Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Bötzinger Lebenselixiere

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12.3 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Ewig sprudeln das Wasser und der Wein. Von der mittelalterlichen Brücke in Eichstetten führt diese Tour auf dem Wasserweg nach Bötzingen. Der Weinort bietet einen Brunnenpfad und einen Erlebnispfad, die ebenfalls auf der Strecke liegen. Zurück geht es über die berühmte Pestkapelle St. Alban.

Beschreibung

Zur Aumühle

Vom Bahnhof Eichstetten starten wir zum schon sichtbaren Pumpenturm an der mittelalterlichen Brücke über die Dreisam. An der alten Steinbrücke, die auch heute noch dem Schwerlastverkehr standhält, erkennen wir den Zusammenfluss von Mühlbach, Nägelgraben und Herremühlebach zur alten Dreisam. Wasseramsel und Eisvogel haben an den vielen Wasserläufen der Ebene ihren Lebensraum. Die Fünf-Bogen-Brücke in Eichstetten gehört zu den besonderen Brückenbauten der Region und wurde im Jahr 1745 errichtet, was auch in einen der Scheitelsteine eingemeißelt ist. Die Fundamente stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die verwendeten Sand- und Gneissteine entnahm man früheren Gebäuden. Es wird angenommen, dass das Baumaterial aus dem abgebrochenen Kloster Tennenbach stammt. Der Pumpenturm wurde erst 1926 erbaut und zur Bewässerung der Wiesen in der Dreisam-Niederung genutzt, weil man sich wegen der im Wasser mitgeführten Nährstoffe einen Dünge-Effekt erhoffte. Inzwischen ist der Turm im Besitz von Schleiereulen, Mauerseglern und Mörtelbienen.

Auf der hölzernen Bogenbrücke südlich der Steinbrücke überqueren wir den Mühlbach und laufen an diesem entlang. Links an der Reithalle vorbei kommen wir an die historische Aumühle, in der fast 700 Jahre Mehl gemahlen, Hanf gestampft und Öl gepresst wurde.

Zur Brücke in Bötzingen

Neben dem Mühlbach laufen wir durch die flache Dreisamniederung bis zur Brücke in Bötzingen.

Zur Staumauer

Links des Parkplatzes an der Brücke wandern wir in die Straße »Im Grün«. Nach 250 m folgen wir dem Wegweiser »Brunnenpfad« nach rechts an der alten Unteren Mühle vorbei über den Mühlbach. Im Herrenhaus der Mühle soll schon Goethe Gast gewesen sein und sich am Bötzinger Wein gelabt haben. Nach den Schienen am Bahnhof Bötzingen Mühle schlendern wir nach links an den Gleisen entlang bis zum Bahnhof Bötzingen. Am Info-Stand gibt es den Flyer zum Brunnenpfad. Zwölf verschiedene Brunnen zeugen vom Wasserreichtum Bötzingens.

Am Bahnhof Bötzingen gehen wir rechts die Rathausstraße hoch. An der Hauptstraße steht vor dem Rathaus der Rathausbrunnen. Weiter rechts zwischen Winzergenossenschaft und alter Schule gehen wir links in der Gartenstraße hinauf zur Realschule. Vor der Realschule führen nach links ein Fußweg und eine Treppe weiter. Auf der Bergstraße steigen wir bis zur Handwerksgasse und biegen am bronzenen Biggiträgerbrunnen nach links ein. Dieser Brunnen diente einst der Versorgung der in der Handwerksgasse ansässigen Betriebe. Nach 80 m halten wir uns links in den Laireweg und bleiben an der Seelenbergstraße geradeaus. Bald laufen wir auf einem aussichtsreichen Weinbergweg in ein Tal hinein, das von einer Staumauer abgeriegelt wird.

Zum Oberschaffhausener Dorfplatz

Nach der Staumauer des Rückhaltebeckens nehmen wir an der Info-Tafel die erste Straße nach rechts entlang der Kirschbäume. Die Lösshohlgasse, die wir nun steil hochsteigen, ist die Buntehalegasse. Nach dem höchsten Punkt halten wir uns rechts vom Schuppen geradeaus die Rankstraße bergab. An einer T-Kreuzung gehen wir rechts und an der zweiten T-Kreuzung links. Über den Häusern ist der Phonolit-Steinbruch zu sehen, der einen unterirdisch erkalteten Magma-Pfropfen ausbeutet. Am Sandsteinbrunnen müssen wir rechts die Bergstraße hinunter am schön gestalteten Oberschaffhausener Dorfplatz vorbei.

Zum Wasserspielplatz

Vor der Kapelle St. Alban aus dem 15. Jahrhundert mit bedeutenden Wandmalereien wandern wir links einen asphaltierten Hohlweg in die Weinberge hoch. An einer Wegverzweigung wählen wir den mittleren Weg, der hinunter in das liebliche Schambachtal läuft. Das Schambachtal ist eine wasserreiche, fruchtbare Senke mit Obstbäumen, Gemüseanbauflächen und Wein, aber auch ein hervorragender Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Unten im Tal erreichen wir einen schön angelegten Wasserspielplatz. Mit Kindern müssen wir am Schambachbrunnen bestimmt noch eine Zeit verweilen. Auch der Schambachtal-Erlebnispfad, der in einem Bogen das Tal wieder hinunterführt, sollte mit Kindern auf jeden Fall begangen werden. Am Lehrpfad werden die Lebensräume von Schmetterlingen, Wildbienen, Eidechsen und anderen Tieren vorgestellt.

Zum Bahnhof Eichstetten

Nach dem Wasserspielplatz wenden wir uns nach rechts. Am Weingartenbrunnen vor dem Weingut »Ambs« verlassen wir den Brunnenpfad und wandern links mit der Markierung gelbe Raute in Richtung Eichstetten Oberdorf über den 282 m hohen Lerchenberg, der nur mit Reben bestockt ist. An Kreuzungen und Abzweigen bleiben wir immer geradeaus auf dem Hauptweg. Die ersten Häuser von Eichstetten erreichen wir in der Geizbachtalstraße. Die gelbe Raute schickt uns links in den Altweg und gleich wieder rechts in die Hauptstraße, die bis zum Bahnhof Eich­stetten zurückführt.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphalt­- wegen im Tal und durch Weinberge

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Eichstetten 187 m

Endpunkt

Bahnhof Eichstetten 187 m

Route

Bahnhof Eichstetten – Aumühle 0:10 Std. – Brücke Bötzingen 0:45 Std. – Staumauer 1:00 Std. – Oberschaffhausener Dorfplatz 0:15 Std. – Wasserspielplatz 0:20 Std. – Bahnhof Eichstetten 2:00 Std.

Höchster Punkt

Oberschaffhausener Dorfplatz240m

Die Pestkapelle St. Alban

In Oberschaffhausen steht die Kapelle St. Alban von 1481. In der Gegend wütete die Pest, was zu einem Gelübde für den Bau der Kapelle führte. Menschen aus Oberschaffhausen und Bötzingen wollten mit der Kapelle von Gott Schonung erflehen. Von außen gefallen das Relief über dem Eingang mit den zwei Engeln und dem heiligen Alban sowie die schönen Steinrahmenfenster. Es sind sehr gut ausgeführte gotische Spitzbogen-Maßwerkfenster. Die eigentliche Sensation zeigte sich 1962, als ein ganzer Zyklus sehr gut erhaltener 450 Jahre alter Wandmalereien freigelegt wurde. (Samstag und Sonntag geöffnet)

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.