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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwäbische Alb : Über die Hossinger Leiter

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

In vorgeschichtlicher Zeit war der Gräbelesberg ein bevorzugter Siedlungsplatz, denn die im Eyachtal sehr steilen Hänge schützten vor Angriffen. Weniger begeistert waren im 19. Jahrhundert die Einwohner von Hossingen, mussten sie doch über Holzleitern ins Eyachtal absteigen.

Beschreibung

Von Ihrem Parkplatz  bei der Bahnhaltestelle Laufen-Ort folgen Sie vom Parkplatz in der Steinstraße zunächst dieser Straße talaufwärts, wenden sich dann nach rechts in die Dobelstraße (Markierung rote Raute) und gleich darauf nach links in die zum Ortsrand ansteigende Ziegelstraße.

Ein breiter Wirtschaftsweg führt am Nordhang des steil aufragenden Gräbelesbergs (915 m) zunächst kurzzeitig zwischen Wiesen, anschließend im Wald recht steil bergauf. Nach etwa 300 m im Wald, kurz nach einem alten Steinbruch rechts des Wegs, zweigt ein mit der Markierung rote Raute versehener Waldweg rechts ab. Sie aber bleiben auf dem breiten Forstweg (keine Markierung), der nun recht bequem am Osthang des Gräbelesbergs im Brunnental talaufwärts führt.

Kurz nach einer Linkskehre des nun in Richtung Talausgang umschwenkenden Wegs biegen Sie rechts ab (Markierung rote Raute) auf einen Waldweg, der zu dem von einer Felswand gebildeten Talschluss ansteigt. Entlang der Felswand folgen Sie einem mit einem Geländer gesicherten Weg und erreichen mittels einer Metalltreppe, der sogenannten Hossinger Leiter (1:30 Std.), die über eine mehrere Meter hohe Felsstufe hinweghilft, die Talkante.

Solange das kleine Dorf Hossingen nur aus Bauernfamilien bestand, musste man nicht ins Eyachtal absteigen, denn die Felder, Wiesen und Weiden lagen auf der Albhochfläche. War ein Besuch der Kirmes oder eines Krämermarkts in Laufen oder Lautlingen vorgesehen, wählte man für den Abstieg ins Tal einen Weg bei Tieringen beziehungsweise Meßstetten. Diese Situation änderte sich jedoch in der zweiten Hälfte des 19. Jh. mit der Industrialisierung. Im Tal entstanden Arbeitsplätze in Gewerbebetrieben, sodass die Männer morgens auf möglichst kurzem Weg zu ihren Arbeitplätzen gelangen mussten und abends möglichst rasch ins Dorf zurückkehren konnten. Mit Hilfe von zwei fest verzurrten Holzleitern stiegen sie im felsigen Talschluss ab – ein gefährlicher Weg, vor allem im Regen und bei eisigen Temperaturen im Schnee.

Von der Talkante führen ein ansteigender Wiesenweg und anschließend ein Fahrweg nach Hossingen  (2:00 Std.). Der Markierung (rote Raute) folgend, gehen Sie durch das knapp 900 m hoch gelegene Dorf, wenden sich kurz hinter der Kirche nach rechts und ­biegen von der Ortsdurchfahrt rechts ab (Markierung rote Raute) auf ein Sträßchen.

Zwischen Wiesen gelangen Sie bequem zu einer Grillstelle am Fuß der bewaldeten Kuppe des Heimbergs (943 m) und gehen geradeaus auf den Gräbelesberg zu, der nur noch durch eine etwa 100 m breite Engstelle mit dem Albkörper verbunden ist. Noch vor dieser Engstelle passieren Sie am Waldrand eine erste Wallanlage (2:45 Std.) und am schmalen Zugang zur bewaldeten Hochfläche des Gräbelesbergs einen weiteren Wall.

Bis zum Ende des Burgenbaus im 16. Jh. – Burgmauern boten kaum mehr Schutz gegen immer durchschlagskräftigere Geschütze – waren schwer zugängliche Orte mit steilen Hängen und einem schmalen, leicht abzuriegelnden Zugang, wie beim Gräbelesberg der Fall, bevorzugte Siedlungsplätze. Die beiden heutigen Wälle sind die erodierten Überreste von Mauern, die vermutlich während der Hallstattzeit (8.–5. Jh. v. Chr,) errichtet wurden. In jenen Jahrhunderten entwickelte sich im Raum Ostfrankreich–Schweiz–Süddeutschland die schriftlose Kultur der Kelten mit gemeinsamer Sprache und Religion, gleichen Bestattungssitten und gleichen künstlerischen Ausdrucksformen. Der keltische Kulturkreis umfasste schließlich auch Spanien, Frankreich (Gallien) und England, den Balkan und Teile der Türkei (Galatien). Um die Zeitenwende verschwanden die Kelten aufgrund der Niederlagen gegen die römischen Legionen des Julius Caesar und durch Verschmelzung mit anderen Völkern aus der Geschichte.

Am zweiten Wall beginnt rechter Hand der Abstieg nach Laufen. Zuvor allerdings lohnt der Weg geradeaus (Markierung roter Winkel) zu einem Aussichtspunkt an der Kante des Gräbelesbergs  (3:00 Std.). Von hier bieten sich schöne Blicke auf das Eyachtal und mehrere in das Tal vorragende Bergsporne sowie auf die Burgruine Schalksburg am gegenüberliegenden Talhang.

Sie kehren zurück zur Engstelle, steigen nach links (Markierung rote Raute) steil zu dem breiten Wirtschaftsweg ab, auf dem Sie die Tour begonnen haben, und kehren so zu Ihrem Parkplatz  (3:45 Std.) in Laufen a. d. Eyach zurück.

Ausgangspunkt

Laufen a. d. Eyach, Parken in der Steinstraße bei Bahnhaltestelle »Laufen-Ort«

Wegbeschaffenheit

Wirtschafts-, Forst- und Waldwege, gesicherter Weg an Felswand und Metallleiter

Sehenswerte Felsen

Beeindruckend sind der felsige Abschluss des Brunnentals und die Hossinger Leiter, eine gesicherte Metalltreppe in diesem felsigen Talschluss. Nach deren Überwindung gelangt man auf die Hochfläche nach Hossingen und dann leider auf Asphalt zur weit in das Eyachtal vorspringenden Berghalbinsel Gräbelesberg.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.