten gebrannten Bilder.

An einer Bank bietet der Blick zurück eine schöne Aussicht über Sasbach und den Kaiserstuhl. Der Weg leitet über den Lavastrom der Hochfläche des Lützelberges zur Wallfahrtsstätte Lützelbergkapelle, einem einfachen Barockbau aus dem Jahr 1752. Es gab hier allerdings bereits einen Vorgängerbau.

Aufstieg zum keltischen Wall

Auf der Nordwestseite der Wallfahrtskirche führt an der großen Winterlinde eine Treppe in die Rebflächen hinunter. Das anzupeilende Ziel ist die Mauer im Gegenhang mit der großen Aufschrift der 1a-Weinlage Rote Halde. Vor dieser Mauer läuft der Weinbergweg nach rechts aufwärts am Breisgau-Blick mit einer Orientierungstafel vorbei. An der Kreuzung Keltenwald, zu der wir später noch einmal zurückkehren werden, ist links weiter oben ein keltischer Wall zu erkennen. Informationstafeln erläutern die zu allen Zeiten strategisch wichtige Lage des Limberges. Es gibt auch Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit hier oben. Zur Zeit des Kaisers Augustus gab es auch ein römisches Lager. Reste einer frühmittelalterlichen Burg und Bunker aus dem 2. Weltkrieg belegen die militärische Rolle des Berges ebenfalls.

Zum Aussichtspavillon

Vom Keltenwall weiter aufwärts zeigt die gelbe Raute einmal nach rechts und einmal nach links, dann geht es wieder leicht abwärts. Auf der Hälfte des hinuntergeneigten Weges gibt es rechts einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtspunkt. Man überblickt die Staustufe Mar­ckolsheim und sieht sogar bis in die Vogesen: vom Grand Ballon bis zum Mont Saint-Odile.

100 m weiter auf dem abwärts geneigten Weg geht es dann nach links zum Aussichtspavillon Kaiserstuhlblick. Hier reicht die Sicht vom Schwarzwaldrand bei Lahr über den Kaiserstuhl hinweg bis hinunter zum Blauen bei Badenweiler.

Zum keltischen Wall

70 m weiter abwärts auf dem vorherigen Weg stehen auf einem Felssporn die Reste eines Rundturms, einst zur ersten frühmittelalterlichen alten Limburg gehörend. Um den artenreichen Keltenwald zu erleben und um an dem interessanten Steinbruch Nord vorbeizukommen, wandern wir jetzt wieder die 800 m bis zur Kreuzung an dem  keltischen Wall zurück.

Abstieg zur Ruine Limburg

Der Wegweiser an der Kreuzung Keltenwald zeigt links durch den schönen Laubwald hinunter zum Steinbruch Nord. An einer T-Kreuzung im Wald wenden wir uns nach rechts. Der Waldboden ist im Frühjahr bedeckt mit der Großen Sternmiere, Quirlblättrigem Zahnwurz und Vielblütigem Weißwurz (nicht verwechseln mit dem Echten Salomonsiegel). Auch die artenreiche Strauchschicht und die Baumarten zeigen Nährstoffreichtum an.

Fast unten an der Straße ist dann links der interessante Steinbruch Nord. Hier tritt das seltene vulkanische Gestein Limburgit mit Einsprengungen von schwarzem Augit und rostig verwittertem Olivin in zwei voneinander getrennten Lavaströmen zutage. Der Name des Gesteins stammt vom Fundort hier an der Limburg.

Weiter unten am Weg sind dann auch Anschnitte in den Lössboden sichtbar. 100 m vor der Straße wandern wir an der Weggabel nach links hinauf in Richtung Ruine Limburg. Unterwegs kommen wir an einem Bunker des Westwalls vorbei, der zur Verteidigung der Rheinbrücke bei Sasbach dienen sollte. Gut, dass in dem gesprengten Bunker heute Fledermäuse unterkommen.

60 m nach dem Bunker steigen wir rechts durch den Torbogen in die Ruine hinauf. Innerhalb der Anlage geht es geradeaus wieder hinunter zum Rhein. Vorher besuchen wir aber den Aussichtspunkt links oben an der höchsten Stelle der Ruine Limburg. Die Burg geht auf das 13. Jahrhundert als Besitz der Grafen von Habsburg zurück. Zuvor gab es hier schon im 11. Jahrhundert eine Befestigung der Zähringer. Die größten Schäden erfolgten hier erst im 2. Weltkrieg.

Abstieg zum Badesee Sasbach

Auf dem Steig und Treppenweg gehen wir dann von der Ruine Limburg hinunter in Richtung Zollhäusle. Das wird auch weiter unten an einer Wegkreuzung angezeigt, daher gehen wir von dort nach rechts hinunter. Das bunt bemalte ehemalige Zollhäusle ist heute eine Informationsstelle des Naturschutzbundes. Von dem Zollhäusle aus gehen wir links weiter und vor der Gaststätte »Zur Limburg« rechts über ein tiefer liegendes Wehr mit Furt auf den Leinpfad, der uns auf dem Rheindamm flussaufwärts weiter nach Süden bringt (bei Hochwasser kann die Furt nicht benutzt werden und es muss auf der Straße nach Sasbach gegangen werden). Von diesen Leinpfaden aus wurden früher Lastschiffe mit Zugtieren den Rhein hinaufgezogen. Heute übernimmt der weiter westlich liegende Schifffahrtskanal die modernen Lasten.

Am dritten Abzweig, 100 m vor den abgelegten Booten des Segelclubs Sasbach, nehmen wir den kleinen Pfad nach links in den Auwald hinein Richtung Badesee Sasbach. Die gelbe Raute zeigt im Wald auf einem Waldweg einmal nach links und einmal nach rechts: Achten Sie vor dem Abzweig nach rechts auf einen Baum, an dem über Kopfhöhe mit weißer Farbe eine Hochwassermarke aus dem Jahr 1999 angebracht ist. Nach einem kleinen Steg und Querung eines Hochwasserdamms erwartet uns der überschaubare  Badesee Sasbach.

Zum Bahnhof Sasbach

Auf der Ostseite des Badesees führt eine gelbe Raute in den Wald hinein. Vor Sasbach stoßen wir nach einer kleinen Brücke auf einen asphaltierten Gehweg, dem wir nach rechts folgen, womit wir auf die Kirche zugehen. Nach 100 m wandern wir links in die Marckolsheimer Straße. Links vom Gasthof Löwen führt ein Durchgang zur Hauptstraße, die uns nach links direkt an den Bahnhof Sasbach zurückbringt.

Touren-Charakter

Leichte, teils schattige, teils sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Auwälder

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Sasbach 186 m

Endpunkt

Bahnhof Sasbach 186 m

Route

Aufstieg: Bahnhof Sasbach – Lützelbergkapelle 0:30 Std. – Keltischer Wall 0:25 Std. – Aussichts­pavillon 0:20 Std. Abstieg: Aussichtspavillon – Kelti- scher Wall 0:15 Std. – Ruine Lim- burg 0:30 Std. – Badesee Sasbach 0:35 Std. – Bahnhof Sasbach 0:25 Std.

Höchster Punkt

Aussichtspavillon 265m
Lust auf mehr?
Vergessene Pfade Kaiserstuhl und Markgräfler Land
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
32 abwechslungsreiche Wanderungen im Kaiserstuhl und dem Markgräfler Land – abseits des Trubels, vor Ort recherchiert und detailliert beschrieben.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.