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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwarzwald: Batzenberg und Schneckental

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
9.8 km
Aufstieg:
170 m
Abstieg:
170 m

Die Wanderung führt von Schallstadt über den solitären Batzenberg, der die Umgebung um fast 100 Meter überragt und damit großartige Aussichten in jede Richtung bietet. Zurück geht es über Kirchhofen mit einer interessanten Kirche und dem Wasserschloss sowie Pfaffenweiler im Schneckental.

Abend auf dem Batzenberg mit Blick auf Kaiserstuhl und Vogesen wandern, leicht
Abend auf dem Batzenberg mit Blick auf Kaiserstuhl und Vogesen© Rainer D. Kröll
Beschreibung

Der Wegverlauf 

Vom Parkplatz am Bahnhof Schallstadt  gehen wir nach Süden, an der B 3 links und gleich wieder rechts in die Reben hinauf. Wir bleiben immer auf dem breiteren Hauptweg, der nur aufwärtssteigt. Oben auf dem Rücken des Batzenbergs wenden wir uns nach rechts. Der Weg verläuft in leichten Wellen immer ganz oben auf dem Kamm und führt schließlich zum höchsten Punkt mit dem Rebendenkmal  (1:10 Std.). Der Batzenberg stellt eine einzige, riesige Rebenfläche dar und bietet wegen seiner Alleinstellung als abgetrennte Scholle des Schwarzwalds eine überragende Aussichtsplattform. Eine steinerne Platte mit Richtungspfeilen erleichtert die Orientierung. Im Norden blicken wir bis Freiburg, im Osten liegt hinter dem Schneckental mit Pfaffenweiler und Kirchhofen-Ehrenkirchen die Kette der Schwarzwald-Randberge mit dem Schauinsland.

Auch die Schneeburg ragt wie ein Scherenschnitt aus dem Schönberg heraus. Im Süden zeichnet sich die Ruine der Burg Staufen ab. Fast sieht der Burgberg wie ein spitzer Vulkan aus. Der Staufener Burgberg ist aber auch nur eine einzeln stehende Scholle in der Rheinebene. Wir müssen im Sinn behalten, dass die Bruchzone des Rheingrabens zwischen Vogesen und Schwarzwald einst 4000 Meter tief absank. Heute ist der Rheingraben mit gewaltigen Ablagerungen auf das jetzige Niveau verfüllt. Im Westen liegen vor der Kette der Vogesen der Tuniberg und der Kaiserstuhl.

Wir wandern am Denkmal geradeaus vorbei, weiter ab dem Wegkreuz mit Ruhebänken und schöner Sicht auf Kirchhofen abwärts. Der Ort Kirchhofen geht wahrscheinlich auf das 8. Jahrhundert zurück, ist aber erst 1087 das erste Mal urkundlich erwähnt. 

Unten kommen wir auf der Brücke über die Schneckentalstraße und gehen an der T-Kreuzung in Kirchhofen rechts in die Lairenstraße. Nach 100 Metern biegen wir links in die Batzenbergstraße ein, die zum schönen Brunnen vor der Kirche  (1:50 Std.) führt. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt verdient genauere Betrachtung. Der große Kirchhof mit den Kastanien gibt dem Ortsmittelpunkt ein heiteres Flair. Die Kirche ist zwar der Spätgotik zuzuordnen, was sich in den Netzgewölben der Seitenschiffe auch noch zeigt, im 18. Jahrhundert erfuhr sie jedoch innen und außen eine deutliche Barockisierung; Stuck und Ausmalung sind in dieser Zeit entstanden. Lediglich das geschnitzte Gnadenbild der Muttergottes stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Am Gasthaus Adler, das eine gute Einkehrmöglichkeit bietet, wandern wir nach links in die Schlossstraße weiter. Nach 100 Metern liegt links das ehemalige Wasserschloss Kirchhofen mit seinen schmucken Ecktürmen. Nachdem im Bauernkrieg 1525 das Schloss verwüstet wurde, erwarb der kaiserliche Rat und Feldoberst Lazarus von Schwendi das Gebäude und ließ es zu seinem Herrschafts- und Wohnsitz ausbauen. Er gründete auch das Spital und die Schule, die später im Schloss untergebracht wurden. Weiter in der Schlossstraße kommen wir an eine Gabelung in den Reben.

Hier gehen wir links an dem quaderförmigen Stein mit Kreuz entlang. Links unten läuft der kleine Duffenbach durch das Schneckental. Immer geradeaus in den Weinbergen stoßen wir oberhalb Pfaffenweilers auf eine T-Kreuzung, an der wir auf der Bellenstraße nach links abwärtslaufen. Unten in Pfaffenweiler schlendern wir rechts in den Kirchhofer Weg, der zur Kirchstraße wird und direkt an der Kirche St. Columba  (2:40 Std.) vorbeiläuft. Der Turm und andere Bereiche stammen aus dem 14. Jahrhundert. Innen gibt es Reste von Fresken aus dem 15. Jahrhundert mit der Darstellung von Szenen aus dem Leben der heiligen Columba. In den 1970er-Jahren wurde die Kirche zu einem achteckigen Bau vergrößert. Alte Bauteile stehen kontrastreich neben solchen aus modernen Zeiten.

Nach der Kirche überqueren wir unten geradeaus die Weinstraße, hinein in die Mittlere Straße. Weiter rechts im Ort liegt am Rathaus das Dorfmuseum mit den Themenbereichen »Wein« und »Stein«. Das Motiv »Wein« nimmt Bezug auf die lange Geschichte des Weinbaus in Pfaffenweiler. Schon im 8. Jahrhundert haben Winzer aus Pfaffenweiler ihr Produkt an das Kloster St. Gallen geliefert. Es gibt alte Ausstellungsstücke über den Rebbau. Das Thema »Stein« befasst sich mit der viele Jahrhunderte alten Tradition der örtlichen Steinmetze. Grundlage dafür war der Kalksandsteinbruch im Gemeindegebiet.

An der dritten Straße biegen wir links ab. Es handelt sich um die Weinstraße, deren Bogen wir abgeschnitten haben. Nach 100 Metern lockt auf der linken Seite die Strauße Zum alten Küfer  (3:00 Std.). Nach der Einkehr laufen wir auf der Weinstraße weiter und überqueren die Schneckentalstraße in die Reben des Batzenbergs hinauf. An der Kreuzung mit dem Feldkreuz halten wir uns rechts und nach 50 Metern wandern wir rechts in den fast eben dahinlaufenden Weinbergweg. An einer gemauerten Schutzhütte gehen wir geradeaus vorbei, den für Kraftfahrzeuge gesperrten Weg weiter. An der B 3 in Schallstadt müssen wir noch einmal nach rechts und sehen dann schon den Bahnhof Schallstadt  (3:45 Std.) vor uns.

Schloss Kirchhofen 

Der Beginn der ehemaligen Wasserburg geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie dann zum Schloss umgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Kirchhofen im Jahr 1633 von schwedischen Truppen zerstört. Von der ehemaligen Vierflügelanlage stehen heute noch zwei Trakte und drei Türme. In diesem Schloss hielt sich bis zu seinem Tod der oberste kaiserliche Feldhauptmann Lazarus von Schwendi auf.

Touren-Charakter

Anfangs mittlerer Aufstieg, dann sonnige, überwiegend asphaltierte Weinbergwege

Ort

Schallstadt

Ausgangspunkt

Park-and-Ride-Parkplatz vor dem Bahnhof Schallstadt (GPS: N47°57'19.3' E07°45'07.0')

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