JBerg-Verlag
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Hohenurachsteig

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
490 m
Abstieg:
490 m

Viel Aussicht und eine der schönsten Burgruinen. Die Ruine Hohenurach, eine der einstigen württembergischen Landes­festungen, ist das Hauptziel dieser Wanderung, dem wohl Kinder am meisten entgegenfiebern werden. Davor erfreuen wir uns jedoch an einigen Aussichtsfelsen.

Beschreibung

Start ist an der Endstation der Ermstalbahn, wo wir auch einen Park & Ride-Parkplatz finden. Vom P & R-­ Parkplatz aus gehen wir den Hang hinauf zum Waldrand. Dort folgen wir dem Wanderschild nach links in Richtung »Hanner Fels«, zweigen aber kurz danach rechts ab auf einen schmalen Pfad. Rechts sehen wir bald eine Rinne, die sich ein Bach aus Kalk selbst aufgebaut hat. Nach etwas Bergauf folgen wir kurz einem breiten Forstweg, dann zweigen wir rechts ab. Nun geht es in Serpentinen hinauf zur Straße (Hanner Steige). Hier halten wir uns rechts in den Forstweg. Etwas später zweigt unterhalb der Felszacken ein Steig links ab. Er bringt uns hinauf zu einem Aussichtsfels.

Nach weiterem Anstieg erreichen wir einen Sendemasten, hinter dem der Vordere Hanner Fels (693 m) liegt. Unser Weg führt vor dem Sendemasten nach links weiter. Am nächsten breiten querenden Weg geht es nach rechts weiter und wir kommen zum Mittleren Hanner Fels (680 m). Danach folgen wir dem Wanderzeichen weiter zum Hinteren Hanner Fels (707 m). Hier sehen wir auch schon die Ruine Hohenurach.

Weitergehend stoßen wir auf einen breiten Forstweg, dem wir in Gehrichtung folgen. Wo dieser links abknickt, gehen wir geradeaus zum Wanderschild ­»Eppenzill«. Hier werden wir auf den links davor abgehenden Pfad verwiesen. Bald verlassen wir den Wald; nun halten wir uns rechts und gehen über die Wiese zum Waldrand.

Hier führt unser Weg nach rechts in Richtung »Kreuzhütte« weiter, zuerst sollten wir jedoch geradeaus zum Eppenzillfelsen gehen. Von ihm aus sieht man schön zu den Rutschenfelsen und zur Ruine ­Hohen­urach. Danach folgen wir dem steinigen Steig steil bergab. Rechts von ihm verläuft ein markierter Albvereinsweg. Er ist nicht ganz so steinig und nicht so ausgesetzt. An der Kreuzhütte wandern wir noch geradeaus bis zu einem Sattel, wo sich mehrere Wege kreuzen. Wir gehen geradeaus hinauf zur Ruine Hohen­urach.

Nach der Ruine gehen wir ein Stück zurück, dann werden wir nach links verwiesen. Es geht steil hinab zu einem breiten Forstweg. Auf ihm wandern wir nach rechts zu einer Kreuzung. Nach links kommen wir hinab zum Parkplatz 19 vor der Jugend­herberge. Am Parkplatz halten wir uns rechts zur Jugendherberge, die wir rechts umgehen. Danach wandern wir über die Wiese hinauf zum Waldrand. Dort wenden wir uns schließlich nach links. An einem Asphaltsträßchen geht es etwas nach links versetzt auf einem Pfad weiter. Bald sehen wir links unten den Parkplatz.

Ruine Hohenurach

Hoch über Bad Urach, der ehemaligen Residenz des südlichen Teils Württembergs, liegt auf einem kegelförmigen Berg die Ruine der ehemaligen Burg und Landesfestung Hohenurach. Mit dem Bau der ersten Anlage wurde 1025 unter den Grafen von Urach begonnen. Die Anlage wurde 1264 aus Geldnot an Graf Ulrich I. von Württemberg verkauft. Graf Ludwig I., der auch das Uracher Residenzschloss errichtete, ließ die Burg ausbauen. Auch Graf Eberhard im Bart gab größere Anbauten in Auftrag.

1534 bis 1562 ließ sie Heinrichs Sohn Herzog Ulrich zu einer der als uneinnehmbar geltenden Landesfestungen ausbauen, außerdem wurde sie als Gefängnis genutzt. Die Baumaßnahmen der Herzöge Ulrich und seines Sohnes Christoph im Stil der Renaissance prägen heute noch das Bild der ­Anlage.

Im Dreißigjährigen Krieg hielt Ende 1634 eine 200 Mann starke Besatzung einem 3000 Mann starken Belagerungsheer stand. Sie wurde erst nach elf Monaten ausgehungert und gab auf. Die Bürger der Stadt, die unter den Kriegshandlungen schwer gelitten hatten, baten die Sieger, die Festung zu »sprengen und mit Feuer zu ruinieren«, um Ruhe zu haben, jedoch umsonst. Dem Wunsch nach Zerstörung der Festung kam Herzog Carl Eugen 1765 nach, als die Anlage waffentechnisch überholt war.

Ab dem 16. Jh. diente die Festung lange Zeit auch als Gefängnis, nicht nur für Verbrecher. Zu den bedauernswerten Gefangenen gehörten Nikodemus Frischlin, der 1590 sieben Monate in einer winzigen Zelle gefangen gehalten wurde und bei einem Fluchtversuch ums Leben kam, der 1613 auf dem Uracher Marktplatz enthauptete Kanzler Matthäus Enzlin, die Geliebte von Herzog Eberhard Ludwig, die Gräfin von Grävenitz, und der Baumeister Frisoni, der am Bau des Schlosses in Ludwigsburg beteiligt war. Trotz des Verfalls ist Hohenurach noch eine der umfangreichsten Anlagen ihrer Art auf der Alb.

Touren-Charakter

Wir wandern meist auf Pfaden. An den Steilabfällen bei den Aussichtsfelsen sollte man vorsichtig sein. Ein weiterer guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei der Jugendherberge etwas vorher, wenn man aus Richtung Metzingen kommt.

Ausgangspunkt

Bad Urach, Endstation Ermstalbahn. GPS-Koordinaten: 48.491877, 9.395172

Endpunkt

Bad Urach, Endstation Ermstalbahn. GPS-Koordinaten: 48.491877, 9.395172

Route

Tourenverlauf: Parkplatz Bad Urach - Hanner Felsen - Eppenzillfelsen - Ruine Hohenurach - Parkplatz

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