Wandern Schwäbische Alb: Kuchalb

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Wer auf einem Wagen beim Faschingsumzug   

dargestellt ist, muss entweder ein Politiker sein oder jemand, den alle lieben. Letzteres ist bei Mutter Franzl der Fall. Zu ihrem 140. Geburtstag gab es beim 58. Donzdorfer Fasnetumzug einen Wagen mit dem Motto: »Wir kehren ein mit Hut und Ranzl und feiern 140 Jahre Mutter Franzl!« Was für eine Ehre!

Um zu dem gleichnamigen Gasthaus auf der Kuchalb zu kommen, wandern wir beim Sportplatz des SC Geislingen am Jürgen-Klinsmann-Weg 10 los (der ehemalige Bundestrainer und Fußballweltmeister kickte hier als Kind). Doch halt! Das ist kein Fußballplatz wie jeder andere! Hier schrieb am 1. September 1984 der SC Geislingen Fußballgeschichte. Mit Topspielern wie Uli Stein im Tor, Wolfram Wuttke, Ditmar Jakobs, Felix Magath, Manfred Kaltz und Thomas von Heesen kam der Bundesligist HSV in der ersten Runde des DFB-Pokals zur lästigen Pflichtübung nach Geislingen. Vor 6000 Zuschauern siegten die Oberligisten mit 2:0. Wolfgang Haug und Klaus Perfetto trafen für den SC Geislingen. Wie viele Zigaretten der Kette rauchende Trainer des HSV, Ernst Happel, damals in Geislingen paffte, ist leider unbekannt. Etliche Einheimische erinnern sich noch an dieses grandiose Match. Im nächsten Pokalspiel bezwangen die Geislinger mit 4:2 Kickers Offenbach, und erst im Achtelfinale mussten sie sich mit 2:0 Bayer 05 Uerdingen geschlagen geben. Keine Sorge, wir kommen an diesen historischen Ort zurück.

Voll inspiriert überqueren wir   

zuerst die Heidenheimer Straße und gehen dann oberhalb der Bahnlinie auf einem Pfad entlang bis zur Dammstraße. Diese endet an der Schützenstraße im Längental. Ab hier folgen wir der Markierung mit der roten Raute hinauf zum Tegelberg. Der Waldweg zieht sich in Serpentinen, teilweise über eine Treppe, bergan. Die erste Rast legen wir bei der Schutzhütte des Tegelbergs ein. Am Albtrauf geht es weiter bis zum Kuhfelsen. Wer möchte, kann hier rasten und das Panorama genießen. Anschließend führt der Traufweg zum Klepperfelsen und dann zum Hohenstein. Rechts befinden sich Felder der Kuchalb-Hochebene, und links geht es steil den Albtrauf hinunter. Am Hohenstein lohnt sich ebenfalls eine Pause. Gut zu erkennen sind der Wasserberg mit dem Wasserberghaus und der Aichelberg. Diesen kennt jeder aus dem Verkehrsfunk.

Am Traufweg weiterwandern bis zur Maierhalde. Hier steht ein großes Kreuz, und der Fernblick auf die Kaiserberge sorgt sicher für einen unvergesslichen Moment. Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen sehen von dieser Warte aus noch majestätischer aus, als sie ohnehin sind. Wenn es plötzlich in der Luft surrt und rauscht, sind keinesfalls die Sinne gestört. Modellflieger lassen auf der Maierhalde oft und gern ihre Miniflugzeuge kreisen. An einer Hecke führt der Weg hinunter zu einer kleinen Straße. Hier rechts gehen. Unterwegs erinnert ein steinernes Feldkreuz an die Stifter.

Das Wirtshaus   

in Kuchalb ist mehr als nur eine Gaststätte. Mutter Franzl ist eine Institution. Nach der Einkehr halten wir uns auf der Dorfstraße rechts. Ein Wegweiser des Schwäbischen Albvereins zum HW 1 weist uns den Weg nach Geislingen. Auf dem Plateau geht es wieder zum Tegelberg. An einer Weggabelung nicht rechts abbiegen, sondern auf dem Weg bleiben. Wir wandern in den Wald hinein. Auch hier die Abzweigungen ignorieren. Nun macht der Weg einen langen Rechtsbogen. Weiter geht es zum Berghof und von dort über den Aufstiegsweg hinunter ins Längental. An der Bahnstrecke angekommen, nehmen wir den Weg zurück zum SC Geislingen. Heute haben wir zwei Legenden erwandert: Mutter Franzl und den Sportplatz, an dem ein Oberligist einen Bundesligisten aus dem DFB-Pokal hinauswarf.