Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Auf der Südseite des Feldbergs

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
360 m
Abstieg:
360 m

Über die St. Wilhelmer Hütte auf den Höchsten. Der Feldberg zählt zweifelsohne zu den beliebtesten Ausflugs- und Wanderzielen im Schwarzwald. Mit seinen 1493Metern Höhe überragt er alle anderen Gipfel aller deutschen Mittelgebirge. Entsprechend weit reicht die Aussicht - und das schon lange, bevor wir den Gipfel überhaupt in Angriff nehmen.

Beschreibung

Es gibt Ziele im Schwarzwald, bei denen sich die Parkplätze an sonnigen Wochenenden rasch füllen. Bereits hier stellt der Feldberg eine Ausnahme dar: Hier füllen sich die Parkplätze auch unter der Woche. So ist es vielleicht besser, auf den eigenen Pkw zu verzichten und stattdessen mit dem Bus anzureisen. Aber auch, wer schon am frühen Vormittag anreist, kann Glück haben und einer nervigen Parkplatzsuche entgehen.

Vom Höchsten zum höchsten Schwarzwaldgipfel

Der Einstieg zu dieser Runde befindet sich beim Haus der Natur. Nur einen Katzensprung davon entfernt durchlaufen wir das »Tor zum Höchsten«. Auf den ­Platten unter dem Portal ist der Verlauf des Westwegs inklusive seiner Varianten schematisch dargestellt. Wir folgen dem Westweg über einen breiten Spazierweg und dem Wegweiser »Franz-Klarmeyer-Weg« zum Wiesentalblick. Die Wiese entspringt zwar jenseits der Bundesstraße, ihr Verlauf lässt sich von hier aber gut erkennen. Etwas mehr anstrengen müssen wir uns bei der Fernsicht zu den Alpen. Fast direkt südlich von uns (etwas mehr im Westen) ist bei klarem Wetter der Mont Blanc zu erkennen. Mit einer Höhe von 4810 Metern ist er der höchste Berg der ­Alpen sowie auch der Europäischen Union. Um es ins Verhältnis zu setzen: Er überragt den Feldberg um mehr als das Dreifache.

Vom Wiesentalblick trennen uns rechts nur 500 Meter vom Grüblesattel. Westwegwanderer nehmen diesen Weg. Wir indes laufen geradeaus weiter, sodass wir als Nächstes zur Todtnauer Hütte gelangen. Die Hütte ist auch im Winter über den dann bestens präparierten Winterwanderweg zu erreichen und bietet ihren Gästen vor allem regionale Gerichte aus Betrieben der umliegenden Gemeinden. Ob zünftige Vesper mit Schinken und Speck aus Schönau, deftige Eintöpfe oder hausgemachte Kuchen, hier kommen Leckermäuler voll auf ihre Kosten. Beliebt ist außerdem die nach Süden ausgerichtete Sonnenterrasse. An kühleren oder windigen Tagen verwandeln mehrere Glasbauteile diese in einen lichtdurchfluteten Wintergarten, in dem es sich dann immer noch gut aushalten lässt.

Auf dem Sankt Wilhelmer Hüttenweg

Ab der Todtnauer Hütte wandern wir auf dem Sankt Wilhelmer Hüttenweg, dem wir an der Laurentiuskapelle vorbei und am Wegweiser rechts abbiegend zur Sankt Wilhelmer Hütte folgen. Auf diese Weise kommen wir auf die Westseite des Feldbergs. Verglichen mit dem Trubel zwischen dem Haus der Natur und dem Feldberger Hof könnte der Kontrast kaum stärker sein. Anstelle von Parkflächen und dem Parkhaus bestimmen waldreiche Täler die Landschaft, anstelle von Straßen verlaufen auf dieser Seite Wander- und Radwege. Und anstelle des riesigen Feldberger Hofs sehen wir voraus die urige Sankt Wilhelmer Hütte. Wer der Todtnauer Hütte widerstehen konnte, findet hier die zweite schöne Möglichkeit, um die Wanderung mit einer Einkehr zu verbinden. Diese kommt auch ganz gelegen, um neue Kräfte für den weiteren Aufstieg auf den Feldberg zu mobilisieren.Auf den Gipfel der Gipfel

Für diesen müssen wir zwischen der Sonnenterrasse und einem Wirtschaftsgebäude hindurchlaufen. Damit verlassen wir den breiten Wanderweg und nehmen nun den schmalen, leicht ausgetretenen Pfad. In der Zeit, als die Besucherströme noch nicht gelenkt wurden, hatten sich auf dieser Seite des Bergs etliche Trampelpfade gebildet. Durch die damit einhergehende Erosion drohte der Boden in weiten Teilen verloren zu gehen. Nur mit Mühe gelang es den Naturschützern, diesen empfindlichen Lebensraum zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Als verantwortungsbewusster Wanderer bleiben wir also auf dem ausgewiesenen Pfad und freuen uns im Sommer am Stengellosen Enzian und anderen alpinen Pflanzen.

Nachdem sich ein Pfad von der Todtnauer Hütte mit unserem vereint, ist es noch eine Rechtskehre und ein 250 Meter langes Teilstück, bis wir den  Feldberg-Gipfel im Bereich zwischen dem Funkturm und dem Luisenturm gemeistert haben. Zum Gipfelrondell sind es links wenige Schritte. Neben dem grandiosen 360°-Rundumblick geben uns mehrere Tafeln Infos zur Tier- und Pflanzenwelt auf dem Feldbergmassiv.

Bimarckdenkmal auf dem Seebuck

Nachdem wir uns am Alpenpanorama in der Ferne und den benachbarten Schwarzwaldgipfeln sattgesehen haben, folgen wir wahlweise dem Westweg oder auch Naturlehrpfad über den Grüblesattel zum Bismarckdenkmal. Dieser Abschnitt verläuft zum Teil entlang einer Gelände- oder auch Wechtenkante. Bei dieser bilden sich im Winter gerne tückische Schneeüberhänge, die ab und an als ­Lawine ins Zastlertal hinabdonnern. Im Bereich vom Bis­marckdenkmal eröffnet sich uns schließlich ein spektakulärer Tiefblick auf das »dunkle Auge des Feldbergs«, den Feldsee.Wer schon genug gewandert ist oder die Knie schonen möchte, kann ab der Bergstation einfach mit der Sesselbahn über den Osthang vom Seebuck hinunter zur Talstation schweben. Wer einen steilen Abstieg nicht scheut, findet links am Wald­rand einen weniger stark begangenen Weg hinunter zur Seebuckhütte. Dort bietet sich uns nochmals die Möglichkeit, die Wanderung mit einer geselligen Einkehr zu krönen, bevor der Schlussabstieg zum Haus der Natur am Feldberg in Angriff genommen wird.

Touren-Charakter

Bis auf den Aufstieg von der St. Wilhelmer Hütte auf den Feldberg und dem Abstieg zum Ende der Tour breite und bequem zu wandernde Wege. Bei Nutzung des Lifts lässt sich der Abstieg einsparen.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Haus der Natur am Feldberg, 1280m

Endpunkt

Haus der Natur am Feldberg, 1280 m

Höchster Punkt

Feldberg, 1493 m

Naturschutzgebiet der Superlative

Die Wanderung führt durch das 1937 ausgewiesene Naturschutzgebiet Feldberg. Es ist das älteste und mit 42km² größte Naturschutzgebiet im Schwarzwald. Die abgerundeten Gipfel von Feldberg und Seebuck und die zum Feldsee steil abfallenden Felswände wurden maßgeblich während der letzten Eiszeit geprägt. In dem kalten, sauerstoffreichen und nährstoffarmen Karsee leben Arten, die nur selten im Schwarzwald zu finden sind. So etwa die Erbsenmuschel, der Blatt- und Ruderfußkrebs und das nur im Feldsee und Titisee zu findende Stachelsporige Brachsenkraut. Über die Natur- und Kulturlandschaft rund um den Feldberg informieren interaktive Ausstellungen im Haus der Natur am Ausgangspunkt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.