Wandern Schwäbische Alb : Zum Lochen und Schafberg
Steil steigen die Balinger Berge wie Plettenberg, Schafberg oder Lochenstein aus dem Albvorland beziehungsweise dem Eyachtal bis rund 1000 m Höhe an und bieten hervorragende Ausblicke. Interessant, da selten auf der Alb, ist ein natürlicher Fichtenwald am Schafberg.
Vom Parkplatz am Ortsrand des kleinen, am Flüsschen Schlichem liegenden Dorfs Hausen am Tann  gehen Sie zurück in den Ort und folgen der Ortsdurchfahrt geradeaus in Richtung Tieringen. Nach 250 m biegen Sie links ab (Markierung rote Raute) auf ein Sträßchen, das durch einen schmalen Waldstreifen und anschließend zwischen Wiesen leicht ansteigt zum stattlichen, aus mehreren Gebäuden bestehenden und inmitten einer ausgedehnten Lichtung gelegenen Gehöft Oberhausen, einem ehemaligen Rittergut.
Zwischen den Gebäuden steigt ein Wirtschaftsweg weiter an, führt in den Wald und am Fuß der Erhebung Wenzelstein mit den Mauerresten der Burgruine Wenzelstein entlang; vermutlich war diese um das Jahr 1100 erbaute Burg nur etwa 100 Jahre lang bewohnt. In nur noch leichtem Anstieg gelangen Sie an den Fuß des Lochensteins (963 m), der auch unter der verkürzten Bezeichnung »Lochen« bekannt ist.
Hier, zwischen dem Lochen und dem Schafberg zur Linken, erstreckt sich eine ausgedehnte Wacholderheide, auf der im April und Mai der geschützte Frühlingsenzian blüht. Nach rechts folgen Sie einem Wirtschaftsweg bequem am Fuß des Lochen entlang zum Parkplatz Lochengründle an der Straße über den Lochenpass (1:45 Std.); rechter Hand steht auf der anderen Straßenseite die Jugendherberge Lochen.
Der Einschnitt des Lochenpasses zwischen dem Lochen und der Erhebung Bühlen (953 m) wurde, wie Funde vermuten lassen, schon in vorchristlicher Zeit als Übergang zwischen dem Tal der Eyach im Norden und dem Tal der zur Donau fließenden Bära benutzt, zumal der schwer anzugreifende Lochen vermutlich schon in der Jungsteinzeit (rund 5500–1800 v. Chr.) zumindest zeitweise besiedelt war.
Vom Parkplatz Lochengründle steigen Sie auf einem stellenweise mit Stufen versehenen Pfad (Markierung rotes Dreieck) zunächst zwischen Felsen und anschließend über eine karge Bergwiese am steilen Südhang hinauf zur ausgedehnten, unbewaldeten Gipfelhochfläche des Lochensteins (2:00 Std.) mit einem Häuschen, dem höchstgelegenen Wanderheim des Schwäbischen Albvereins (www.tuerme-und-wanderheime-albverein.net).
Vom Gipfelkreuz an der felsigen Nordwestkante, einem herrlichen Aussichtspunkt, blicken Sie auf den Nordwestrand der Schwäbischen Alb mit dem Hohenzollern, auf den Schwarzwald und auf die als Baar bezeichnete Region, die sich zwischen Schwarzwald und Alb erstreckt.
Vom Gipfelkreuz steigen Sie entlang der westlichen Steilkante zu dem schon bekannten Weg am Fuß des Lochen ab und halten sich an einer Gabelung bei einem Grillplatz auf der schon erwähnten Wacholderheide rechts. In einem Sattel zwischen Wenzelstein und Schafberg verlassen Sie den Wirtschaftsweg nach rechts auf einem Wiesenweg (Ausschilderung »Gespaltener Fels«), der auf der Scheitelhöhe eines Schafberg-Ausläufers über eine Wacholderheide recht steil hinaufführt zum Gespaltenen Fels (2:30 Std.), dem höchsten Punkt des Schafbergs (1000 m).
Hier ist gut zu sehen, wie der Albrand allmählich zurückweicht: Die Albkante bricht aufgrund von Verwitterungsprozessen ab, und eines Tages werden die durch Verwitterungsprozesse vom Albkörper losgelösten, schon leicht gekippt stehenden Felsen als Bergsturz zu Tal rutschen. Dieser schon seit Jahrmillionen andauernde Prozess sorgt dafür, dass die Alb in weiteren Jahrmillionen gänzlich verschwunden sein wird.
Entlang der nordwestlichen Hangkante des Vorderen Schafbergs gelangen Sie wenig später zum Hohen Fels (996 m), von dem aus Sie den riesigen Steinbruch am Plettenberg sehen; das abgebaute Gestein wird mit einer Materialseilbahn in das Zementwerk Dotternhausen am Fuß der Alb transportiert.
Nach Durchqueren eines Sattels zwischen dem Vorderen und dem Hinteren Schafberg steigt der Weg (Markierung rote Raute) nochmals leicht an zu einem Aussichtsfelsen (987 m), von dem sich ein Blick ins Tal der Schlichem bietet.
Über eine Wacholderheide erreichen Sie die südliche Hangkante und steigen am steilen, bewaldeten Hang in Kehren zum Fuß des Schafbergs ab. An einer Wegkreuzung wenden Sie sich nach rechts (Markierung rote Raute) und kehren nach Hausen am Tann (3:30 Std.) und zum Parkplatz am Ortsrand zurück.
Region
Ausgangspunkt
Hausen am Tann; von der Ortsdurchfahrt links abbiegen zum Parkplatz am Ortsrand
Wegbeschaffenheit
Zu Beginn auf Straße, sonst Wirtschafts- und Waldwege beziehungsweise Pfade
Ausblicke
Nach dem Anstieg, anfangs leider auf Asphalt, genießen Sie weite Ausblicke vom felsigen Lochen, einem an sonnigen Wochenenden viel besuchten Ausflugsziel, und vom Schafberg, einem der 10 »Tausender« auf der Alb. Sie passieren Wacholderheiden und steigen gegen Ende der Wanderung auf einem gesicherten Pfad steil ab.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.