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Zeit zum Wandern
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Wandern Schwäbische Alb : Vom Ipf zum Schloss Baldern

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
470 m
Abstieg:
470 m

Die Rundwanderung verbindet in der hügeligen Landschaft vor dem Albrand den kegelförmigen Ipf, auf dem eine vorgeschichtliche Ringwallanlage steht, mit dem barocken Schloss Baldern, das auf einer beim Einschlag des Nördlinger Meteoriten herausgeschleuderten Erdscholle thront.

Beim barocken Ausbau des Schlosses Baldern im 18. Jh. erhielten auch die Pferde eine standesgemäße Unterkunft; heute kann der Marstall für Feste gebucht werden.wandern, schwer
Beim barocken Ausbau des Schlosses Baldern im 18. Jh. erhielten auch die Pferde eine standesgemäße Unterkunft; heute kann der Marstall für Feste gebucht werden.© Peter Freier
Beschreibung

Im 8. Jh. entstand am Fuß des Ipf ein Marktort, der 1153 zur Stadt und 1241 zur Reichsstadt erhoben wurde. Seine Reichsfreiheit verlor Bopfingen im Jahr 1802, fiel dann zunächst an Bayern und gehört seit 1810 zu Württemberg. Trotz Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg blieb das mittelalterliche Stadtbild teilweise erhalten, weshalb sich ein Stadtrundgang lohnt.

In Bopfingen folgen Sie vom Parkplatz an der Sechta der Straße über die Sechta-Brücke und nach rechts der Lindenstraße (Markierung unter anderem »kinderwagenfreundlicher Wanderweg«). Nach 300 m biegen Sie links ab in die Alte Kirchheimer Straße (Markierung rote Gabel), die ab Ortsende als asphaltierter Weg zu einem kleinen Parkplatz an der Ostflanke des Ipf ansteigt.

Eine Allee (Markierung rote Gabel) führt durch Wälle und Gräben auf den Ipf (0:45 Std.), von dem sich ein herrlicher Rundblick bietet. Der Ipf ist als Zeugenberg dem nördlichen Albrand vorgelagert und an seiner markanten Silhouette von Weitem erkennbar: Der abgeflachte Bergkegel fällt nach drei Seiten knapp 200 m steil ab, in Richtung Osten jedoch läuft er in einem breiten, sanfter abfallenden Rücken aus.

Auf dem Gipfelplateau befinden sich die Überreste einer vorgeschichtlichen Ringwallanlage, die zu den bedeutendsten Bodenkulturdenkmälern Süddeutschlands zählt. Funde ergaben, dass bereits ­zwischen dem 4. und dem 2. Jahrtausend hier oben gesiedelt wurde. Im 1. Jahrtausend v. Chr., als der Ipf ein keltischer Fürstensitz war, wurden die Hochfläche und die östliche Flanke des Berges mit bis zu fünf Meter hohen Mauerbauten befestigt: Zwischen senkrecht in die Erde gerammten Pfosten wurden Trockenmauern aufgeschichtet, und der Raum dazwischen wurde mit losem Erd- und Steinmaterial auf­gefüllt. Zunächst wurde die ovale, im Durchmesser rund 165 m große Hochfläche von einem Ringwall um­geben.

In späteren Jahrhunderten entstanden an der östlichen, un­geschützten Bergflanke mächtige Wall- und Grabensysteme, wobei natürliche Terrassenabsätze geschickt in die Anlage mit einbe­zogen wurden. Drei hintereinander gestaffelte Wälle ergaben, einschließlich der eingetieften Grabensohlen, eine kaum zu überwindende Gesamthöhe von etwa 20 m. Der Weg zur Hochfläche wurde links an den Eingangsbefestigungen vorbeigeführt, sodass Angreifer ihre rechte, ungeschützte Seite – der Schild wurde in der Regel links getragen – den Verteidigern zuwenden mussten. Die Überreste der Stein- und Erdwälle sind trotz teilweiser Verfüllung der Gräben und Abtragung der Wälle immer noch beeindruckend. Die Versorgung mit Trinkwasser war durch eine mittlerweile verschüttete Quelle am Nordhang des Ipf sichergestellt.

Am Westhang – nun der Markierung rote Gabel folgend – steigen Sie steil ab nach Oberdorf und durchqueren den Ort. Ein Wirtschaftsweg führt entlang des Waldrands und durch Wald zur Straße Oberdorf–Baldern (knapp 2 Std.). Ihr folgen Sie kurzzeitig nach rechts, biegen dann links ab und passieren den Weiler Zimmerstetten. Sie steigen an, gehen an der Schlossmauer entlang und betreten schließlich Schloss Baldern (2:30 Std.).

Durch Umbauten einer mittelalterlichen Burganlage entstand in der ersten Hälfte des 18. Jh. das heutige barocke Schloss der Herren von Oettingen. Elemente der Burg blieben erhalten: die starken Mauern, die einstige Vorburg mit den Wirtschaftsgebäuden – unter anderem mit dem für Veranstaltungen nutzbaren Marstall und einem Café – und der Burghof. Prachtvoll eingerichtet sind die Schlosskapelle, die Salons und Gemächer, die im Rahmen einer Führung besichtigt werden können (stündliche Führungen 1. April–31. Okt. täglich außer Mo von 10–17 Uhr; schlossbaldern@fuerstwallerstein.de). Vor dem Schlosstor wurden linker Hand die sogenannten Wallerstein Gardens angelegt.

Nach Verlassen des Schlosses steigen Sie geradeaus ab nach Baldern. Auf der Ortsdurchfahrt gehen Sie rechts zur Kirche und dann links in der Weilerstraße bergab. Auf der Talsohle verlassen Sie die Straße nach rechts, erreichen die Scheitelhöhe eines Hügelrückens und biegen bei einigen Feldscheunen (3:30 Std.) in der Nähe des Dorfs Röttingen links ab.

Sie folgen dem Asphaltweg (keine Markierung) zu einer Weggabelung am Rand eines Waldstücks und wenden sich dort nach links (4:15 Std.). Bequem führt der Fahrweg, vorbei an riesigen Kalkschollen, die beim Einschlag des Ries-Krater-Meteoriten vor 14,5 Millionen Jahren ausgeworfen wurden, hinunter nach Oberdorf am Ipf   (4:30 Std.).

Sie gehen durch die Karksteinstraße, steigen über Treppen zur Ellwanger Straße ab und kehren auf dem links abzweigenden Egerweg entlang der Eger nach Bopfingen (5:00 Std.) zurück, wo Sie der Jahnstraße wieder zu Ihrem Ausgangspunkt folgen.

Ausgangspunkt

Bopfingen, am Nordostrand der Alb; Parkplatz am Flüsschen Sechta

Wegbeschaffenheit

Abwechselnd auf Wald- und asphaltierten Wirtschaftswegen; kürzere Abschnitte auf ruhigen Straßen

Aussichtspunkt Ipf

Beeindruckend sind die zu Wällen erodierten Mauern und die noch heute tiefen Gräben auf dem Ipf, der vor 2500 Jahren als keltischer Fürstensitz diente und einen herrlichen Ausblick bietet. Asphaltierte Wirtschaftswege auf dem letzten Streckenabschnitt trüben den Wandergenuss, aber der Blick auf den Ipf gleicht dies wieder aus.

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