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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Schwarzwald: Attila und Erentrudis

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:50 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
280 m
Abstieg:
280 m

Von Munzingen auf den Tuniberg. Vom Weinort Munzingen an der südlichen Spitze des Tunibergs führt diese Tour hinauf auf die Rebflächen zur historischen Erentrudiskapelle auf dem 1000-jährigen Kultplatz. Über den Attilafelsen und die Griestal-Strauße geht es zurück nach Munzingen.

Beschreibung

Zur Erentrudiskapelle

Vom P&R Parkplatz und der Bushaltestelle in Munzingen laufen wir in der Windhäuslegasse nach Nordwesten aufwärts. An der Gabelung nach den letzten Häusern wandern wir links und kommen am Sportplatz vorbei, dann erreichen wir das obere Steingrüble. Dies ist eine Abbruchwand eines alten Kalksteinbruches. In einer Höhle fanden sich frühsteinzeitliche Besiedelungsspuren. Die Felswand bietet heute neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die sich entsprechend angepasst haben.

Am oberen Steingrüble gehen wir geradeaus vorbei und auf dem Burgunderpfad aufwärts. Vor dem Schild »Die Arbeiten im Weinberg« orientieren wir uns nach rechts auf den Wiesenweg unterhalb der Kapelle. An einer Gabelung müssen wir in spitzem Winkel nach links an den Wasserbehältern vorbei und steigen zur Erentrudiskapelle hinauf. Auf dem Kapellenberg wartet eine großartige Aussicht auf den Schwarzwald über Freiburg und bis zu den Vogesen. Die Erentrudiskapelle wurde Ende des 17. Jahrhunderts gebaut. Hier oben auf dem Kapellenberg sind 6000 Jahre Siedlungsgeschichte nachweisbar. Die Kapelle wurde bis 1843 als Einsiedelei bewohnt. Danach verfiel sie bis zum Wiederaufbau im Jahr 1870.

Zum Holz-Feldkreuz

Vom Eingang der Kapelle fällt ein kleiner Weg am Hang Richtung Westen hinunter. Geradeaus gehen wir auf der asphaltierten Weinbergstraße weiter und halten uns an die Richtung des Attilafelsens. An der Kreuzung vor dem versteckt liegenden Flurbereinigungsdenkmal wenden wir uns nach links auf den Panoramarundweg. An einer Y-Kreuzung gehen wir rechts hoch und gelangen an eine T-Kreuzung am geologischen Aufschluss Hauptrogenstein. Die Entstehung dieser seltenen geologischen Formation reicht in die Zeit der Dinosaurier zurück. Vor 170 Millionen Jahren lagerte sich in einem Jura-Meer Kalk um Kristallisationskerne ab, die an Fischrogen erinnern. Daher der Name »Hauptrogenstein«.

An der T-Kreuzung vor der Felswand gehen wir links auf den 312 m hohen Berg. Dort oben breitet sich die Aussicht auf den Rhein, Breisach und den Kaiserstuhl vor uns aus. An der kleinen T-Kreuzung laufen wir rechts und nach 20 m an der großen Kreuzung links Richtung Attilafelsen, begleitet von der Muschel des Jakobsweges. An der T-Kreuzung mit Blick auf Ober- und Niederrimsingen verlassen wir den Jakobsweg schon wieder nach rechts und bleiben auf der Hangkante.

An einer Gabelung spazieren wir links Richtung Maiblumengasse und folgen nach 100 m der gelben Raute nach links an einem gemauerten Rebhäuschen vorbei auf den Panoramaweg über Niederrimsingen. Der Turm der St. Laurentiuskirche in Niederrimsingen stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist damit einer der ältesten im Breisgau. An einer 6-Wegekreuzung mit einem Holz-Feldkreuz nehmen wir die zweite Straße rechts aufwärts Richtung Attilafelsen.

Zum Attilafelsen

Fast ganz oben an der Gabelung wandern wir nach links auf dem Naturweg weiter, bald mit Blick voraus auf Breisach mit dem markanten Münsterberg. An einer Rechtskurve schauen wir dann auf die Weinlage Attilafelsen vor dem Kaiserstuhl.

Am Beginn des Asphaltbelags gehen wir links über den Wiesenstreifen und steigen die Treppe hinunter. So kommen wir unten auf der Asphaltstraße zum Parkplatz mit Picknicktisch am Attilafelsen. Der Attilafelsen ist nur eine Lösswand. Da Löss aber den Gesteinen zugerechnet wird, ist der Begriff »Felsen« nicht falsch. Nach einer Sage wird das Grab von Attila dem Hunnenkönig auf dem Tuniberg vermutet.

Zur Griestal-Strauße

An der Kreuzung vor dem Picknickplatz gehen wir nach rechts hinauf in Richtung Griestal und nach 100 m an der Gabelung ohne Markierung nach links. An der ersten T-Kreuzung an den niedrigen Lösswänden laufen wir rechts hinab. Das schmale Asphaltsträßchen macht an den drei Walnussbäumen eine Linkskurve um das Hennenschweiftal. An der T-Kreuzung unter der Stromleitung gehen wir rechts ein Stück auf dem Eidechsenpfad und schauen gleich hinunter in das Griestal, in dem einige Gehöfte stehen. Im Tal wandern wir an der T-Kreuzung rechts und werden von der gern besuchten Griestal-Strauße zur Einkehr gestoppt.

Zur Lagerhalle

An der Griestal-Strauße wandern wir gut gestärkt links an den Parkplätzen vorbei aufwärts und oben auf dem Tuniberg-Ostweg nach rechts mit Ausblick auf beide Seiten. An einer Kreuzung mit einem Grenzstein von 1748 laufen wir geradeaus Richtung Ebene. Schon nach 30 m gehen wir in spitzem Winkel rechts auf dem Naturweg und Schwarzkehlchenpfad mit der gelben Raute weiter. An der T-Kreuzung kurz nach dem Beginn des Asphaltbelages bleiben wir geradeaus, vorbei an dem Weinberghäuschen. Unten im Wolkental laufen wir an der T-Kreuzung rechts und an der Kreuzung mit den zwei großen Birken inmitten von Feldern links hinauf. An der Y-Kreuzung weiter oben wandern wir links und dann geradeaus über die Kreuzung mit den zwei großen Spitzahornen. Endlich erreichen wir die Lagerhalle des Winzervereins Munzingen.

Zum Schloss Reinach

Rechts an der Lagerhalle vorbei schlendern wir auf eine weitere Lagerhalle zu. An der T-Kreuzung nach der zweiten Lagerhalle gehen wir links den Lösshohlweg Kinziggasse hinunter. An der mächtigen Linde laufen wir rechts in den Dorfgraben und dann links den Schlossbuck am reich verzierten Renaissance-Schloss vorbei. Das Schloss Munzingen wird immer noch von der Gräflichen Familie »Von Kageneck« bewohnt. Ihr Vorfahre Johann Friedrich Reichsfreiherr von Kageneck ließ es 1672 erbauen. 1745 gefiel den Schlossherren dann der Rokokostil besser und es wurde dahingehend verändert. Es ist das größte ländliche Herrenhaus im Breisgau.

Nach der Schlossmauer sehen wir auf der anderen Seite der Straße einen kleinen Rundturm, »Gigili« genannt. Es ist der Überrest eines Wasserschlosses, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. An dem Platz vor dem Schloss gehen wir rechts den Fußweg zwischen den Häusern hinab direkt auf das Tor von Schloss Reinach zu. Erbaut als Gutshof, stand es neben dem zerstörten Wasserschloss.

Zum P&R Parkplatz

Auf der St.-Erentrudis-Straße weiter, am Schloss Reinach rechts vorbei, sind wir schon bald wieder zurück am  P&R Parkplatz.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Ortsgebiet

Beste Jahreszeit

Frühjahr und Herbst

Ausgangspunkt

P&R Parkplatz 210 m

Endpunkt

P&R Parkplatz 210 m

Route

P&R Parkplatz – Erentrudiskapelle 0:30 Std. – Holz-Feldkreuz 1:40 Std. – Attilafelsen 0:25 Std. – Griestal-Strauße 0:30 Std. – Lagerhalle 1:15 Std. – Schloss Reinach 0:20 Std. – P&R Parkplatz 0:10 Std.

Höchster Punkt

Attilafelsen 280m

Munzinger Geschichte

Die Endung im Ortsnamen »-ingen« zeigt, dass Munzingen eine Gründung der Alemannen ist. Schriftlich wurde Munzingen das erste Mal im Jahr 845 erwähnt. Im Mittelalter herrschten das Geschlecht der Üsenberger und die Herren von Staufen über den Ort. Die Habsburger hatten die Macht zur Zeit der vorderösterreichischen Führung, daher blieb der Ort katholisch. Es folgte die badische Markgrafenzeit. Heute ist Munzingen bei Feinschmeckern als Spargel-Anbaugebiet bekannt. In der Weinlage Kapellenberg bauen die Winzer überwiegend Burgunder-Trauben an und veredeln den Saft zu vorzüglichen Spätburgunder-Weinen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.