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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwäbische Alb : Zur Burg Hohenzollern

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
10.4 km
Aufstieg:
570 m
Abstieg:
570 m

Die recht anstrengende Wanderung führt vom Raichberg zur mächtigen, mit ihren Erkern und Türmchen dennoch verspielt wirkenden Burg Hohenzollern, die auf dem Zoller, einem der Alb vorgelagerten Bergkegel, thront, der mit dem Albkörper nur noch durch einen Sattel verbunden ist.

Der Raichbergturmwandern, mittel
Der Raichbergturm© Peter Freier
Beschreibung

Vom Parkplatz beim Albvereins-Wanderheim Nägelehaus  (Mi–So ab 11.30 Uhr; www.naegelehaus.de) an der Kuppe des Raichbergs (956 m; Aussichtsturm) führt ein Weg nach rechts (Markierung rote Gabel) bequem zum Hangenden Stein (923 m) an der Kante des steil fallenden Talhangs. Hier kündigt sich ein Bergsturz an: Parallel zum Albtrauf verläuft eine tiefe Felsspalte, die sich während eines wohl noch sehr langen Zeitraums durch eindringendes und wiederholt gefrierendes Regenwasser allmählich vertiefen und verbreitern wird, bis eines fernen Tages die abgespaltenen Felsmassen zu Tal rutschen. An dieser geologischen Erscheinung ist gut zu erkennen, wie der vor Millionen Jahren ursprünglich bei Stuttgart verlaufende Alb-Nordrand allmählich nach Süden zurückgesetzt wird. Da der Schwund durchschnittlich zwei Meter in 1000 Jahren beträgt, dauert es allerdings noch Millionen Jahre, bis die Schwäbische Alb vollständig verschwunden sein wird.

Nach links (Markierung rotes Dreieck, HW 1) steigt der Weg entlang der Talkante durch lichten Wald leicht an und führt an den Felstrümmern eines Bergsturzes des Jahres 1879 vorbei zum Aussichtspunkt Backofenfels  (0:30 Std.).

Anschließend entfernt sich der Weg vom Albtrauf (Markierung roter Balken, HW 1), führt einige Meter hinunter in eine Senke und mündet in einen Forstweg, auf dem Sie nach rechts bequem zu einem Felssporn des Bergrückens Zeller Horn (0:50 Std.) gelangen, einem herrlichen Aussichtpunkt. Sie blicken auf das Albvorland, auf das dunkle Band des Schwarzwalds im Hintergrund und, besonders interessant, von oben auf die malerisch auf dem kegelförmigen Zoller sitzende Burg Hohenzollern.

Zeller Horn, Hohenzollern und Raichberg liegen im sogenannten Hohenzollerngraben, einem vor rund 30 Millionen Jahren im Zusammenhang mit der Auffaltung der Alpen entstandenen, etwa zehn Kilometer tiefen Bruch in der Erdkruste, der allerdings an der Erdoberfläche nicht sichtbar ist. In solch einer »schwachen« Zone der Erdkruste lösen sich häufig die durch die ständige Bewegung der Kontinentalplatten entstehenden Spannungen in Form von Erdbeben. In den vergangenen 100 Jahren bebte wiederholt die Erde, weshalb die Zollernalb als eines der aktivsten Bebenzentren Mitteleuropas gilt. Zumeist sind die Erschütterungen nur gering, doch ein Beben im Jahr 1978 richtete erhebliche Schäden an, unter anderem auch an der Burg Hohenzollern.

Bei einer Schutzhütte (Markierung roter Balken, »Burg Hohenzollern«) steigen Sie am steilen, bewaldeten Nordhang des Zeller Horns in einigen Kehren ab und folgen auf Höhe einer Rasthütte einem Forstweg nach links. Hier können Sie auf einem rechts abzweigenden Sträßchen das barocke Wallfahrtskirchlein Mariazell (1:15 Std.) aufsuchen (geöffnet Mai–Okt.; www.hechingen.de/wallfahrtskirche).

Der bequeme Forstweg führt zu einer Wegkreuzung, an der Sie sich links halten zur Hexenlinde (1:30 Std.) im Sattel zwischen dem Bergrücken Zeller Horn und dem Zoller. Ein rechts ­abzweigender Weg steigt am be­waldeten Südhang des Zollers an, kreuzt mehrere Querwege und mündet in ein autofreies Sträßchen, das nun steil hinaufführt zur Burg ­Hohenzollern  (2:15 Std.). Für Besucher ist die Burg ganzjährig täglich durchgehend geöffnet (März–Okt. 10–17.30 Uhr, im Winter bis 16.30 Uhr; Infos unter www.burg-hohenzollern.com).

Im 11. Jh. ist der Zoller urkundlich belegt als befestigter Wohnsitz der Grafen von Zollern, die sich später als Hohenzollern bezeichneten. Die erste Burg wurde 1423 mit Ausnahme der Michaelskapelle, dem ältesten Gebäudeteil der Burg, zerstört und 30 Jahre später wieder aufgebaut. Während im 16. Jh. die gräfliche Hofhaltung in ein Schloss in Hechingen verlegt wurde, blieb die Burg mit kleiner militärischer Besatzung bestehen und wurde Anfang des 17. Jh. mit Bastionen verstärkt. Gegen immer durchschlagskräftigere Geschütze jedoch boten die Burgmauern kaum mehr Schutz, sodass die Burg verlassen und erst Mitte des 19. Jh. nach einem Besuch des preußischen Kronprinzen im romantisierenden neugotischen Stil mit zahlreichen Türmen und Türmchen neu errichtet wurde.

Auf demselben Weg kehren Sie zur Hexenlinde zurück und folgen einem stetig ansteigenden Weg (Mar­kierung blaues Dreieck, »Zollersteighof«) zum Berghotel Zollersteighof  (3:30 Std.); www.hotel-restaurant-zollersteighof.de). Nach links führt ein Wirtschaftsweg (Markierung rotes Dreieck) auf den Raichberg-Sendemasten zu.Nach 250 m biegen Sie rechts ab zum Waldrand und folgen nach links einem Wirtschaftsweg. Kurz darauf halten Sie sich an einer Waldecke rechts auf einen ansteigenden Wiesenweg und erreichen in wenigen Minuten den Parkplatz am Nägelehaus (4:00 Std.).

Ausgangspunkt

Parkplatz beim Albvereins-Wanderheim Nägelehaus bei Albstadt-Onstmettingen

Wegbeschaffenheit

Forst-, Wald- und Wirtschaftswege, bei Burg Hohenzollern auf Asphalt

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