Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Schwarzwald: Auf dem Kandel

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
520 m
Abstieg:
520 m

Von der Passhöhe zur Thomashütte. Das Kandelmassiv durchlebte lange Zeit einen tiefen Dornröschenschlaf. Erst ab dem Herbst 2005 wurde der höchste Berg im Mittleren Schwarzwald von bürgerlichen Initiativen und Kommunen wach geküsst. Hand in Hand entwickelten sie eine einmalige Erholungslandschaft, die heute unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht wird.

Beschreibung

Auf der Passhöhe vom Kandel herrscht an sonnigen Wochenenden ein ständiges Kommen und Gehen. Spaziergänger und Kletterfreunde, Gleitschirmflieger und Motorradfahrer – sie alle lockt es bei gutem Wetter hoch auf den Hausberg der Stadt Waldkirch. Selbst einige Radfahrer quälen sich auf der steilen Landstraße hier herauf. Doch wer will es ihnen verdenken?

Ein Urmeer für den Nebel

Während sich der Gleitschirmfliegerplatz direkt westlich vom Kandel Berg­hotel befindet, sind es auch für uns, zunächst links vom Gasthaus auf den Kandelhöhenweg, dann auf dem Zweitälersteig, gerade mal 500 Meter bis hoch zur Gipfel­pyramide des Kandel. Auf der baumfreien Kuppe behauptet eine Tafel, dass wir von hier auf das Meer hinabschauen können. Gemeint ist damit eine mit Salzwasser gefüllte Verbindung vom Mittelmeer zur Nordsee, die es vor 32 Millionen Jahren gab. Damit sind wir eindeutig zu spät dran. Wenn im Herbst Inversionswetterlagen herrschen und der Oberrheingraben von einer dicken Schicht Hochnebel verdeckt wird, während über dem Schwarzwald und den Vogesen die Sonne lacht, bekommen wir aber ­einen guten Eindruck von dem, wie es einmal ausgesehen haben mag.

Aussichtsbalkon Thomashütte

Wir bleiben noch auf dem Zweitälersteig bis zum Wegweiser »Ahornmättle«, laufen dann aber geradeaus weiter und biegen mit dem ­Damenpfad beim Hessfelsele links ab. Über mehrere Kehren und zumindest einen im Wald gelegenen Aussichtspunkt geht es hinunter zum Großen Kandelfelsen. Der auf etwa 1000 Meter Höhe gelegene Felsen ist ein beliebtes Kletterrevier mit einigen Routen in allen gängigen Schwierigkeitsgraden. Hier wechseln wir auf den Josef-­Seger-Weg II, dem wir links zum Wegweiser »Bei der Thomashütte« folgen. Den Abstecher zur Thomashütte sollten wir unbedingt einplanen. Denn während der Abstieg dorthin noch im Wald verläuft, öffnet sich die Sicht bei der 5 Thomashütte unvermittelt nach Süden zum Feldbergmassiv. Da sich vor der Hütte eine Bank mit Tisch befindet, ist sie der ideale Ort für ein Vesper.

Kurze Wanderung ...

Anschließend kehren wir zum Wegweiser »Bei der Thomashütte« zurück und folgen dem Josef-Seger-Weg II über das Hoschgetkreuz zur Gummenhütte. Die Hütte ist ab Anfang April bis Ende Oktober bewirtschaftet und bietet ihren Gästen regionale und saisonale Gerichte sowie selbst gebackene Kuchen an. Für Wanderer, die eine Nacht auf dem Kandel verbringen möchten, gibt es ein Doppel- und ein Mehrbettzimmer mit drei Stockbetten (Tel. 0173/97 59 250). Das Bad, die kleine Küche und die rustikale Bauernstube mit Kachelofen werden gemeinsam genutzt. Tagsüber lädt die Wurzellounge mit Blick zum Feldberg zum Verweilen ein. Zugleich müssen wir uns bei der Hütte entscheiden. Wer nur eine kurze Runde laufen möchte, bleibt auf dem Josef-Seger-Weg II, sodass er nach 340 Metern den Wegweiser oberhalb vom Parkplatz Kaibeloch erreicht.… oder Lust auf mehr?

Alle anderen biegen bei der Gummenhütte rechts ab und folgen der gelben Raute erst über offene und aussichtsreiche Wiesen zum Gummenhof und ab dort durch den Wald zum Dilgerhäusle. Kurz bevor wir dieses passieren, verlassen wir den Wald wieder und wandern weiter bergab bis zum Wegweiser »Neubauern« Ebel. Mit knapp 880 Metern über dem Meer durchlaufen wir dort den tiefsten Punkt dieser Wanderung. Für den Rückweg biegen wir beim Wegweiser links ab und folgen weiterhin den gelben Wegmarkierungen durch das reizvolle Rohrbachtal. Nachdem wir den Bach gekreuzt haben, treffen wir beim Wegweiser »Am Kandelberg« wieder auf den Kandelhöhenweg.

Auf diesem geht es links stetig bergauf durch den Wald. Wo der Weg in einen anderen mündet, kommen wir rechts über »Rohrallmend« zum Wegweiser oberhalb vom Parkplatz Kaibeloch. Auf den nächsten Metern kann es voll werden. Denn neben dem Kandelhöhenweg nutzen auch der Zweitälersteig, der Josef-Seger-Weg II und der mit blauer Raute ausgewiesene Regionalwanderweg von Denzlingen nach Furtwangen diesen kurzen Abschnitt. Beim e Kreuz­acker aber verlässt uns der letzte der genannten Wanderwege auch schon wieder. Rechts sind es noch rund 500 Meter bis zum Ausgangs- und Endpunkt beim Kandel Berg­hotel.

Finaler Höhepunkt

Genauso ist es aber auch gut möglich, mit der blauen Raute geradeaus weiterzulaufen und der Gipfelpyramide einen zweiten Besuch abzustatten, ehe wir zur Passhöhe zurückkehren. Für einen gemütlichen Abschlusshock sollte dann immer noch genug Zeit sein.

Touren-Charakter

Auf der Runde erfordern mehrere Pfade Trittsicherheit, ansonsten gut zu machende Bergwanderung mit wechselnden Ausblicken.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Kandel Berghotel, 1200m

Endpunkt

Kandel Berghotel, 1200 m

Höchster Punkt

Kandel (Gipfelpyramide), 1242 m

Kandelbergland

An über 70 Geländepunkten informieren Infosäulen den Besucher über Spannendes, Unterhaltsames und Überraschendes rund um den Kandel. Dazu gehören genauso Darstellungen von den Naturkräften und Erklärungen zum mittelalterlichen Bergbau wie auch Geschichten über die Sagengestalten, die hier oben umgingen.

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Bitte beachten!

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