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Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Wandern in Blaubeuren

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
189 m
Abstieg:
189 m

Geschichte um den Blautopf. Was fällt jedem zu Blaubeuren sofort ein? Der Blautopf. Im Ort liegt wunderschön von Bäumen umgeben die zweitgrößte Karstquelle Deutschlands. Doch es lohnt sich, weiterzugehen, denn die Gegend hat mit wichtigen Funden der umliegenden Höhlen noch mehr zu bieten. Unsere Wanderung führt uns auf den Balkon von Blaubeuren und zu zwei Burgruinen.

Beschreibung

Immer den Touristen nach

»Folgen Sie einfach den anderen Touristen!«, rät ein Einheimischer nach dem Fußgängerüberweg zwei älteren Damen, als sie ihn nach dem Weg zum Blautopf fragen. An schönen Tagen ist dort tatsächlich das Touristenzentrum und alle wollen diese legendäre Quelle sehen. Eduard Mörike, der schwäbische Shakespeare, beschrieb den Blautopf als Verbannungsort für die schöne Nixe Lau. So viel vorweg: Dieses attraktive Wasserwesen gibt es dort auch zu bestaunen. Alle, die umweltfreundlich unterwegs sind, kommen in Blaubeuren am Bahnhof an und folgen der Karlstraße. Hier wartet auf manchen Langschläfer die erste schwere Prüfung, nämlich das Eiscafé Bof. Seit über 38 Jahren ist es in der Karlstraße und seine Eisbecher sind legendär. Wer kann da schon widerstehen?

Bald ist die Innenstadt von Blaubeuren mit ihren etlichen historischen Gebäuden erreicht. Am Kirchplatz lohnt es, die touristische Hauptstrecke zu verlassen und rechts in die Achgasse abzubiegen. Wunderschöne Motive bieten sich hier, darunter die schmucken alten Häuser direkt am Flüsschen Ach. Einfach der Ach bis zum Klosterhof folgen. Seit 1556 ist dort das Evangelische Seminar, ein staatliches Gymnasium mit evangelischem Internat, untergebracht. Zu den prominenten Schülern gehörten der bekannte Schriftsteller Wilhelm Hauff, der dort ab 1817 die Schulbank drückte, oder Klaus Harpprecht, der Journalist und Redenschreiber von Exbundeskanzler Willy Brandt. Von 1085 bis zur Reformation gab es hier ein Benediktinerkloster.

Alle Langschläfer, die genügend Zeit mitgebracht haben, besichtigen in Ruhe den Kreuzgang, die Kräutergärten, das Brunnenhaus oder den Hochaltar. Nun durch das Klostertor durch, rechts halten, und schon sind wir am Blautopf. An sonnigen Tagen leuchtet uns richtig die Bläue des Wassers entgegen. Zum Grün der Bäume, die den Blautopf einsäumen, ist dieses tiefe Blau ein wundervoller farblicher Kontrast.

Links am Blautopf, gegenüber der Hammerschmiede, befindet sich eine Infotafel über diese Karstquelle und das dazugehörende Höhlensystem. Der Einstieg dazu befindet sich 21 Meter unter der Wasseroberfläche. In jahrelangen und gefährlichen Tauchgängen erkundeten Höhlenforscher die Unterwelt des Blautopfes. Dort gaben sie den Hallen und Abschnitten Namen wie »Mörikedom« oder »U-Bahn«. Es lohnt sich, den Blautopf zu umrunden. Die schöne Lau ist dort als Statue verewigt. Fritz von Graevenitz, ein bekannter Stuttgarter Bildhauer, schuf diese am Ufer des Blautopfes verträumt schauende Plastik.

Seltsam dreinschauen tun sicher auch die einen oder anderen wandernden Langschläfer, denn nun geht es bergauf und zwar steil! Gekennzeichnet ist der Weg mit einer roten Gabel. Sie zeigt in den Wald hinein. Nach gut dreihundert Metern ist eine Straße erreicht, die Sonderbucher Steige. Zügig überqueren wir diese und weiter geht es im Wald auf einem schmalen Weg bergauf. Der Ascher Steig führt zum höchsten Punkt dieser Wanderung, immerhin 686 Meter hoch. Bald ist der Waldrand erreicht, hier rechts halten und weiter durch den Forst marschieren.

Röhrende Flugzeugmotore

Hinter dem Wald befindet sich der »Sonderlandeplatz Blaubeuren«, so die amtliche Bezeichnung. Seit einer Notlandung am 12. September 1911 gibt es die Fliegergruppe Blaubeuren. Der Wanderweg mündet nun in die Straße Beim Landsitzle. An einem Gebäude gehen wir vorbei am Waldrand Richtung Sonderbuch weiter und zu den ersten Häusern des Dorfes. Noch einmal überqueren wir die Sonderbucher Steige und folgen der Markierung mit der liegenden roten Gabel, bis nach etwa 300 Metern das Denkmal für die im Krieg Gefallenen erreicht ist.

Von hier aus bietet sich ein Blick über die Blau hinweg nach Blaubeuren und den Ruckenberg. Er ist der zentrale Berg über der Stadt und dominiert das Ortsbild. Gut gelaunt wandern wir an der Hangkante weiter, denn der Weg führt nun permanent bergab. Bald gabelt er sich und wir halten uns rechts. Den Knoblauchfelsen zu betreten, ist aus Naturschutzgründen leider verboten. Seinen Namen erhielt er, so erzählte ein Einheimischer, von dem vielen Bärlauch, der hier einmal wuchs. Weil im Frühjahr die Gegend um den Felsen »etwas« streng roch, bekam er diesen seltsamen Namen.

Wir wandern über die Rusenhald und schon ist das Rusenschloss erreicht. Archäologen nennen diese Ruine auch Hohengerhausen. Hier sind noch Reste der einst wehrhaften Festung zu sehen. Wir durchqueren die Burg und gehen rechts Richtung Tal. Der Weg führt zu einem Waldlehrpfad steil hinab.

Wer Interesse hat, unternimmt einen Abstecher zur Großen Grotte. Hier fanden Archäologen Funde von den Neandertalern, die zu den ältesten auf der Schwäbischen Alb zählen. Leider ist die Große Grotte für Wanderer gesperrt. Bald ist die Blau im Tal erreicht. Rechts wandern wir gegen den »Strom« in Richtung Kloster. Nun mündet der Pfad in den Mühlweg. Links gehen wir über eine Brücke über die Blau und folgen dem Dodelweg links, bis er zur Eduard-von-Lang-Straße kommt. Weiterhin links halten und kurz an der Blau wandern. Der Weg gabelt sich. Hier nehmen wir den rechten Pfad. Wenn das Wanderheim erreicht ist, sind es nur noch einige Hundert Meter bis zur Burgruine Ruck auf dem Bismarckfelsen. Wir steigen ab und kehren auf der Bahnhofstraße zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Auch hier ist ein Verlaufen nahezu ausgeschlossen. Wie sagte der freundliche Einheimische: »Folgen Sie einfach den anderen Touristen!«

Touren-Charakter

Wer das Wahrzeichen von Blau­beu­ren, die liebenswerte Altstadt und weniger bekannte historische Stätten sehen will, wählt diese Tour mit dem einzigen langen Anstieg zu Beginn.

Beste Jahreszeit

Frühling und Sommer

Ausgangspunkt

Bahnhof Blaubeuren

Endpunkt

Bahnhof Blaubeuren

Information

Besonderes

An heißen Tagen einen Eisbecher im Eiscafé Bof (Karlstraße 26 oder Klosterstraße 6) essen

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.