Wandern Schwäbische Alb : Zur Burg Wildenstein
Auf der Rundwanderung, die nahezu durchgehend in Waldgebieten verläuft, führt ein steiler Anstieg vom Kloster Beuron im Donautal hinauf zur Talkante und vorbei an herrlichen Aussichtsfelsen zur vollständig erhaltenen Burg Wildenstein.
Start der Wanderung ist am Kloster Beuron  (www.erzabtei-beuron.de), dessen Kirche einen Besuch lohnt. Urkundlich belegt ist das Benediktinerkloster Beuron für das 11. Jh., sein heutiges Aussehen jedoch erhielt es nach der Zerstörung im 17. Jh. Anfang des 19. Jh. wurde das Kloster aufgelöst, aber schon wenige Jahrzehnte später zogen wieder Mönche ein. Deren Leben wird bestimmt von »ora et labora«, von Gebet und Arbeit: Neben den täglichen Gottesdiensten steht gleichwertig die Arbeit in der Landwirtschaft, in verschiedenen Handwerkszweigen und in der Bibelforschung, in der Publikation von Büchern zu religiöser Kunst und theologischen Fragen. Die Klosterkirche ist ganzjährig von 5–20 Uhr geöffnet und kann außerhalb der Gottesdienstzeiten besichtigt werden; auch Führungen können vereinbart werden (Tel. 07466/17-175). Da eine Führung durch das Kloster nicht möglich ist, besteht für interessierte Gruppen die Möglichkeit, sich nach vorheriger Terminvereinbarung mit dem Gästepater ein 25-minütiges Tonbild zeigen zu lassen, das einen Einblick in das Leben der Mönche gibt.
Vom Parkplatz vor dem Kloster Beuron folgen Sie der ansteigenden Ortsdurchfahrt, überqueren eine Eisenbahnbrücke und biegen nach 25 m links ab auf einen Kreuzweg (rotes Dreieck, »Wildenstein«). Der breite Weg führt am bewaldeten Talhang bergauf, und wenig später steigen Sie an einer Weggabelung geradeaus steil an (rotes Dreieck).
Nach etwa 70 m können Sie wählen: entweder geradeaus auf einem breiten Forstweg (rotes Dreieck) auf direktem Weg zur Hangkante oder aber scharf rechts abbiegen und auf einem schmalen Waldweg (rote Raute) zur Hangkante ansteigen. Kurzweiliger ist der rechts abzweigende Waldweg, denn er führt über den felsiger werdenden Hang zu einem mit einem Geländer gesicherten Felsabsatz, von dem aus man das auf einem massigen Felsklotz thronende Schloss Bronnen sehen kann. Entlang der Scheitelhöhe des Bergsporns – Vorsicht: Wenige Meter rechts des Wegs verbirgt sich hinter dem felsigen Grat des Bergsporns ein Steilabfall! – erreichen Sie die Hangkante, wo sich der ehemalige Steighof (0:45 Std.) befand.
Bequem gelangen Sie entlang der Talkante (Markierung rotes Dreieck), vorbei an mehreren Zugängen zu Aussichtsfelsen, zu einem Forstweg, der an den Rand einer ausgedehnten Lichtung und zu einem Parkplatz führt. Nach links erreichen Sie wenig später die beeindruckend gut erhaltene Burg Wildenstein (1:45 Std.), die, weithin sichtbar, auf einem mächtigen Felsklotz 200 m über dem Donautal steht.
Wildenstein, im 13. Jh. vermutlich durch die letzten Herren von Wildenstein erbaut, gehört zu den am besten erhaltenen Burgen Südwestdeutschlands, denn während die meisten mittelalterlichen Burgen im 16. Jh. verlassen oder in komfortable Schlösser umgebaut wurden – gegen durchschlagskräftige Geschütze bot eine Burg keinen Schutz mehr –, verstärkte man Wildenstein mit Bastionen zu einer Festung. Zwischen 1520 und 1550 ließ der damalige Burgherr Gottfried Werner von Zimmern die Burg zur Festung ausbauen, die über Jahrhunderte als Zufluchtsort und wehrhafte Verteidigungsanlage für die Umgebung diente, unter anderem während der Zeit der Bauernaufstände und während des Schmalkaldischen Krieges (1546/47). 1594 starben die Herren von Zimmern im Mannesstamme aus, und die Burg fiel an die Grafen von Helfenstein-Gundelfingen. 1971 wurde die Burg an das Jugendherbergswerk Schwaben verkauft.
Über den äußeren Burggraben betritt man durch eine Zwingermauer – sie schützte vor feindlichem Beschuss aus geringer Entfernung – die Vorburg. Ein Steg, der eine Zugbrücke ersetzt, führt über den inneren, schluchtartigen Graben durch einen tunnelartigen Gang in den Innenhof der Burg. Vor der Burg wurde ein Grillplatz angelegt, in der Burg sind eine Jugendherberge und eine Burgschänke untergebracht. Der Burghof und die Burgschänke sind für jedermann frei zugänglich (Burgschänke täglich außer Mo von 11–17 Uhr geöffnet; in Schulferien auch Mo; www.messkirch.de/tourismus/gaesteservice).
Von der Burg Wildenstein kehren Sie zum Parkplatz und in den Wald zurück (rotes Dreieck), halten sich nach 100 m an einer Weggabelung rechts bergab (rote Gabel, »Beuron«) und folgen in einer Rechtskehre dieses Forstwegs einem Waldweg geradeaus (rote Gabel).
Kurz oberhalb der Talsohle wenden Sie sich auf einem Querweg nach links (rote Gabel). Dieser Weg ist dem Talweg vorzuziehen, denn hier sind keine Radfahrer unterwegs. Nach leichtem Auf und Ab und vorbei am Fuß mehrerer Felsformationen stoßen Sie auf denjenigen Weg, auf dem Sie die Wanderung begonnen haben, und kehren zum Ausgangspunkt beim Kloster Beuron  (3:00 Std.) zurück.
Region
Ausgangspunkt
Kloster Beuron im Donautal
Wegbeschaffenheit
Im Ort auf Straße, ansonsten Wald- und Forstwege
Anziehungspunkte
Der kleine Ort Beuron mit seinem Kloster – vor allem mit der Kirche und einem Klosterladen – sowie die völlig intakte Burg Wildenstein mit Burgschänke, Spielplatz und Grillstelle locken bei entsprechendem Wetter zahlreiche Besucher an. Der Wanderweg von Beuron zur Burg und der Rückweg dagegen sind angenehm ruhig.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.