Wandern Schwäbische Alb : Vom Filstal zum Reußenstein
Aus dem engen Filstal führt ein steiler Anstieg hinauf zur Albhochfläche und zu einigen für die Alb typischen Erscheinungen: Burgruine auf steilem Fels, Wacholderheide, Tropfsteinhöhle und Karstquelle. Besonders schön ist die Tour zur Zeit der Kirschblüte (Mitte März/April).
Vom Wanderparkplatz bei einer ehemaligen Papiermühle im Filstal  folgen Sie der Zufahrtstraße zurück in Richtung Wiesensteig, überqueren die junge Fils und biegen nach 150 m links ab auf einen Waldweg (Markierung rote Raute). Im engen, bewaldeten Autal führt der Weg hinauf zum Ziegelhof (0:30 Std.) auf der Albhochfläche.Sie gehen zwischen den Gebäuden des Bauernhofs hindurch, unterqueren die Straße Wiesensteig/Neidlingen–Schopfloch und folgen einem Fußweg neben der Straße.
Anschließend folgen Sie einem Sträßchen zum Reußensteiner Hof (1:00 Std.), einem großen Gehöft mit Vesperwirtschaft und Garten (nur Sa und So geöffnet; www.gaststaette-reussenstein.de). Rechts um das Gehöft herum (Markierung rotes Dreieck) und entlang des Albtraufs erreichen Sie auf einem schattigen, bequemen Weg an der Talkante die hoch über dem Neidlinger Tal auf einem massigen Schwammriff sitzende Burgruine Reußenstein (1:15 Std.).
Der Erbauer der um 1270 errichteten Burg ist unbekannt. Der Sage nach soll es der Riese Heim gewesen sein, der auf dem gegenüberliegenden Felsen Heimenstein gelebt haben und Neidlinger Handwerker mit dem Bau beauftragt haben soll. Vermutlich ließ ein Ministeriale (Dienstmann) der Herzöge von Teck die Burg errichten, denn als Besitzer urkundlich erwähnt wird um 1285 ein Ritter Cunradus, genannt »Russe«, der Ahnherr der späteren Familie Reuß von Reußenstein.
Der Ausblick von der Ruine umfasst das Neidlinger Tal mit dem Felsen Heimenstein und dem hellen Felsband der Weißen Wand im Talschluss. Im Albvorland sieht man die Limburg, einen Vulkankegel, auf dem im 11. Jh. das Adelsgeschlecht der Zähringer seine erste Burg errichtete.Durch den Burggraben kehren Sie auf den Wanderweg zurück und erreichen, vorbei an einer Lichtung mit einem Grillplatz – die einstige Vorburg – eine steil abfallende Felskanzel, von der aus die Kletterer am Reußenstein-Fels zu beobachten sind.
Ein asphaltierter Fußweg führt zur Straße Wiesensteig/Neidlingen–Schopfloch, aber schon nach 250 m biegen Sie rechts ab (Markierung rotes Dreieck) und erreichen entlang der Talkante, nur wenige Meter neben der Straße, bequem den Parkplatz Bahnhöfle (2:00 Std.). Von der hier angelegten Grillstelle bietet sich nochmals ein schöner Blick auf den Reußenstein. Ende des 19. Jh. bezeichnete man mit dem Begriff »Bahnhöfle« eine Stelle, an der wichtige Wege zusammenliefen.
Sie kreuzen die Straße und folgen einem bequemen Weg (Markierung rote Raute) entlang des Waldrands, der das flache Hasental begrenzt. Nach knapp 30 Minuten wenden Sie sich nach rechts und gehen auf der Talsohle weiter talabwärts, biegen nach 500 m an einer Wegkreuzung rechts ab (Markierungen rote Raute und rote Gabel) und folgen einem leicht ansteigenden Waldweg.
An einer Weggabelung wenden Sie sich nach links (Markierung rote Gabel) und gelangen schließlich in ein sehr enges Trockental. Talaufwärts (Markierung rote Gabel) passieren Sie wenig später die zur Felsgrotte »Steinernes Haus« führenden Treppenstufen und erreichen die Schertelshöhle (3:15 Std.) mit Rasthaus (von 15. Mai–1. Okt. täglich geöffnet, ansonsten nur So jeweils von 10–17 Uhr). Die kleine Tropfsteinhöhle besteht aus zwei Gängen und einer 15 m hohen Halle mit einer Öffnung im Höhlendach. Den Namen verdankt die Höhle ihrem Entdecker, dem Freiherrn von Schertel (Höhle geöffnet von Palmsonntag bis 15. Nov. nur So; von 15. Mai.–1. Okt. täglich; Führungen alle 30 Min.; Infos unter www.schertelshoehle.de).
Von der Höhle kehren Sie auf dem gleichen Weg zurück und gehen weiter talabwärts (Markierung roter Balken) auf der Sohle des engen Trockentals, das in das Hasental einmündet. Talabwärts führt ein breiter Wirtschaftsweg zum Filsursprung (4:00 Std.), einem stark schüttenden Quelltopf mit Rasthütte und Grillstellen. Wenige Meter oberhalb der Fils führt der breite Weg, vorbei an einem Grillplatz, zurück zum Ausgangspunkt (4:30 Std.) bei der ehemaligen Papiermühle.
Region
Ausgangspunkt
Bei Wiesensteig; Wanderparkplatz bei ehem. Papiermühle
Wegbeschaffenheit
Wald- und breite Forstwege, kurzzeitig auch auf Asphalt
Besuchermagneten
Nach dem Anstieg zur Albhochfläche verläuft der Weg insgesamt recht bequem. Allerdings muss an sonnigen Wochenenden im Biergarten des Reußensteiner Hofs und an der imposanten Burgruine Reußenstein mit zahlreichen Besuchern gerechnet werden, ebenso am Parkplatz Bahnhöfle, an der Schertelhöhle und am Filsursprung.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.