Wandern Schwäbische Alb: hochgehflogen
Aussichtspunkte und höllische Felsen. Diese Wanderung verläuft zwar zu großen Teilen im Wald, sie bringt uns aber auch an einigen prächtigen Aussichtsfelsen vorbei. Von diesen sieht man hinab ins Ermstal, zur Ruine Hohenneuffen, die wie eine Krone aus dem Wald ragt, und ins Albvorland in Richtung Stuttgart. Eine naturkundliche Besonderheit sind die Dettinger Höllenlöcher, denen wir unterwegs begegnen.
Am Wanderparkplatz finden wir das Schild Gestütshof Nord (769 m), an dem wir uns in Richtung »Hohe Warte« orientieren. Der mit dem roten Dreieck markierte Pfad verschwindet bald im Wald, und nach ein paar Minuten Anstieg stehen wir vor dem Aussichtsturm. Am Turm folgen wir dem roten Dreieck in Richtung »Rutschenfelsen« nach rechts, dann geht es bergab. An einem querenden Forstweg halten wir uns rechts in Richtung Waldrand und Lindenallee, biegen aber noch vor diesen am Schild Sauwald (746 m) links ab. Kurz darauf stehen wir am Schild Fohlenhof (756 m).
Nun marschieren wir durch die Anlage des Fohlenhofs hindurch, ehe es ein Stück bergab zum Waldrand mit dem Schild Fohlenhof (719 m) geht. Hier zieht der Weg nach links, wir zweigen aber gleich darauf noch einmal links ab, nun mit der roten Gabel in Richtung »Gelber Fels«. Etwas später sehen wir rechts des Weges einen Aussichtspunkt – den ersten von mehreren, auf die wir heute stoßen. Danach geht es ein Stück links des Waldrands an den Weiden entlang. Direkt vor einer Rechtskurve sollten wir den Abzweig des markierten Wanderwegs nach rechts nicht verpassen. Später treffen beide Wege wieder aufeinander, wir aber zweigen dann gleich wieder rechts ab.
Nach einem weiteren Aussichtspunkt folgen einige Stellen, bei denen es rechts des Pfads steil abwärts geht. Wer sich unsicher fühlt, kann links des Pfads diese Abschnitte weglos umgehen. Bald treffen wir auf einen breiten Forstweg, dem wir in Gehrichtung folgen, bis wir nach einer Kurve auf einen Pfad verwiesen werden. Den nicht ausgeschilderten Gelben Fels lassen wir rechts liegen und erreichen nach einer weiteren Kurve einen Forstweg. Hier halten wir uns rechts.
Nach einiger Zeit zweigen wir rechts auf einen Pfad ab, der uns hinab zur Höllenlochhütte bringt. Wer mag, kann noch hinab zu den Höllenlöchern gehen. Dann kann man durch die Schlucht hindurchspazieren, bis man schließlich wieder auf den mit der roten Gabel markierten Weg trifft.
Ansonsten führt unser mit der roten Gabel bezeichneter Weg hinter dem querenden Weg weiter, nun wieder bergauf. Wir folgen immer dem Wanderzeichen und gehen kurz am oberen Ende der Höllenlöcher entlang. Etwas später erreichen wir den Sonnenfels (777 m). Wir haben eine prächtige Sicht hinab ins Ermstal mit Bad Urach und Dettingen, man sieht bis zur Ruine Hohenneuffen und nach Norden ins Albvorland.
Hier knickt unser Pfad links ab. Bald verlassen wir den Wald, nun geht es eine Zeit lang über typische Magerwiesen. Wir treffen auf einen breiten Weg, dem wir nach rechts folgen. Nach einem Waldstück passieren wir einige mächtige Weidbuchen. Danach liegt links des Weges der Segelflugplatz, rechter Hand kommen wir an mehreren Aussichtspunkten vorbei, die uns prächtige Ausblicke zum Hohenneuffen und ins Albvorland bieten. Nach dem Olgafels sind das der Rossfels und der Wiesfels. Am Ende des Fluggeländes steigt die Strecke etwas an, bis wir zu zwei mächtigen Weidbuchen mit einem steinernen Adler als Gedenkstätte für die gefallenen Flieger der Weltkriege gelangen. Es folgt ein Grillplatz, an dem wir den Rest einer gefällten Weidbuche sehen können, bevor wir unseren Weg im Wald oder links davon fortsetzen. Beim nächsten Grillplatz kann man nach rechts hinaus zu einem weiteren Aussichtsfelsen gehen. Danach überwinden wir eine kleine Erhebung, ehe wir hinunter zum Grünen Fels (803 m) marschieren.
Nun folgen wir der roten Gabel nach links, als Wegmarkierung achten wir immer auf die Bezeichnung »Wanderheim Eninger Weide«. Wir treffen nach einiger Zeit auf einen festen Weg, dem wir nach rechts folgen. Etwas später zweigen wir rechts ab auf einen Pfad, anschließend befinden wir uns auf einem Forstweg. Nach ein paar Minuten biegen wir rechts ab und kommen zum Wolfsfels (691 m). Vor ihm wenden wir uns nach links und gehen auf einem Pfad vorerst bergab. Wir wandern nun eine Weile geradeaus, unterqueren dann die Elektroleitungen und zweigen noch etwas später mit dem Zeichen blaues Dreieck links ab.
Jetzt spazieren wir immer geradeaus bis vor das Wanderheim Eninger Weide (Hans-Schenk-Haus). Es wurde von 1972 bis 1975 von der Ortsgruppe Eningen unter Achalm unter Leitung ihres Vorsitzenden Hans Schenk errichtet und besitzt einen Spielplatz und eine Grillstelle. Unweit davon befindet sich ein Wildgehege.
Vor ihm biegen wir links ab und folgen dem Wanderzeichen rotes Dreieck immer geradeaus bis zum Gestütshof St. Johann. Das Zufahrtssträßchen bringt uns nach links zu unserem Parkplatz.
Höllenlöcher
Höllenlöcher sind Felsspalten mit teilweise sehr tiefen Schluchten. Zu den Dettinger Höllenlöchern schrieb einst Julius Wais: »… eine gewaltige Felskluft, eine Via Mala im Kleinen.« Hier haben sich die Klüfte in den harten Kalkfelsen zu mehrere Meter breiten Schluchten ausgeweitet. Die Spalten entstanden, da einsickerndes Wasser den Kalk in den oberen Schichten des Weißjuragesteins ausgelaugt hat. Durch die Auswirkungen von Frost, aber auch durch das Nachgeben des weichen Mergeluntergrunds werden die Spalten immer breiter und die sogenannten Randklüfte entstehen. Schließlich spalten sich die Gesteinsschollen vollends vom Albmassiv ab und die Randklippen rutschen über den weicheren Mergelgrund seitlich ab. Hier sieht man, wie die Alb im Laufe der Jahrmillionen »kürzer« wird, denn die Felsen werden wohl irgendwann einmal als Bergsturz ins Tal rauschen. Die abgespaltenen Felsen bilden bis zu 30 m tiefe und breite, wild anmutende Schluchten; in diesen rund 100 m langen Abrissklüften krallen sich Bäume in den Stein, es ist feucht, schlüpfrig, dunkel und schattig. Die Spalten sind von hohen, senkrechten Felswänden umgeben. In ihnen führen Kleinhöhlen und Schachthöhlen weiter in den Felsen hinein. Hier herrscht ein interessantes feuchtkaltes Mikroklima, das eine besondere Moos- und Flechtenflora hervorbringt. Bei den Dettinger Höllenlöchern muss man wie bei einem alpinen Klettersteig auf einer Eisenleiter ab- und wieder hinaufsteigen – alles in allem ein wahres Paradies, nicht nur für Kinder! Solche Höllenlöcher gibt es beiderseits des Ermstals – auf der anderen Talseite findet man bei Hülben die allerdings nicht so langen und tiefen Uracher Höllenlöcher.
Region
Touren-Charakter
Feste Wege und Pfade, teils an steilen Abhängen entlang. Alternative Ausgangspunkte: Parkplatz Gestütshof (gebührenpflichtig), Wanderparkplatz Eninger Weide.
Ausgangspunkt
Gestütshof St.Johann (Wanderparkplatz Hohe Warte, am Waldrand), GPS-Koordinaten: 48.489165, 9.326222
Endpunkt
Gestütshof St. Johann (Wanderparkplatz Hohe Warte, am Waldrand), GPS-Koordinaten: 48.489165, 9.326222Route
Tourenverlauf: Gestütshof St.Johann - Hohe Warte - Fohlenhof - Höllenlöcher - Sonnenfels - Olgafels - Grüner Fels - Wanderheim - Gestütshof
Hohe Warte
Der Aussichtsturm Hohe Warte (820m) ging aus einem Hochstand von 1896 hervor. Im Jahr 1905 wurde ein Aussichtsgerüst errichtet, ehe 1923 der gemauerte Turm mit seinen Rusticaelementen in der Mauer entstand. Er diente auch als Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, ein Gedenkstein vor dem Turm weist auf die Gefallenen beider Kriege hin.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.