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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwäbische Alb : Zur Wimsener Höhle

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
35 m
Abstieg:
170 m

Vom Landstädtchen Hayingen führt die abwechslungsreiche Wanderung durch ein enges, felsiges Tal und an Schloss Ehrenfels vorbei zu der als Wimsener Höhle bekannten Fried­richshöhle, einer aktiven Flusshöhle. Endpunkt der Wanderung ist Zwiefalten mit seinem barocken Kloster.

Beschreibung

In Hayingen gehen Sie von der Bushaltestelle entlang der Ortsdurchfahrt weiter, halten sich an einer Straßengabelung geradeaus in die Ehestetter Straße in Richtung Reutlingen (Markierung rotes Dreieck des HW 2 bis Zwiefalten) und biegen links ab in die Straße Auf der Bleiche. Nach rechts führt der Wendelinusweg hinauf zum Ortsrand, wo neben der links abzweigenden Straße in Richtung Aichstetten/Pfronstetten ein Fußweg verläuft.

Mitte des 13. Jh. wurde Hayingen an einer Straßenkreuzung auf der Albhochfläche angelegt, denn die Stadtgründer, die Herren von Gundelfingen, versprachen sich dadurch wirtschaftlichen Aufschwung für ihre Herrschaft. Von der einstigen Stadtmauer ist nur noch ein geringer Rest erhalten. Heute ist das Landstädtchen ein ruhiger Luftkurort.

Auf dem leicht fallenden Fußweg passieren Sie das rechts der Straße sich erstreckende Digelfeld, eine ausgedehnte, unter Naturschutz ­stehende Wacholderheide, und wenden sich an der unscheinbaren Hayinger Brücke  (0:50 Std.) nach links.

Über einen Wanderparkplatz mit Grillstelle gehen Sie im engen, bewaldeten Glastal bequem abwärts. Vermutlich geht der Name auf eine früher am Lämmerstein betriebene Glashütte zurück. Das Tal knickt links ab – linker Hand die Bärenhöhle, kurz darauf rechts die Glashöhle –, und der Weg führt an der Quelle des Hasenbachs unterhalb der Felswand des Lämmersteins sowie an der links oberhalb einer Weggabelung sitzenden Burgruine Alt-Ehrenfels vorbei, die schon seit dem 16. Jh. verfällt.

In einer felsigen Engstelle bildet der Hasenbach einige Becken, und wenig später ist zur Rechten im nun breiteren Tal das Schloss Ehrenfels (1:45 Std.) zu sehen, das 1735 als barocker Sommersitz der Äbte des Klosters Zwiefalten errichtet wurde. Heute befindet es sich im Besitz der Nachfahren eines zu Beginn des 19. Jh. geadelten württembergischen Staatsministers; die Räumlichkeiten können für Hochzeiten oder Betriebsfeiern gemietet werden.

Sie folgen der Schlosszufahrt, biegen vor dem Schloss links ab und ­erreichen die Wimsener Höhle (2:00 Std.; Ende März–Anfang Nov. ab 10 Uhr; www.tress-gastronomie.de/wimsener-hoehle) und den ehemaligen Mühlenhof Wimsen (www.tress-gastronomie.de), heute die für Forellengerichte bekannte Gaststätte Friedrichshöhle; das einstige Mühlengebäude ne­ben­an wurde zum Veranstaltungsraum ausgebaut. Offiziell handelt es sich bei der Höhle um die nach dem ersten württem­bergischen König Friedrich (Anfang 19. Jh.) benannte Friedrichshöhle. Üblich jedoch ist die alte, vom Mühlenhof Wimsen abgeleitete Bezeichnung Wimsener Höhle für die einzige ganzjährig aktive Flusshöhle der Schwäbischen Alb. Etwa 600 Liter klares Wasser strömen pro Sekunde aus dem Höhlenportal und fließen als Zwiefalter Ach zur Donau. Mit einem flachen Stocherkahn kann man die etwa 70 m lange Höhle befahren (1. April–31. Okt., 9–17 Uhr mehrmals täglich).

Links der Zwiefalter Ach folgen Sie einem Weg (Markierung rotes Dreieck, HW 2) durch einen engen und felsigen Talabschnitt, die Wimsener Klamm, in der seit einigen Jahren Biber leben. Das Tal weitet sich, und vorbei an einer Fischzuchtanlage erreichen Sie Gossenzugen mit der barocken Magnuskapelle im erhöht sitzenden Ortsteil und einem mit einem Geländer abgegrenzten, an warmen Tagen höchst willkommenen »Abkühlungsbereich« in der Ach. Hier können Sie entscheiden, ob Sie links der Ach auf einem sonnigen Weg oder rechts der Ach (Markierung rotes Dreieck, HW 2) am schattigeren Fuß des Talhangs weitergehen.

In Zwiefalten überqueren Sie nach links die in Richtung Hayingen führende Straße und betreten durch eine Tordurchfahrt den Klosterbezirk des barocken Klosters Zwiefalten (gut 3:00 Std.).

Mitten in der Einöde erfolgte Ende des 11. Jh. die Gründung des ursprünglich Zwiefalterach genannten Benediktinerklosters. Im Zuge einer Neugliederung Südwestdeutschlands durch Napoleon Bonaparte wurde die Abtei 1803 aufgelöst und in das Herzogtum Württemberg eingegliedert. In den Klostergebäuden wurde eine Heil- und Pflegeanstalt eingerichtet und im 20. Jh. zu einem Psychiatrischen Krankenhaus erweitert. Im 18. Jh. wurde die ursprüngliche Kirche ersetzt durch das doppeltürmige Münster »Zu unserer Lieben Frau von Zwiefalten«. Den Neubau im Stil des Barocks führte der Münchener Baumeister Johann Michael Fischer durch, die Deckenbemalung übernahm Franz Joseph Spiegler aus Wangen, und der Stuckateur Johann Michael Feuchtmayer sorgte für die Ornamentik.Geradeaus gehen Sie an der Klosterkirche vorbei, verlassen das Kloster nach rechts durch das Peterstor und kehren auf der Ortsdurchfahrt zum Parkplatz für die Besucher von Zwiefalten  (3:15 Std.) zurück.

Ausgangspunkt

Hayingen, Bushaltestelle

Wegbeschaffenheit

Kurze Abschnitte auf Straßen, auf Fußweg, Wald-, Forst- und Wirtschaftswegen

Befahrbare Flußhöhle

Diese Wanderung ist ein richtiger Ge-nuss: Ein von Felsen gesäumtes Tal, eine per Kahn befahrbare Höhle und eine »Forellen«-Gaststätte, die kurze Wimsener Schlucht und schließlich die barocke Klos­terkirche Zwiefalten.

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