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Wandern Schwäbische Alb: Oberer Kuhberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
102 m
Abstieg:
102 m

Alpenblick und Schafe. Mit einer sensationellen Aussicht wartet das Ulmer Münster auf. Bei Föhn sind vom höchsten Kirchturm der Welt aus sogar die Alpen erkennbar. Wer sich von den 768 Stufen hinauf abschrecken lässt, greift auf die Alternative zurück: eine gemütliche Wanderung am Oberen Kuhberg. Auch hier liegen einem Oberschwaben und die Alpen zu Füßen. Ganz ohne Stufen!

Beschreibung

»Wenn ich hier oben wandere, 

vergesse ich jeden Ärger!«, erklärt eine ältere Frau, die mit ihrem Hund am Oberen Kuhberg unterwegs ist. Es soll ja immer noch Ulmer geben, die kennen den Balkon ihrer Stadt nicht. Dabei ist der Obere Kuhberg mit Bus, Auto und Fahrrad einfach zu erreichen.

An einem sehr düsteren Ort beginnt unsere Tour: Fort Oberer Kuhberg. Hier befand sich von 1933 bis 1935 ein Konzentrationslager. Vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten waren unter harten Bedingungen inhaftiert. Am bekanntesten unter den Insassen sind die SPD-Politiker Kurt Schumacher und Gottlob Kamm (nach dem Krieg Landesminister für politische Befreiung). Als man 1935 das Lager auflöste, kamen die verbliebenen Gefangenen, darunter auch Kurt Schumacher, ins KZ Dachau. Es lohnt sich, diese Gedenkstätte zu besuchen.

Wir gehen links oder rechts auf einem geschotterten Pfad am Fort vorbei. Egal welche Richtung, wir gelangen zum Funkmasten. Die Gebäude unter ihm sind auch hochinteressant. Sie beherbergten von 1953 bis 1968 die legendäre HfG Hochschule für Gestaltung. Max Bill und Otl Aicher lehrten hier. Viele bedeutende Designer brachte die HfG hervor, wie Rolf Müller, der 1972 bei den Olympischen Spielen in München für das visuelle Erscheinungsbild zuständig war. Auch Ferdinand Alexander Porsche, Gründer von Porsche Design, besuchte für zwei Semester die HfG. Heute sind in den ehemaligen Räumen das HfG-Archiv und eine Dauerausstellung über diese richtungsweisende Hochschule untergebracht.

Auf der Hochebene des Kuhbergs   

passieren wir den Parkplatz. In der Nähe davon lassen Kinder und Erwachsene gern Drachen oder Modellflieger steigen. Wir folgen dem HW 2 Schwäbische Alb Südrandweg. Bald kommt die Kreuzung mit der markanten Gerd-Walter-Linde. Hier bietet sich bereits ein toller Blick zum Kloster Wiblingen, hin ins Illertal und bis zu den Allgäuer Alpen. Weiter wandern wir geradeaus zwischen den Feldern. Rechts von uns ist der Klosterwald. Leicht geht es bergauf,und linkerhand befindet sich ein verwilderter Obstgarten mit knorrigen Apfelbäumen. Nach dem sanften Anstieg verläuft der Weg am Waldrand entlang, und bei Föhn sehen wir über Schloss Erbach hinweg in der Ferne die Alpen.

Wir bleiben auf dem Weg. An einer Kreuzung steht ein Marienmarterl etwas oberhalb zwischen alten Bäumen und Büschen versteckt. Nun wandern wir rechts auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg den Berg hinauf. Wieder führt die Route am Waldrand entlang. An der ersten Kreuzung biegen wir rechts ab in den Wald hinein. Es geht leicht bergab und läuft sich fast wie von alleine.

Ein wichtiges Zwischenziel ist bald erreicht: das Butzental! Wir stoßen auf eine kleine Straße und sehen schon das urige Wirtshaus mit dem Bauernhof. Schafe stehen auf der Weide. Im Biergarten ruhen wir uns aus. Für Kinder gibt es einen Spielplatz zum Austoben. Umrahmt ist das Ganze von alten Obstbäumen. Die Ruhe im Butzental und das deftige Essen setzen manchem Wanderer zu. Schließlich geht noch ein Bier und vielleicht noch eines? Da fällt das Weiterwandern womöglich schwer. Wer weniger tief ins Glas geschaut hat, packt munter seinen Rucksack für die letzte Etappe dieser Tour.

Wir marschieren auf der Straße vom Butzental aus weiter und leicht bergauf abermals in den Wald hinein. An der zweiten Kreuzung – etwas links versetzt im Wald steht eine Holzhütte – nehmen wir den Weg nach rechts. Nach einem kurzen Anstieg geht es flach durch den Forst. Links kommen wir am eingezäunten SWU-Wasserwerk Klosterwald vorbei. Bergab verlassen wir den Wald und treffen auf einen Weg, der uns bekannt vorkommt. Links halten und vorbei am Sendemasten zurück zum Fort Oberer Kuhberg. Wer hier oben gewandert ist, hat schnell seinen Ärger vergessen.

Touren-Charakter

Gemütliche Tour ohne nennenswerte Steigungen, auf der dem Wanderer die Allgäuer Alpen zu Füßen liegen.

Ausgangspunkt

Parkplatz Fort Oberer Eselsberg

Endpunkt

Parkplatz Fort Oberer Eselsberg

Mehr als »nur« ein Baum!

In einem Leiterwagen zog Gerd Walter 1950 eine junge Linde den Kuhberg hinauf und pflanzte sie dort ein. Als Kriegsheimkehrer hatte er 50-Pfennig-Stücke gesammelt und damit den Baum finanziert. Jahrzehntelang engagierte er sich im Schwäbischen Albverein, von 1958 bis 1999 war der Studienprofessor als Naturschutzwart tätig. Walter erhielt das Bundesverdienstkreuz und starb im Alter von 86 Jahren. Die von ihm gepflanzte Linde ist vielen Ulmern ein Begriff.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.