Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Bernauer Hochtalsteig

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
15.6 km
Aufstieg:
685 m
Abstieg:
685 m

Bilderbuchrunde auf die Krunkelbachalm. Der Bernauer Hochtalsteig ist als Schwarzwälder Genießerpfad und Premiumweg ausgezeichnet. Beides garantiert ein unvergessliches Wandererlebnis. Gekrönt wird dies von weiten Blicken über das »schönste Hochtal im Schwarzwald« und über die Krunkelbachalm zum Herzogenhorn, dem Bernauer Hausberg.

Beschreibung

Erst einmal Höhe gewinnen

Los geht es am Wanderparkplatz Ankenbühl im Bernauer Ortsteil Kaiserhaus. Die ersten Meter führen über eine Bergweide erst leicht bergab, dann wieder aufwärts zum Holzmättle. Dort biegen wir scharf links ab und folgen der blauen Raute über felsige Wurzelpfade durch den Wald auf den 1075 m hohen Hohfelsen. Es lohnt sich, hier kurz innezuhalten. Bei der markanten Felsformation ­öffnet sich die Sicht über das Hochtal mit den Ortsteilen Weierle und Oberlehen. Auf dem weiteren Weg zum Kaisereck kommen wir nach 200 Metern an den Waldrand. Hier verläuft der Hochtalsteig oberhalb der artenreichen Bergweiden rund um den Kaiserfelsen. Bewirtschaftet ­werden die Flächen auch mit Hinterwäldern. Diese kleinste europäische Rinderrasse wurde speziell für die Berg­hänge gezüchtet und gilt als besonders friedlich.

Beim Riggenbacher Eck liegen die ersten 250 Höhenmeter des Tages hinter uns. Zwei Himmelsliegen am Wegrand kommen damit wie gerufen für eine erste kurze Rast. Wer schon eine längere Pause einlegen will und entprechend ausgerüstet ist, findet bei der nahen Neumannshütte eine Grillstelle. Die Aussicht reicht über das Bernauer Tal und Innerlehen zur gegenüberliegenden Bergkette mit dem Blößling. Nach der kurzen Flachpassage am Riggenbacher Eck geht es weiter bergauf zu dem gut zwei Kilometer entfernten Wegweiser »Am Kleinen Spießhorn«. Der Weg dorthin führt durch den Wald und um den unzugänglichen Gipfel des Rabenstocks (1224 m).

Aussichten, so weit das Auge reicht

Die Lichtung unterhalb des Kleinen Spießhorns wird von der Gemeinde Bernau gerne als Logenplatz bezeichnet. Recht hat sie. Denn während nordwestlich von uns mit dem Herzogenhorn (1415 m) der dritthöchste Schwarzwaldgipfel das Bild bestimmt, hebt sich im Westen mit dem Belchen (1414 m) der vierthöchste Gipfel von den niedrigeren Bergketten ab. Bei sehr klarer Luft ist außerdem die Alpenkette mit Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen. Nach diesem herrlichen Panorama könnten wir uns am Wegweiser links halten und zur 800 Meter entfernten Krunkelbachhütte spazieren. Allerdings würden wir so die beiden Spießhörner ­verpassen, die zwar nahezu gleich hoch sind, dafür aber kaum unterschiedlicher sein könnten.Also wählen wir den Weg, der von der Lichtung geradeaus in den Wald führt. Der abgeflachte Gipfel des Kleinen Spießhorns wird vom Wanderweg ausgespart. Es lohnt sich auch nicht sonderlich, da er sich mitten im Wald befindet. Somit lassen wir das Kleine Spießhorn (1347 m) links ­liegen und folgen der Beschilderung über den schwach ausgeprägten Sattel beim Hirschbad zum 1349 m hohen 4 Spießhorn. ­Voilà: Am höchsten Punkt dieser Runde fällt das ­Gelände unvermittelt nach Osten ab und öffnet sich die Sicht über das Menzenschwander Albtal nach St. Blasien. Wenn es das Wetter zulässt, ist in der Ferne die Kuppel des Doms zu sehen. Selbstversorger finden beim Pavillon ein geschütztes Plätzchen, um auf den erfolgreichen Aufstieg anzustoßen.

Zeit zum Einkehren

Anschließend geht es mit der blauen Raute durch einen lichten Nadelwald und über einen verschlungenen Wurzelpfad hinunter zur Krunkelbachhütte. Gleich nach der ersten Kurve überrascht der Weg mit einer schönen Sicht auf das gestreckte Feldbergmassiv mit dem Seebuck (1448 m) und dem Höchsten (1493 m). Damit sind alle 1400er, die es im Schwarzwald gibt, komplett. Der weitere Weg zur 5 Krunkelbachhütte erfolgt über ein Weidfeld und durch das Quellgebiet des Krunkelbachs. Die Hütte selbst ist für ihre reiche Vesperkarte mit Eintöpfen, selbst gebackenem Brot und Bergkäse bekannt. Wer die Tour gerne auf zwei Tage verteilen möchte, kann hier übernachten, sollte dies aber frühzeitig anmelden. Die Zimmer haben eine Größe von zwei bis acht Betten. Für »Kurzausruher« steht oberhalb der Hütte bzw. am Milchberg eine Himmelsliege bereit.

Auf dem Hans-Thoma-Weg

Beim weiteren Abstieg folgt der Hochtalsteig dem älteren Hans-Thoma-Weg über schmale Pfade und einige Serpentinen talwärts. Nachdem wir einen nach unten hin immer höher gewachsenen Buchenwald durchquert haben, kommen wir über Bergwiesen und Weiden zum 6 Scheibenfelsen (1052 m), einem weiteren Aussichtspunkt oberhalb von Bernau. Der Blick geht diesmal über Goldbach westlich und Bernau-Dorf südlich von uns. Der Name des Felsens ist übrigens Programm: Am Ende der Fastenzeit schicken die Talbewohner von hier kleine glühende Holzscheiben ins Tal. Neben Wünschen für Freunde und Verwandte verbinden sie damit die Vorfreude auf den Frühling.Finale auf dem Panoramaweg

Unterhalb des Scheibenfelsens wechselt der Hochtalsteig bei Bernau-Dorf auf den Bernauer Panoramaweg. Er führt uns nacheinander durch die kleinen Täler von Nettenbach, Schindelbächle und Riggenbächle. Trotz des steten Auf und Ab sind auf diesem letzten Abschnitt kaum noch Höhenmeter zu bewältigen. Stattdessen laden weitere Himmelsliegen zu einer wohlverdienten Pause ein, ehe wir den Kaiserberg passieren. Zurück beim Wanderparkplatz Ankenbühl sind wir uns dann sicher einig: Mit dem Hochtalsteig hat die Gemeinde Bernau einen fantastischen Rundweg geschaffen, den man auch gerne ein zweites oder drittes Mal wandert.

Touren-Charakter

Die mit kräftigen Anstiegen garnierte Runde begeistert mit ihren tollen Aussichten über das Bernauer Hochtal, die Bergpfade erfordern gute Trittsicherheit.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Ankenbühl, 885m

Endpunkt

Wanderparkplatz Ankenbühl, 885 m

Höchster Punkt

Spießhorn, 1349 m

Hans Thoma

Der Maler und Grafiker Hans Thoma kam am 2.Oktober 1839 in Innerlehen, Gemeinde Bernau, zur Welt. Nachdem er zunächst vor allem Landschaften malte, standen später erzählende und allegorische Werke im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nach ihm wurde der Hans-Thoma-Preis benannt, mit dem in Baden-­Württemberg bildende Künstlerinnen und Künstler geehrt werden.

Lust auf mehr?
Panoramawege Schwarzwald
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Wandern im Schwarzwald macht glücklich. Ob wildromantische Schluchten, Panoramawege oder Familienwanderung – dieser Wanderführer hat das Passende.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.