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Wandern Schwäbische Alb: Römerstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
4.5 km
Aufstieg:
93 m
Abstieg:
93 m

Höhepunkt auf der Mittleren Alb. Auf der Kuppenalm überragt der Römerstein alle anderen Berge. Mit seinen 872m ist er der Mount Everest in diesem Gebiet. Bei klarem Wetter bietet sich vom Aussichtsturm ein wunderbarer Fernblick. Von der Sonne ist dieser Teil der Alb verwöhnt, die Temperaturen sind hier allerdings »einen Kittel kälter«, wie die Einheimischen sagen.

Beschreibung

»Mit den Römern hat der Turm nichts    

zu schaffen!«, klärt mich ein älterer Wanderer auf. »Da musst du schon zum Hasenhäuslesberg gehen«, der geschichtsbewusste Mann zeigt südwärts. Tatsächlich befand sich dort bei Donnstetten ein römisches Kastell mit ungefähr 80 bis 100 Mann Besatzung. Die Garnison von Clarenna, so hieß der Stützpunkt, sollte die Grenze der rätischen Provinz sichern. Doch woher kommt der Name Römerstein? Vielleicht finden wir es bei der Wanderung heraus.

Wir starten bei dem Parkplatz am Skilift und der Sommerrodelbahn. Links von der Bobbahn geht es zwischen Wiesen den Berg hinauf. Der Weg macht einen Bogen nach rechts und ist oberhalb vom Skilift, kurz führt er durch einen Forst und anschließend am Waldrand entlang. Nun links in den Wald einbiegen. Immer dem Pfad folgen. Im Sommer ist es hier angenehm kühl, und man schwitzt, trotz Steigung, weniger als in der prallen Sonne. Linkerhand knickt der Weg ab und verläuft kurz am Waldrand. Bald ist der Römersteinturm erreicht, der idyllisch auf einer Lichtung liegt. Errichtet wurde der 28 m hohe Turm im Jahr 1912. In alten Karten hieß der Berg noch Oberer Bühl.

Die letzten Kraftreserven mobilisieren, 

und es geht die Treppen hinauf zur Aussichtsplattform. Von oben sind das Lenninger Tal zu erkennen sowie das Ermstal und die drei Kaiserberge. Damit sich jeder auskennt, wo es was am Horizont zu sehen gibt, sind Orientierungstafeln angebracht. Es soll ja Zeiten gegeben haben, da lebten die Menschen ganz glücklich ohne Bergerkennungs-Apps auf ihren Mobiltelefonen.

Wer seine Würstchen im Rucksack dabei hat, kann sie an den Grillstellen beim Turm übers Feuer halten. Dabei kommt man ins Gespräch, und ein Ortskundiger weiß, woher der Name Römerstein rührt. »Von der Familie Rem«, erklärt er in die Runde. »Die Rems lebten in Böhringen und tauchen 1356 zum ersten Mal urkundlich auf. Mit einem Grenzstein markierten sie ihren Grund. Den bezeichneten die Leute mit Remastoi.« An der Geschichte ist was dran. Offensichtlich besaß diese Böhringer Familie Rem in der Nähe ein größeres Grundstück. So hieß 1356 die Flur »Rembrachtstein«, 1454 lautete die Bezeichnung »Remhartstein« und gut hundert Jahre später »Remetstein«. Erst 1790 nannte man dieses Flurstück bei Donnstetten »Römerstein«. Wieder ist ein Rätsel der Menschheit gelöst. Auf demselben Weg, wie wir aufgestiegen sind, wandern wir bergab und wissen nun zwei Dinge: Die Aussicht ist grandios, und mit den Römern hat der Turm nichts zu tun.

Touren-Charakter

Einfache, wenig anstrengende Wanderung zu einem genialen Aussichtspunkt: dem Römersteinturm.

Ausgangspunkt

Parkplatz Skilift/Sommerrodelbahn Donnstetten

Endpunkt

Parkplatz Skilift/Sommerrodelbahn Donnstetten

Römersteinturm

Das königlich württembergische Katasteramt errichtete 1892 ein Vermessungsgerüst auf dem Römerstein (damals noch Oberer Bühl). Der Schwäbische Albverein erwarb das Gerüst und baute Treppen hinauf. 1899 weihte man diesen ersten Römersteinturm feierlich ein. Jedoch setzte das Wetter dem Holzturm zu, und man riss ihn ab. Mithilfe von Spenden und dem Erbe des Stuttgarters Otto Staib erbaute der Schwäbische Albverein den Turm in der Form, wie wir ihn heute sehen. Ehrenamtliche Turmwarte kümmern sich um den Bau. Während der Wandersaison hat der Römersteinturm an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Ansonsten sind die Schlüssel hinterlegt, die Ansprechpartner stehen auf der Homepage des Schwäbischen Albvereins.

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