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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Breisach und Neuf-Brisach

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Grenzfestungen und Europastadt am Rhein. Mit der Besichtigung von Breisachs mittelalterlicher Oberstadt samt Münster beginnt die Tour. Nach einem Rundumblick vom Eckartsberg führt die Wanderung über den Rhein an der Schiffsschleuse vorbei. Das UNESCO-Weltkulturerbe Neuf-Brisach ist das Ziel.

Beschreibung

Auf den Münsterplatz

Vom Bahnhof Breisach beginnen wir die Wanderung nach links und am Kreisverkehr nach rechts auf den Neutorplatz. Auf dem rechten Gehweg kommen wir auf der Neutorstraße in die Fußgängerzone. Nach dem Hotel »Post« mit dem lauschigen Hofgarten am Ende der Straße gehen wir rechts zum Gutgesellentorplatz. Durch das Gutgesellentor aus dem Jahr 1402 steigen wir auf der Münsterbergstraße höher, vorbei am Hagenbachturm, dem einstigen Gefängnis, und am aussichtsreichen Cafe »Etoile«. Oben wenden wir uns in spitzem Winkel nach rechts zum Münsterplatz.

Bereits in der Jungsteinzeit siedelten Menschen auf diesem Plateau und auch die Römer errichteten hier ein Kastell. Das St. Stephansmünster ist ein besonderes Kleinod, geprägt durch romanische und gotische Elemente. Im Chor steht hinter dem Lettner einer der schönsten Schnitzaltäre Deutschlands. Die Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert stammen von dem Colmarer Künstler Martin Schongauer. Der verzierte Reliquienschrein ist eine Kostbarkeit. Bei der Umrundung des Münsters gegen den Urzeigersinn sieht man die Vogesen, die Stadt von oben, die offene Krypta, den Kaiserstuhl und den Schwarzwald.

Zum Marktplatz

Vom Endpunkt des Aufstiegs gehen wir auf der Radbrunnenallee nach rechts. Im Radbrunnen konnte seit dem 12. Jahrhundert mit einem Laufrad Wasser aus dem 41 m tiefen Brunnen geschöpft werden. Am Ende der Radbrunnenallee bleiben wir geradeaus auf der Straße Burg und sehen die Reste eines Grabens eines frühen Schlosses. Auf dem Plateau befindet sich heute das Festspieltheater mit dem Tullaturm zur Erinnerung an Johann Gottfried Tulla, dem Begradiger des Rheins.

Wir gehen den kurzen Weg zurück und wandern rechts auf der Goldengasse abwärts durch das Kapftor aus dem 11. Jahrhundert. Nach dem Tor steigen wir die Kapftorstiege zum Rheintor hinunter. Das Rheintor wurde 1678 zum Schutz des Rheinübergangs erbaut. Ludwig XIV. ließ Breisach durch seinen Baumeister Vauban zum Bollwerk gegen das Habsburgerreich ausbauen. Im Frieden von Rijswijck 1697 musste er Breisach wieder zurückgeben. Als Ersatz für die Grenzfestung Breisach ließ er durch Vauban die Festung Neuf-Brisach errichten. Die reich geschmückte Prunkfassade des Rheintors liegt auf Westseite. Der hölzerne Steg überspannt ein Gewässer, an dessen Stelle früher der Rhein war. Das Stadtmuseum im Rheintor veranschaulicht die 4000-jährige Geschichte Breisachs.

Zurück auf dem Rheintorplatz laufen wir rechts auf der Straße Fischerhalde weiter. Hier wohnten in den kleinen Häusern vom 14.  bis zum  17. Jahrhundert die Fischer und Schiffsleute. Durchblicke erlauben die Sicht auf den Rhein. Durch die Metzgergasse gehen wir dann nach rechts zum Marktplatz. In einer Volksbefragung bekannten sich die Breisacher 1950 als Erste zu einem Bundesstaat Europa. Der Europabrunnen auf dem Marktplatz erinnert an den Ehrentitel »Europastadt«.

Zum Eckartsberg

Vor dem guten Cafe Ihringer spazieren wir rechts auf der Straße Marienau weiter an der Spitalkirche vorbei. Auf der linken Seite nehmen wir dann die Treppe durch die Weinberge aufwärts und oben nach links. Eine Treppe höher und wir stehen auf dem Eckartsberg. Hier oben brennt auf dem Fahnenmast das Europalicht. Die einstige Burg auf dem Eckartsberg aus dem 12. Jahrhundert wurde 1745 zerstört. Ein wunderschöner Rundumblick lässt uns hier verweilen. Der Münsterberg steht im Norden gegenüber. Orientierungstafeln erklären Kaiserstuhl, Tuniberg, Schwarzwald, Rheinauewald, Rhein, Elsass und Vogesen.

Zur Schiffsschleuse

Nach der obersten Treppe vom Plateau des Eckartsberges hinab, wandern wir nach links auf dem Asphaltsträßchen abwärts und biegen unten an dem kleinen Ecktürmchen nach rechts. Auf der linken Seite bringt uns gegenüber dem Schnellrestaurant eine Treppe zur Straße B 31 hinunter und nach rechts auf der Brücke über den Rhein und über die Grenze zur interessanten Schiffsschleuse.

Zur Place des Armes

Nach dem Kraftwerk auf französischer Seite gehen wir am Kreisverkehr nach rechts und 50 m weiter wieder nach links auf dem Jakobsweg in Richtung Volgelsheim. Dieser Abschnitt muss am Rand der allerdings nicht stark befahrenen Straße zurückgelegt werden. In Volgelsheim queren wir einen kleinen Kanal und die D 1 III geradeaus. An dem Kreisverkehr nach der Schule laufen wir mit der Markierung rote Raute rechts auf der Rue de la Libération und vor den Schienen nach links auf dem Kiesweg weiter. Auf diesen Gleisen verkehrt der Riedexpress, eine Museumsbahn. Erst an der Brücke der Festungsanlage Neuf-Brisach gehen wir links durch die einstige Porte de Strasbourg zur riesigen Place des Armes mit der stämmigen Eglise Royale St. Louis. Gegenüber liegt die Touristeninformation.

Nach rechts bietet sich ein Abstecher zur erhaltenen Porte de Colmar und zum Canal Vauban an, auf dem das Baumaterial für die Festungsstadt über 28 km aus den Vogesen hergebracht wurde. Ein Umweg geradeaus führt zur Porte de Belfort, in der das Musée Vauban untergebracht ist.

Zur Schiffsschleuse

Von der Place des Armes gehen wir in der Hauptwanderung aber auf der Rue de Bâle nach links zur Porte de Bâle. Nach dem letzten der drei Festungsgräben schlendern wir links auf dem kleinen Pfad durch die Grünanlage und nach der Zufahrt zum Camping Vauban links über die Brücke. Auf der Rue de Neuf-Brisach bleiben wir lange geradeaus und gehen erst am Ende der Straße nach links und am Rathaus von Volgelsheim nach rechts auf der bereits bekannten Rue de la Forét Noire zur Schiffsschleuse am Rhein.

Zum Bahnhof Breisach

In Breisach laufen wir am Kreisverkehr nach links und am zweiten Kreisverkehr rechts zum Bahnhof Breisach zurück.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour, überwiegend auf markierten Asphaltwegen durch Ortsgebiete

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Breisach 190 m

Endpunkt

Bahnhof Breisach 190 m

Route

Bahnhof Breisach – Münsterplatz 0:25 Std. – Marktplatz 0:45 Std. – Eckartsberg 0:10 Std. – Schiffsschleuse 0:25 Std. – Place d’Armes 1:25 Std. – Schiffsschleuse 1:35 Std. – Bahnhof Breisach 0:15 Std.

Höchster Punkt

Münsterplatz 230m

Die Festungsstadt Neuf-Brisach

Durch den Vertrag von Rijswijk musste Breisach 1697 an Österreich abgegeben werden. Der Rhein wurde dadurch zur Grenze. König Ludwig XIV. sah sich genötigt, auf der elsässischen Rheinseite eine neue Festung zu bauen: Neuf-Brisach. Die Bauarbeiten erfolgten von 1699 bis 1708 unter der Hand des Festungsbaumeisters Vauban. Der Grundriss der Stadt ist achteckig, die dreifachen Verteidigungswerke bilden einen 16-armigen Stern. Neuf Brisach war die modernste Festungsstadt des 17. Jahrhunderts. Als Meisterwerk der Militärarchitektur wurde Neuf-Brisach in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

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