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Panoramawege
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Hornberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
443 m
Abstieg:
443 m

Doppelpass auf der Ostalb. Über den Furtle- und Bernharduspass führt dieser Rundweg. Zu sehen gibt es dabei eine Menge. Alle, die Panoramablicke lieben, kommen hier auf ihre Kosten und werden sicher gerne an die Zeit auf dem Hornberg zurückdenken. Doch bis wir so weit sind, heißt es tapfer wandern.

Beschreibung

»Kennst du den Unterschied zwischen Berlin   

und dem Hornberg?«, fragt mich ein Einheimischer. Ich zucke mit den Schultern. »Über dem Bundestag kreist der Pleitegeier und über uns die Segelflieger!« Am meisten muss der Mann selbst über seinen Witz lachen. Elegant gleiten die weißen Segelflugzeuge über uns durch die Luft. Doch auch der Blick geradeaus beeindruckt: Die drei Kaiserberge präsentieren sich von ihrer schönsten Seite. Wir sind auf dem Hornberg.

Losgewandert sind wir in Degenfeld. In Richtung Süden haben wir den Ort verlassen und halten uns nun ostwärts. Ausgeschildert ist der Weg »Bernhardus« mit einem roten Dreiblock. Vorbei an Fischteichen wandern wir in den Wald zur Glasklinge hinein. Eine typische Waldschlucht auf der Schwäbischen Alb. Steil geht es bergauf. Wir folgen der Markierung zum Hornberg und sind bald bei der Bernharduskapelle. Seit 1728 gibt es Wallfahrten hierher. Eine Statue, sie zeigt den Heiligen und Mystiker Bernhard von Clairvaux, zieht die Gläubigen an. Im Jahr 1880 weihte man die neue Wallfahrtskapelle ein, so wie sie sich heute noch präsentiert. Graf Otto von Rechberg und Rothenlöwen stiftete das Geld dafür. Allerdings, so munkelt man, tat er das mit Hintergedanken: Der Adelige wünschte sich, nachdem er bereits sechs Töchter hatte, einen Sohn. Den Wunsch bekam er gleich dreimal erfüllt: Joseph, Albert und Otto kamen zwischen 1885 und 1892 zur Welt, dazu die Tochter Walburga. Was es mit dem Motiv für diese edle Stiftung auch auf sich hat, nach dem Neubau der Kapelle kamen wieder die Pilger auf den Bernhardusberg, wo die frommen Wanderer ein schöner Ausblick erwartet.

Nun geht es hinunter zum Furtlepass mit Einkehrmöglichkeit. Auf dem Rennrad quälte ich mich hier einmal beim Radrennen Alb-Extrem bergauf. Wir überqueren die L 1160 und steigen das Naturschutzgebiet Kaltes Feld hinauf. Die K 3278 kreuzen wir und wandern auf dem Hochplateau in Richtung Hornberg. Der Weg beschreibt einen weiten Bogen nach links. Nach wenigen Hundert Metern halten wir uns rechts am Waldrand und kommen auf einem Pfad zum Luginsland. Diese nördliche Spitze des Hornbergs ist den kleinen Umweg wert. Oft stellen hier Maler ihre Staffelei auf oder Fotografen postieren sich hinter dem Stativ. Wie auf einer Postkarte zeigt sich hier die Alb. Wir gehen zurück zu unserem Weg. Am Waldrand entlang erreichen wir den Hornberg und können die Kaiserberge in all ihrer Pracht bestaunen. Weiter geht es an der Traufkante. Was für ein wunderschöner Weg!

Plötzlich rauscht es über unseren Köpfen.   

Außerirdischenalarm auf der Alb? Zum Glück haben diese Geräusche einen ganz weltlichen Grund. Wir sind am Segelflugplatz. Bereits 1925 trafen sich in Schwäbisch Gmünd Flugbegeisterte. Im Jahr 1928 hob mit einem Optiz-Gleiter das erste Flugzeug am Hornberg ab. Seitdem herrscht hier munterer Flugbetrieb.

Wir wandern weiter in Richtung Kaltes Feld. Immer bergauf nähern wir uns langsam dem höchsten Punkt der Ostalb. Immerhin 780 m ist der Berg hoch. Es lohnt sich ein Abstecher zum Franz-Keller-Haus. Seit 1908 steht diese Hütte hier auf dem Kalten Feld, und 1931 übernahm der Schwäbische Albverein das Wanderheim. Es ist ganzjährig bewirtschaftet und bietet auch die Möglichkeit zu übernachten. Wer es bis hierher geschafft hat, darf sich eine deftige Brotzeit gönnen. »Hier oben schmeckt es mir einfach am besten!«, schwärmt ein Wanderer und greift selig zum Bierglas.

Doch irgendwann ist es Zeit für den Rückweg. Wir halten uns links und folgen dem Weg mit dem blauen Balken. Wenige Hundert Meter später gehen wir rechts in Richtung Degenfeld den Ochsenberg hinunter. Im Wald versteckt liegt die Ruine Degenfeld. Wahrscheinlich um 1250 errichteten die Herren von Degenfeld hier ihre Stammburg. Im 18. Jahrhundert war die einst stolze Burg verfallen und diente als Steinbruch. Auf der Alb verkommt nichts! Bald haben wir unseren Ausgangspunkt erreicht und sehen zurück auf den Hornberg, über dem die Segelflieger kreisen.

Touren-Charakter

Wer auf den höchsten Berg der Ost­alb will, muss sich auch anstrengen. Langeweile kommt bei dieser Wanderung garantiert nicht auf.

Ausgangspunkt

Parkplatz Degenfeld

Endpunkt

Parkplatz Degenfeld
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Genussvoll die Schwäbische Alb durchwandern und die Ausblicke genießen. Jede Tour ein einmaliges Erlebnis auf Panoramawegen und mit lohnendem Ziel.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.