Wandern Schwäbische Alb: Kornbühl
Göttlicher Weitblick. Von wegen sparsame Schwaben! Während sich die meisten Berge mit einem einfachen Gipfelkreuz begnügen, steht auf dem Kornbühl bei Burladingen die Salmendinger Kapelle. Doch es gibt einen weiteren Grund, warum manche Wanderer so gerne auf diesen Berg steigen: Die himmlische Aussicht!
Es gibt Leute und Dinge,
die stehen immer im Schatten von anderen. Inspektor Harry Klein bekam in der Krimiserie Derrick nur hin und wieder etwas vom Glanz seines Chefs ab. Auf dem Fußballfeld jubelten alle »Kaiser« Franz Beckenbauer zu, doch ohne seinen genialen Helfer Georg »Katsche« Schwarzenbeck hätte der Kaiser oft weniger gut ausgesehen. Diese Helfer kommen nicht aus dem Schatten raus. Ähnlich ergeht es dem Kornbühl. Fällt der Name dieses 886 m hohen Härtlings, denken die meisten Leuten sofort an den versickernden Märzenbronnen und die Salmendinger Kapelle. Dabei hat der Kornbühl etwas zu bieten, das ihn zu einem besonderen Ausflugsziel macht: den Fernblick!
»Wenn du die Zugspitze sehen willst, musst du im Winter kommen. Da ist die Luft kalt und klar!«, rät ein älterer Burladinger. Tatsächlich ist vor allem im Winter Deutschlands höchster Berg bei optimalen Bedingungen vom Kornbühl aus zu sehen. Der Schwarzwald ist gut zu erkennen, ebenfalls der Fernsehturm von Stuttgart. Auch der markante Säntis zeichnet sich an manchen Tagen am Horizont ab. Doch bevor man diese Aussicht genießen kann, wartet der Aufstieg.
Wir starten am Wanderparkplatz
Salmendingen. Von hier aus bietet sich neben Touren auf den Hirschkopf und den Dreifürstenstein die kurze Wanderung auf den Kornbühl an. Sie ist optimal ausgeschildert und das GPS-Gerät kann zu Hause in der Schublade bleiben. Zuerst rechts halten und in Richtung Salmendingen gehen. Der Feldweg verläuft fast parallel zur K 7161. Bald trifft der Weg auf diese Kreisstraße. Wir gehen scharf links hinauf zum Kornbühl.
Von Weitem ist die Salmendinger Kapelle oben auf dem Gipfel zu sehen. Heute wachsen wieder Bäume und Büsche auf diesem Berg. Weil zu viele Schafe dort weideten, gab es um 1900 am Kornbühl fast keine Bäume mehr. Seit 1983 ist dieser Härtling, so nennen Experten einen solchen Einzelberg, ein Naturschutzgebiet. Über 300 verschiedene Tierarten leben dort. Auf der Wacholderheide und dem für die Alb typischen Halbtrockenrasen gedeihen mehr als 200 unterschiedliche Pflanzenarten. Eigentlich ist der Kornbühl eine kleine Arche Noah. Oben angekommen, fühlt man sich dem lieben Gott ein gutes Stück näher. Was für eine Fernsicht! Auf dem gleichen Weg geht es zurück zum Parkplatz. Gibt es einen vernünftigen Grund, warum der Kornbühl im Schatten stehen muss?
Region
Touren-Charakter
Eine kurze Wanderung, bei der richtig Schweiß fließt. Wer auf dem Kornbühl gestanden hat, der bereut es nicht.
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Salmendingen
Endpunkt
Wanderparkplatz Salmendingen
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
