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wandern

Wandern Schwäbische Alb: Hohenrechberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
3.5 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Kaiserlich Ausschau halten! Für Kurzentschlossene ideal: Kurzer Weg und richtig viel Aussicht mit Geschichte sowie Kultur. Ein Überraschungsei für Erwachsene ist die Blitztour hinauf auf den Rechberg und zur barocken Wallfahrtskirche. Was soll bei so einem Ziel schiefgehen, vor allem wenn es oben auch ein Wirtshaus gibt?

Beschreibung

Selbst im Schlaf kann jedes Kind    

auf der Alb die drei Kaiserberge aufzählen: Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Streber wissen dazu noch die Höhenmeter: 684, 708 und 757 m. Alle, die wenig Zeit haben, nehmen sich den Rechberg vor. Gegenüber der Grundschule von Rechberg gibt es viele kostenlose (und das in Schwaben!) Parkplätze. Am katholischen Pfarramt vorbei führt ein asphaltierter Weg hinauf zur Burgruine. »Da kommst ins Schwitzen!«, witzelt ein älterer Wanderer seinen Freunden zu, schlagfertig gibt einer zurück: »Sei froh, dass du keine Rüstung anhast!«

Immer bergauf windet sich der Weg. Bald an der Burgruine angekommen, gilt es beim Drehkreuz den Eintritt zu entrichten. »Mir investieren lieber in a Viertele!«, beschließt die Männergruppe und schiebt noch einen Witz hinterher: »Da bekommst wenigstens dreizehn Prozent für dein Geld!«

Viel Geschichte fürs Geld bekommen alle, die sich die Burgruine ansehen. Hier residierten einst die Grafen von Rechberg. Die Burg hat wahrscheinlich Ulrich I. von Rechberg errichten lassen. Im Bauern- und im Schmalkaldischen Krieg widerstand die Festung. Erst ein Blitzschlag am 6. Januar 1865 löste ein verheerendes Feuer aus, und seitdem ist die Burg eine Ruine. Der Lederfabrikant Hans Bader erwarb sie 1986 und schützte sie vor weiterem Verfall. Nach seinem Tod ging 2006 Hohenrechberg in den Besitz der Rechberg Stiftung Hans Bader über. Ein Besuch des historischen Gemäuers lohnt sich. Es warten ein dreistöckiges Verlies, eine kleine Ausstellung und tolle Fernblicke auf die Gäste. Wer sich vor dem Gipfelsturm stärken möchte, kehrt in die Burgschenke ein. Keine Sorge, hier isst man modern und nicht mit mittelalterlichen Tischsitten.

Geradeaus führt ein kleiner asphaltierter Weg   

steil den Berg hinauf. Daneben stehen die einzelnen Stationen eines Kreuzwegs. Als eine Frau sich anlehnt, um kurz zu verschnaufen, meint ihr Mann: »Der hat sein Kreuz auch selber hochgeschleppt!« Bei so aufmunternden Worten wandert es sich gleich viel leichter.

Unterwegs gibt es immer wieder Stationen des geologischen Lehrpfads zu sehen. Oben angekommen fällt die Entscheidung schwer: Rechts lockt das Wirtshaus und links die barocke Wallfahrtskirche St. Maria. Welt­liches oder Göttliches, das ist hier die Frage! Eine weitere offene Frage ist, wann die erste von drei Kapellen hier oben auf dem Rechberg entstand. Der ursprüngliche hölzerne Sakralbau taucht 1424 zum ersten Mal in Urkunden auf. Ulrich II. von Rechberg wollte etwas Massiveres und ließ 1488 eine Kapelle aus Stein errichten. Nun standen hier oben gleich zwei Gotteshäuser.

Bero von Rechberg schritt 1686 zur frommen Tat und ließ den Grundstein für die heutige Wallfahrtskirche legen. Neben religiösen Gründen bewogen den Adeligen sicher auch weltliche Gründe dazu, denn mit Wallfahrern war damals gutes Geld zu verdienen. Beim Bau soll es nach einer Legende zu einem göttlichen Problem gekommen sein: Immer wenn die Bauleute das Marienbild an die Stelle brachten, an der später der neue Hochaltar stehen sollte, kamen nachts (nein, nicht die Heinzelmännchen) Engel und brachten das Gnadenbild an seinen angestammten Platz zurück. Frustriert und bekehrt errichteten die Bauleute um die alte Holzkapelle die neue Wallfahrtskirche. Valerian Brenner, ein Meister des Vorarlberger Barocks, kümmerte sich um die Ausführung. Im bayerischen Schwaben errichtete Brenner weitere Sakralbauten wie die Wallfahrtskirche in Biberbach.

Nach dem Besuch der Kirche lohnt sich eine Einkehr in das nahe gelegene Wirtshaus. Nur wenige Meter hinter dem Gotteshaus befindet sich ein gemauerter Aussichtspunkt. Von hier bietet sich ein wunderbarer Blick über Schwäbisch Gmünd. Rechts führt ein Weg durch den Wald hinunter nach Rechberg. In weitem Bogen um den Berg gelangen wir wieder in den Ort. Nach dieser tollen Wanderung träumen wir nachts bestimmt von den drei Kaiserbergen.

Touren-Charakter

Für Eilige, die trotzdem auf einem der legendären Kaiserberge stehen wollen, ist der Hohenrechberg das ideale Ziel!

Ausgangspunkt

Parkplatz bei der Grundschule in Rechberg

Endpunkt

Parkplatz bei der Grundschule in Rechberg
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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.