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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Aussichtsreiche Wanderung bei Schönau

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Am Ittenschwander Horn. Verglichen mit dem nahen Belchen führt das Ittenschwander Horn ein ruhiges Dasein - entsprechend winzig ist auch der Wanderparkplatz beim Tannenboden. Dafür bietet der knapp 1000Meter hohe Berg eine grandiose Sicht über das Trogtal der Wiese hinüber auf den Belchen.

Beschreibung

Mit dem Höhenzug von Rohrenkopf, Wannenkopf und Herrenschwander Kopf im Rücken wandern wir vom Wanderparkplatz Tannenboden dem Wegweiser »Schiffboden« geradeaus folgend bergauf Richtung Wolfsacker. Auf diesem ersten Stück lohnt es sich, ab und zu innezuhalten und sich umzuschauen: Wie an einer Schnur reihen sich die Hügel jenseits der Wiese aneinander, und selbst der Feldberggipfel, der Seebuck und mit etwas Glück sogar das Herzogenhorn sind im Hintergrund bzw. im Norden zu erkennen. Zugleich erfreuen die saftig grünen Bergwiesen und Kuhweiden am Wegrand so manchen Wanderer.

Übrigens: Wer nur eine kurze Runde laufen will, der kann beim Wegweiser »Schiffboden« auch nach rechts abbiegen und über den Dachseckwald sowie dem Wegweiser »Unter dem Dachseckwald« folgend direkt zur Kammfichte wandern. Bei dieser Variante spart man sich rund 3,2 Kilometer Wegstrecke.

Hörnle und Hörnlebrunnen

Nachdem wir den Quellbereich des Schwammbrunnenbachs passiert haben, folgen wir der gel-ben Raute an den Waldrand und steigen auf dem Schnapstannenweg hoch zu Wolfsacker (950 m). Hier können wir uns zufrieden auf die Schulter klopfen: Drei Kilometer der Strecke und ein Großteil der Höhenmeter dieser Runde sind geschafft!Bei dem Wegkreuz wechseln wir rechts auf den mit einer blauen Raute markierten Weg in Richtung Zeiger. Die nächsten Schritte geht es noch kurz bergauf über das Hörnle (994 m), dann leicht bergab zum Hörnlebrunnen. Neben dem mit Moos bewachsenen Brünnlein bietet die rustikale Hörnlehütte Schutz vor einem unerwarteten Regenschauer. Für eine erste Rast ist es jedoch schöner, noch rund 400 Meter weiter bis zu einer Bank mit Blick über das Tal der Kleinen Wiese zu spazieren. Leider wird die Sicht durch mehrere Gehölze verdeckt. Da es noch einige schöne Aussichten auf der Runde gibt, schauen wir darüber hinweg und lassen stattdessen die angenehme Ruhe auf uns wirken.

Direkt nach der Bank zweigt der Wanderweg links ab. Wir folgen der blauen Raute bis zum Bereich unterhalb vom Honeck (1022 m). Wo sich der Weg in Sichtweite von einem Jägerhochsitz gabelt, halten wir uns erst links und folgen einem breiten Forstweg wenige Schritte bergab, um dann nach rechts auf einen schmalen Waldpfad zu wechseln. Neben der blauen Markierung hilft hier die lokale Beschilderung des Höhenwegs »Belchen–Zellerblauen«. Wenn wir alles richtig gemacht haben, erreichen wir nach 10 Minuten die Passhöhe Zeiger.

Seltene Krone

Von der Passhöhe sind es nur zwei Kilometer bis zum Wanderparkplatz Hau, einem beliebten Ausgangspunkt für Touren auf den Belchen. Wir indes biegen hier scharf rechts ab und laufen zum Naturdenkmal Kammfichte. Vor Ort erklärt eine Tafel, dass die Äste zweiter und höherer Ordnung bei einer Kammfichte wie Lametta nach unten hängen. Im Vergleich zu den Plattenfichten, bei denen die Äste zweiter Ordnung eher horizontal wachsen, können Kammfichten schräg einfallendes Licht besser nutzen. Zugleich bieten sie weniger Auflagefläche, was ihnen in schneereichen Regionen wie dem borealen Nadelwald sowie an den Nordhängen des Schwarzwalds, wo sich der Schnee besser hält, einen Vorteil verschafft. Mit einem Alter von 110 Jahren und einem Stammumfang von mehr als 300 Zentimetern zählt die Kammfichte in der Gemeinde Fröhnd zu den mächtigsten und schönsten Exemplaren im Schwarzwald.Direkt bei der Kammfichte biegen wir scharf links ab und wechseln auf den Nebenwanderweg mit der gelben Raute. Wo dieser im Bereich Sägenboden den Wald verlässt, öffnet sich nach Norden die Sicht zum Belchen. Mit dem schönen Eindruck vom dritthöchsten Schwarzwaldgipfel geht es schließlich auf einer landwirtschaftlichen Straße über die Farnbodenhütte hinunter in das beschauliche Fröhnd-Hof.

Auch ohne Einkehr schön

Vor dem Rückweg von Hof zum Tannenboden wollten wir selbst noch im Café-Restaurant Hirtenbrunnen einkehren. Das Hofgebäude wurde 1594 zu Beginn der Zweitbesiedlung des Schwarzwalds errichtet und mit einem tief herabragenden Walmdach aus Stroh versehen. Nachdem der Hirtenbrunnen bis in die 1930er-Jahre landwirtschaftlich genutzt wurde, erfolgte ab den 1950er-Jahren der Umbau zu einer Pension mit Café. Bei unserem ersten Besuch hatten wir noch den alten Wirt kennengelernt. Er empfing uns derart unwirsch, dass wir das Restaurant augenblicklich wieder verlassen hatten. Mittlerweile hat der Eigentümer gewechselt und verlief unser zweiter Besuch besser. Die Rückmeldungen anderer Gäste indes fallen bis dato sehr gemischt aus.

Anschließend trennen uns nur 1,2  Kilometer vom Ausgangspunkt, womit wir zum Abschluss der Wanderung nochmals die schöne Aussicht zu den umliegenden Bergen genießen können oder bereits die nächste Tour planen.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung auf Forstwegen und Pfaden, zu Beginn und am Ende über die schwach befahrene Ortsstraße

Beste Jahreszeit

März bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Tannenboden (690m)

Endpunkt

Wanderparkplatz Tannenboden (690 m)

Route

Tannenboden - Hörnlibrunnen 1.15Std. - Zeiger 45Min. - Kammfichte 30Min. - Tannenboden 1.15Std.; insgesamt 3.45Std.

Höchster Punkt

Honeck (1022 m)
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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.