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Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Urspring und Lonetopf

Anspruch:
leicht
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
305 m
Abstieg:
305 m

Eine Zeitreise durch das Lonetal. In Urspring beginnt eine spannende Wanderung. Sie führt in der Zeit weit zurück. Vom Lonetopf geht es zuerst zur Haldensteinhöhle, in der Menschen bereits 50000 v. Chr. lebten. Weiter führt der Weg durch ein Naturschutzgebiet und zu Spuren der Römer.

Beschreibung

»Hier in Urspring hat alles angefangen!«

So sinniert ein älterer Herr, der auf einer Bank vor dem Lonetopf sitzt. Er schaut den dicken Forellen zu, die sich im tiefgrünen Wasser tummeln. Wie richtig der Einheimische mit seiner Einschätzung liegt, zeigt sich bei der Wanderung um Urspring. Das Dorf ist ein Teil der Gemeinde Lonsee. Mitten im Ortskern sprudelt sanft das Wasser der Lone aus dem Boden. Ein idyllischer Platz und im Sommer perfekt, um sich im Kneippbecken nach dem Wandern zu erfrischen. Hier in Urspring beginnt unsere Tour und sie führt zu den Anfängen der Menschen im Lonetal.

Doch zuerst wartet der gefährlichste Teil dieser Wanderung, nämlich die B10 zu überqueren. Wer das geschafft hat, ist aus dem Schlimmsten raus. An der Ampel geht es über diese stark befahrene Straße. Nun folgen wir den Wanderwegen 2 und 3. Sie führen zum ehemaligen Wirtshaus Schwarzer Adler. Die Wegweiser zeigen links in den Wald hinein. Nach einem kurzen Anstieg ist rechts die Haldensteinhöhle erreicht. Diese Spalthöhle ist im Inneren ziemlich klein. Lediglich vier auf sechs Meter beträgt ihr Höhlenraum, in dem Archäologen Blattspitzen aus dem Mittelpaläolithikum fanden. Mit diesem Zungenbrecher bezeichnen die Archäologen den mittleren Abschnitt der Altsteinzeit. Bei den Grabungen 1938 stießen die Forscher auf der untersten Schicht auf Geräte aus Hornstein. Leider ist die Haldensteinhöhle verschlossen, um seltene darin lebende Tierarten zu schützen. Eine ausführliche Infotafel erklärt die Geschichte der Höhle.

Zum Naturschutzgebiet Obere Sommerhalde

Weiter führt uns der Weg ins Scheintal. Dazu wandern wir am Hang des Naturschutzgebietes Sommerhalde entlang. An einer Weggabelung im Wald halten wir uns links und folgen dem Weg mit der Nummer 3. Nun hinunter ins Tal. Hier ist Orientierungssinn gefordert: Wir überqueren die kleine Straße, gehen rechts und biegen in den Feldweg auf der linken Seite ein. Bald ist das Regenrückhaltebecken erreicht.

Wir überqueren den Schutzdamm. Keine Sorge, dieses Bauwerk ist stabil und hält auch die Sieben Schwaben aus. Wir wandern über den Damm und gehen links weiter, leider auf einem asphaltierten Weg, der am Wald entlangführt, nach Luizhausen. Wir durchqueren das Dorf und passieren den »Luizhausener Bahnhof«. Selbst ein Lokführerstreik richtet hier nichts aus. Denn dieser Eisenbahnwagen steht auf Schienen und ist bei Wanderern ein beliebter Imbiss. Wer glaubt, dass um Luizhausen die Weltgeschichte einen großen Bogen schlug, der irrt!

Die Napoleonslinde

Sie steht am Ortsausgang. Am 15. Oktober 1805 nächtigte der französische Kaiser in Luizhausen. Der Feldherr kam von der Schlacht um Elchingen und bezog im Gasthaus zum Löwen sein Quartier. Diese Linde ist zur Zeit der Postkutschen wichtig gewesen. Sie soll angeblich die Mitte auf der Route von Paris – Wien oder umgekehrt markiert haben. Den historischen Meilenstein, der einst an der Napoleonslinde stand, vermissen die Einheimischen bis heute. Den hat doch hoffentlich nicht anno 1805 der kleine Korse als Souvenir mitgehen lassen. Gerne hielten die Postkutschen in Luizhausen und die Reisenden übernachteten dort, denn nach dem Aufstieg auf die Alb mussten sich die Pferde erholen. Erholen können wir uns nicht und wandern weiter zur B10. Bitte die ausgeschilderte Unterführung nehmen, denn diese Straße ist der »Highway to Hell« der Älbler und wird entsprechend rasant befahren.

Angenehm geht es weiter entlang des Naturschutzgebietes Hörnen. Hier gibt es die für die Alb so typischen Wachholderheiden zu bewundern. Wir durchqueren nun den Halzhauser Wald auf dem markierten Weg bis zur Eisenbahnlinie vor dem Ort, überqueren jetzt nicht die Gleise, sondern wandern links Richtung Lonsee. Parallel zu den Schienen und an der Lone aufwärts entlang verläuft der Wanderweg. In Lonsee steuern wir das Rathaus in der Dorfmitte an, gehen nun zur Haldestraße und folgen der Hindenburgstraße, bis diese in die Hauptstraße einmündet. Diese vorsichtig überqueren und auf der Bahnhofstraße hinauf zum Bahnhof von Lonsee weiter. Eine Fußgängerbrücke führt über die Schienen. Links biegen wir in die Straße Hinter der Kirche ein und anschließend noch einmal links in die Talstraße; bald passieren wir das Feuerwehrhaus von Lonsee. Der Weg führt parallel und in Sichtweite zur Bahnlinie weiter am bewaldeten Salachberg entlang und gabelt sich. Wir halten uns links am Waldrand und gehen rechts hinauf zur Anhöhe.

Am Römerkastell vorbei

Was wie eine mit Hecken umgebene Pferdekoppel aussieht, war einmal das Römerkastell Ad Lunam. Anhand der Heckenstreifen lässt sich das Ausmaß der Anlage erahnen. Strategisch geschickt wachte es über einen wichtigen Knotenpunkt zweier Römerstraßen. Wer diese Anhöhe besetzt hielt, kontrollierte den Nachschub und den Warentransport. Wahrscheinlich ist hier im Kastell von Urspring eine Kohorte (500 Mann) stationiert gewesen, die aus Infanterie und Kavallerie bestand. Ein gefundener Sporn ist ein Indiz dafür. Leider ist so gut wie nichts über die Legionäre im Kastell Ad Lunam bekannt. Eine Infotafel gibt Auskunft über diese ehemalige Festung. Nun geht es den Höhenzug hinunter. Bei einer Bahnunterführung gelangen wir in den Ort Urspring, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Noch wenige Hundert Meter, und der Lonetopf ist erreicht.

Nach dieser Tour ist klar: Hier in Urspring hat alles angefangen!

Touren-Charakter

Wanderung rund um Lonsee, bis auf wenige Ausnahmen keine langen Anstiege. Es ist zwar eine stramme Halbtagestour, doch auch eine Zeitreise ganz zurück zu unseren Wurzeln.

Beste Jahreszeit

Sommer und Herbst

Ausgangspunkt

Lonetopf in Urspring

Endpunkt

Lonetopf in Urspring

Information

Besonderes

Handtücher für das Kneippbecken in der Lone mitnehmen

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.